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Nur ein Katzensprung

Nur ein Katzensprung

Titel: Nur ein Katzensprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Hartmann
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an.
    „Gerne, womit kann ich Ihnen helfen?“
    „Dürfen wir in die Küche gehen, Anna?“ Er zeigte mit dem Kopf auf Kim.
    Die sagte: „Ich weiß sowieso alles.“
    „Geht ruhig. Ich bleibe bei Kim“, antwortete Anna.

    „Sie sagen, dass Leon Scharffetter am letzten Wochenende verschwunden ist. Uns liegen Beweise vor, dass der Computer in seiner Wohnung an diesem Mittwoch verwendet wurde, um eine E-Mail zu versenden. Können Sie das erklären?“
    „Ich war’s nicht.“
    „Wer sonst?“
    „Ich war am Dienstagmorgen vor der Arbeit dort und habe Ihren Kollegen Ollner getroffen. Der PC war ausgeschaltet. Mehr weiß ich nicht.“
    „Außer Ihnen, wer hat noch einen Schlüssel?“
    „Nur Leon, also Herr Scharffetter, selbst, soweit ich weiß und der Verwalter, denke ich.“
    „Wo bewahren Sie den Schlüssel auf?“
    „In meiner Schublade im Büro. Allerdings, ich weiß nicht, meine Kollegin Stella Anders behauptet, dass auch Herr Nussbaum einen besitzt.“
    „Hatte Herr Nussbaum einen Grund, in die Wohnung seines Partners zu gehen?“
    „Nicht, dass ich wüsste. Leon ist sehr eigen. Er lässt nur wenige Menschen hinein. Ihr Kollege glaubt, dass die Unordnung im Büro und bei Leon zuhause absichtlich herbeigeführt wurde. Eventuell besitzt irgendjemand einen Nachschlüssel.“
    „Sagt Ihnen der Name Holger Sander etwas?“
    „Holger Sander? Schwach. Ich denke nicht, dass ich den Mann kenne, aber ich habe ein- oder zweimal Geld an ihn überwiesen. Das kann ich im Büro nachprüfen, wenn Sie es genauer wissen möchten.“
    „Geld? Wofür denn?“
    „Sicherheitsdienst, ja, ziemlich sicher.“
    „Was muss ich mir darunter vorstellen?“
    „Wir hatten mal, muss im September gewesen sein, eine Lagerhalle, in der ein Klient mehrere LKW-Ladungen Maschinenteile untergestellt hatte. Einer der LKW hat beim Rangieren das Tor beschädigt. Natürlich war das an einem Freitagabend, so dass die Halle übers Wochenende nicht abzuschließen war. Der Klient hat Leon um Hilfe gebeten und der hat Holger Sander beauftragt. Worum es beim zweiten Mal ging, fällt mir so spontan nicht ein.“
    „Danke, es reicht, wenn Sie es am Montag nachschauen und mich anrufen.“ Er gab ihr seine Karte.
    Während sie in den Laden ging, blieb er noch einen Moment in der Küche. Er konnte sich weder vorstellen, dass diese Frau ihren Liebhaber umgebracht hatte, noch dass sie die Kinder entführt hatte. Andererseits war nichts unmöglich.

    Als Kofi den Partyservice verließ, schloss Paul sein Fahrrad an der Laterne an. Am liebsten hätte Kofi kehrtgemacht und noch einen Cappuccino bei Anna getrunken. Zähneknirschend stieg er in seinen Wagen und fuhr davon.

    Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2012

Holzminden
Samstag, 5. November 2011
gegen 13.15 Uhr

46
    Kofi hatte in der Fürstenberger Straße bei Pizza Star angehalten und für sich und Stefan eine große Portion Tortellini in Schinken-Sahne-Soße besorgt. Jetzt saßen sie nebeneinander an Kofis Schreibtisch und löffelten Nudeln und Soße in sich hinein.
    Während der Mahlzeit informierte Kofi ihn über sein Gespräch mit Irene Rugenstein.
    Ollner hörte aufmerksam zu und sagte schließlich: „Sie benimmt sich zwar seltsam, aber für eine Mörderin halte ich sie nicht.“

    Da Kofi als Erster aufgegessen hatte, setzte er eine neue Kanne Kaffee auf.
    „Was ist dir über die Leber gelaufen?“, fragte Ollner.
    „Dieser Paul!“
    „Den haben wir doch überprüft. Mir erscheint er nicht verdächtig.“
    „Der treibt sich ständig in der ganzen Stadt herum.“
    „Willst du ihn als Zeugen vernehmen?“
    „Keine schlechte Idee.“
    „Kofi, überleg mal. Wir wissen, dass er keinen Führerschein hat und wahrscheinlich auch nicht fahren kann. Wie hat er Hilmar, den ersten Jungen, den wir gefunden haben, aus Schleswig-Holstein nach Holzminden gebracht? Mit dem Fahrrad?“
    Kofi presste die Lippen aufeinander. „Er erscheint mir trotzdem suspekt. Egal. Lass uns noch einmal gucken, ob wir eine Gemeinsamkeit finden.“ Er rief die Datensätze auf, die sie über die verschwundenen Kinder angelegt hatten. „Hilmar, Kelvin und Emma.“
    „Zwei aus Holzminden, einer aus Heide.“
    „Zwei Jungs, ein Mädchen.“
    Stefan hatte gerade einen Löffel Nudeln in den Mund gesteckt und begann plötzlich, wild zu gestikulieren und mit den Augen zu rollen.
    „Hast du dich verbrannt?“
    Ollner schüttelte den Kopf und schluckte hastig. „Ich hab‘s. Die sind alle

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