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Nur ein kleiner Sommerflirt

Nur ein kleiner Sommerflirt

Titel: Nur ein kleiner Sommerflirt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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gekämpft.«
    So. Jetzt ist es endlich raus. Es hat zwar sechzehn Jahre gedauert, bis ich meine Hemmungen überwunden habe, aber ich habe ihm endlich die Meinung gegeigt.
    Ron blinzelt ein paarmal. »Sie heiratet?«
    »Das habe ich gerade gesagt, oder?«
    Er holt tief Luft und setzt sich auf den Aufprallschutz des Traktors. »Glaub nicht, ich hätte nicht gekämpft, Amy. Ich habe sie gebeten, meine Frau zu werden. Und nicht nur einmal. Vor deiner Geburt und auch danach, praktisch jedes Mal, wenn ich sie gesehen habe, bin ich vor ihr auf die Knie gegangen. Du warst zu sehr damit beschäftigt, vor mir wegzulaufen, um etwas davon mitzubekommen.«
    »Also wenn das stimmt und du ihr tatsächlich einen Antrag gemacht hast, warum um alles in der Welt ist dann nichts dabei rausgekommen? Du warst ein Kommandosoldat, Herrgott noch mal! Du bist darauf trainiert, eine Mission auszuführen!«
    Er atmet tief durch. »Sie sagte, sie will nicht, dass du in einer Ehe ohne Liebe aufwächst. Sie hat sich einen seriösen Mann für dich als Fadder vorgestellt, keinen israelischen Immigranten. Jedes Mal wenn ich dich besucht habe, habe ich hinterher einen Brief ihres Fadders bekommen, in dem er damit gedroht hat, seine Kontakte zum INS spielen zu lassen und dafür zu sorgen, dass mir meine Aufenthaltsgenehmigung entzogen wird. Er hat mich beschuldigt, deine Mom absichtlich geschwängert zu haben, um durch die Heirat mit ihr die amerikanische Staatsbürgerschaft zu bekommen. Er hat nicht ernst gemacht, aber ich hatte Angst, dich nie wiederzusehen, denn er war ein einflussreicher Mann, Amy.«
    Sein Gesicht verrät Schmerz. »Ich erwarte nicht, dass du das verstehst.«
    »Irgendwie schon und irgendwie auch nicht«, flüstere ich verwirrt.
    »Als du mir gesagt hast, dass du mich nicht mehr sehen willst, wusste ich nicht, was sie dir über mich erzählt haben. Ich wollte eine Beziehung zu dir aufbauen, auch wenn wir uns nur einmal im Jahr gesehen haben.«
    »Ich bin unheimlich enttäuscht von dir«, sage ich.
    Ich warte auf eine Du-musst-mir-Respekt-entgegenbringen-weil-ich-dein-Vater-bin-Predigt. Doch stattdessen seufzt Ron: »Du hast recht.«
    Im ersten Moment erschrecke ich, doch dann setze ich noch einen drauf. »Und wie ich recht habe. Vielleicht besteht aber noch eine Chance, was Mom angeht. Du könntest sie anrufen und –«
    Er schüttelt den Kopf. »Das bringt nichts. Und das weißt du auch. Tief in dir drin ist dir klar, dass sie mich nicht heiraten wird.«
    »Ich fühle mich so allein«, sage ich, meine Stimme kaum mehr als ein Flüstern.
    »Ich hab dich lieb«, erwidert er. »Es macht nichts, dass du mich nicht Dad nennst oder mich nie umarmst, obwohl ich mir das schon wünsche, aber noch wichtiger ist mir deine Freundschaft und dein Vertrauen.«
    Das ist eine Menge Information, die da an einem einzigen Tag auf mich einstürmt.
    »Ich werde den Sommer über in Israel bleiben«, teile ich ihm schließlich mit. »Vielleicht können wir, ach, ich weiß es nicht.«
    Der Anflug eines Lächelns berührt seine Mundwinkel.
    Mit einem Kopfschütteln sage ich: »Werd nicht gleich enthusiastisch, ich bin immer noch stinksauer.«
    »Und ich bin froh, dass du hierbleibst.«
    Ich drehe mich um und laufe zurück ins Haus und in mein Zimmer.
    Snotty ist da.
    Meine Freude, sie zu sehen, hält sich in Grenzen. Mir fällt wieder ein, dass ich irgendwas über kleine Brüste oder Hubbel oder so zu ihr gesagt habe, aber es kommt mir vor, als wäre das eine Ewigkeit her. Ich lasse mich aufs Bett fallen.
    »Hast du gepackt?«, fragt sie, während sie sich über ihren Rucksack beugt und Dinge darin verstaut.
    Ich stütze mich auf die Ellbogen. »Wofür?«
    Sie dreht sich um und taxiert mich mit ihren kohlrabenschwarzen Augen. »Zum Zelten. Du hast gesagt, dass du mitkommst.«
    Ich lasse mich wieder zurücksinken. »Ich habe gelogen.«
    »Typisch Amerikaner.«
    »Wie bitte? Was soll das heißen?«
    »Wir Israelis sagen, was wir denken. Ihr Amerikaner redet einfach so Zeug, ohne es auch so zu meinen.«
    »Stimmt gar nicht!« Oje, in letzter Zeit kriege ich echt von allen Seiten eins übergebraten. »Zu deiner Information: Ich bin stolz darauf, Amerikanerin zu sein. Wir tun oder sagen vielleicht nicht immer das Richtige, aber was erwartet ihr? Niemand will die Weltpolizei spielen, also schauen alle auf uns und erwarten, dass wir das für sie übernehmen. Wir retten den anderen den Arsch und hinterher zeigen sie dafür mit dem Finger auf uns. Unheimlich fair,

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