Nur ein kleines Intermezzo?
Ihrem Schreibtisch?”
Beth konnte im Leben vielen Dingen widerstehen, Schokolade jedoch nicht, und ein warmes Schokoladensoufflé frisch aus dem Herd machte jeden Widerstand ihrerseits unmöglich. “Ich bin absolut für Schokolade”, antwortete sie.
“Gut zu wissen”, stellte Mack fest, während der Kellner sich entfernte.
“Was denn?”, fragte sie unsicher.
“Dass Schokolade Ihr Schwachpunkt ist.”
“Einer meiner Schwachpunkte.”
Mack prostete ihr mit Mineralwasser zu. “Auf die Entdeckung der übrigen Schwachpunkte.”
Beth hob ebenfalls ihr Glas und fragte sich, ob auch nur eine Frau auf der Welt diesem Mann widerstehen konnte. Sie konnte bloß hoffen, dass sie eine der wenigen Ausnahmen darstellte, räumte sich im Moment jedoch keine großen Chancen ein.
5. KAPITEL
Am nächsten Tag wollte Mack wie gewohnt die Richtung zum Krankenhaus einschlagen, fuhr jedoch stattdessen nach Virginia. Er hatte Ben auf dessen Farm bei Middleburg schon lange nicht besucht. Die Nähe seines künstlerisch veranlagten Bruders beruhigte ihn für gewöhnlich, und genau das brauchte er nach dem gestrigen Abend.
Die sanften Hügel von Virginia wirkten sich bereits angenehm aus. Mack entspannte sich und begriff zum ersten Mal, warum Ben sich nach den tragischen Vorfällen in seinem Leben hierher zurückgezogen hatte. In der Ferne schimmerten die Blue Ridge Mountains durch den Dunst, das Gras leuchtete grün, gewaltige Eichen ragten in den Himmel, und Pferde weideten hinter weißen Zäunen.
In der nächsten Kleinstadt besorgte Mack einiges zu essen, und als er schließlich den Wagen unter einer Eiche abgestellt hatte und zu Bens Atelier in einem alten rot gestrichenen Stall ging, hatten sich seine aufgewühlten Gefühle bereits ein wenig gelegt.
In dem umgebauten Stall war es angenehm kühl, obwohl das Sonnenlicht durch ein Dachfenster hereinfiel. Wie erwartet stand Ben mit dem Pinsel in der Hand vor einer Staffelei und betrachtete geistesabwesend ein halb fertiges Bild.
“Hallo, Brüderchen”, grüßte Mack.
Es dauerte eine Weile, bis Ben aus seinen Grübeleien erwachte. “Was ist denn passiert? Es muss etwas Schreckliches sein, du wärst sonst bestimmt nicht an einem Wochentag so weit zu mir gefahren.”
“Nichts ist passiert”, behauptete Mack und sah sich in dem Atelier um. “Schade, ich hatte gehofft, du hättest hier ein Nacktmodell.”
“Ich male Landschaften”, erwiderte Ben lächelnd. “Das wüsstest du, wärst du nicht ein derartiger Kulturbanause.”
“Hey, ich schätze Kunst”, widersprach Mack, “vor allem deine. An meinem Kühlschrank klebt sogar eine deiner Skizzen.”
“Wie schmeichelhaft. Ich glaube, die habe ich mit sechs gezeichnet.”
“Ja, aber du hast schon damals Talent gezeigt, und solltest du jemals wirklich sehr berühmt werden, ist dieses Stück Papier bestimmt ein Vermögen wert.”
“Nicht mit Senf und Ketchup darauf.” Ben bemerkte die Tüte in Macks Hand. “Du hast Essen mitgebracht? Wenn das für mich ist, nehme ich alles zurück, was ich über dich gesagt habe. Ich habe heute das Frühstück ausfallen lassen und mich sofort an die Arbeit gemacht.”
Mack sah sich das Bild genauer an. Er war wirklich kein Experte, doch dieser Stil entsprach nicht seinem Bruder. “Wie läuft es?”
“Nicht ganz, wie ich es mir vorgestellt habe”, räumte Ben ein. “Gib schon das Essen her! Wenn ein Sandwich mit Roastbeef dabei ist, gehört es mir.”
“Genau darum habe ich zwei besorgt. Ich mag es nicht, wenn du mir immer meins wegnimmst.”
Ben lachte. “Endlich hast du es gemerkt. Gibt es auch Orangenlimonade?”
“Ich dachte, du magst Traubensaft”, behauptete Mack unschuldig.
“Sehr witzig. Her damit!”
“Mann, bist du gierig! Solltest du nicht als Künstler langsam verhungern?”
“Ich war dank unserer Eltern nie ein darbender Künstler, aber jetzt habe ich gerade echten Heißhunger. Das ist ein gewaltiger Unterschied.” Ben biss in das dick belegte Sandwich und seufzte genüsslich. “Nichts auf Erden ist besser als eine frische Tomate im Sommer.”
“Maiskolben, die von Butter triefen”, erwiderte Mack.
“Oder Sommerkürbis mit Zwiebeln.”
“Was meinst du?”, fragte Mack seinen Bruder, “können wir Destiny dazu bringen, an diesem Sonntag alle unsere Lieblingsgerichte zu kochen?”
“Du meinst, ob ich sie dazu bringen kann”, verbesserte Ben.
“Dich liebt sie von uns am meisten”, versicherte Mack und erhielt dafür einen abweisenden
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