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Nur ein Kuss von dir

Nur ein Kuss von dir

Titel: Nur ein Kuss von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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ruf mich an, sobald du kannst. Wir haben etwas Wichtiges zu besprechen.
     
    Darunter stand eine Handynummer, in derselben sorgfältigen Handschrift geschrieben.
    Ich drehte das Blatt um. Auf der Rückseite stand nichts. Auch der Umschlag lieferte keine Hinweise, der Stempel war verwischt und unlesbar. Nur einfach diese Nachricht und die Nummer, ohne jeden Hinweis auf den Absender.
    Ich griff nach meinem Handy und gab die Nummer ein, um zu erfahren, ob sie von jemandem war, den ich kannte, doch da kam nichts. Überraschend war das nicht, denn ich hatte das Handy erst seit ungefähr einem Monat und hatte noch nicht alle alten Nummern eingegeben. Nun hatte ich nur die gespeichert, mit denen ich seitdem telefoniert hatte.
    Mein Daumen lauerte schon über der grünen Taste, als mein Blick auf die Uhrzeit fiel. Es war zu spät, um jemanden anzurufen, den ich wahrscheinlich gar nicht kannte. Ich löschte die Nummer, legte das Telefon auf den Tisch, lehnte mich zurück und blickte zur Decke. Darüber würde ich mir morgen Gedanken machen, jetzt hatte ich dringlichere Dinge zu bedenken: Wie konnte ich Callum herüberholen, um ihn vor einer Ewigkeit als Versunkener zu retten?
    Ich strich über den Stein im Amulett und sah mal wieder die winzigen Ablagerungen von Gold, die tief im Inneren Lichtflecke erzeugten. Dabei entstand ein Gefühl, das nahezu unbeschreiblich war. Ein Gefühl von Macht und Stärke. Versuchsweise streckte ich meinen Arm aus, konzentrierte mich auf diesen wunderschönen Armreif und dachte daran, was ich mit Lucas gemacht hatte. Damals hatte ich mit meiner Geisteskraft gestoßen – geschoben –, während unsere Amulette verbunden waren. Ich versuchte, wieder zu schieben, und stellte mir dabei vor, dass diese Energie Callum half. Ein eigenartiges Gefühl umschlang meinen Arm und wurde immer stärker. Das Amulett fing an zu glühen.
    Erschrocken ließ ich meinen Arm sinken und schüttelte ihn, als wollte ich eine hartnäckige Fliege loswerden. Das seltsame Glühen verschwand sofort.
    »Puh.« Ich musste einfach laut die Luft ablassen. Während ich dasaß und das Amulett ansah, wurde ich auf einmal ganz ruhig. Und plötzlich war da die Gewissheit: Ich konnte Callum und all die anderen Versunkenen retten. Ich wusste es ganz einfach.
    Ich machte mir zu viele Gedanken über das, was mit Lucas passiert war. Vielleicht würden wir das ja niemals herausfinden und uns den Rest unseres Lebens damit herumquälen, immer mutloser werden und nie riskieren, Callum herüberzuholen. Aber jetzt war ich sicher: Wenn ich es versuchte, würde es bei ihm genauso sein wie bei Catherine. Mit dem großen Unterschied, dass ich, anstatt die Kraft meiner Erinnerungen zu nutzen, diese Kraft durch das Amulett leiten konnte.
    Es war, als wäre ein enormes Gewicht von meinen Schultern genommen worden. Mein Entschluss stand fest, und ich musste mir einfach selbst zulächeln. Die einzige offene Frage war die nach dem richtigen Zeitpunkt.
    Ich saß immer noch auf meinem Futon und schaute das Amulett an, als es in meinem Arm prickelte. Callum war gekommen.
    »Hallo«, sagte er zögernd.
    »Du bist gekommen! Ich wollte dich schon rufen.« Ich wollte mich hochstemmen, um an meinen Tisch zu kommen.
    »Bleib doch. Wir können auch hier reden. Du sitzt doch grad so bequem.«
    Ich ließ mich wieder zurücksinken. »Wenn du willst. Obwohl ich es lieber hab, wenn ich dich sehen kann.«
    Callum hustete auf eine seltsam befangene Art. »Hast du heute irgendwas mit dem Amulett gemacht?«
    »Warum? Hast du was gespürt?«
    »Vor rund fünf Minuten hat mein Amulett kurz angefangen zu glühen. Ich glaube, bei ein paar von den anderen war es auch so. Deshalb bin ich schnell rübergekommen, um nachzusehen, ob alles in Ordnung ist. Hast du irgendwas gemacht?«
    Ich wusste nicht, wo er stand, aber ich nahm an, dass er mein Gesicht sehen konnte, das ganz heiß wurde. Es gab nichts abzustreiten. »Ich gebe zu, dass ich einen kleinen Versuch mit dem Amulett gemacht habe, aber das hat nur einen Augenblick gedauert.«
    Ich hörte, wie Callum scharf Luft holte. »Also warst du das? Wirklich?«
    »Natürlich. Warum sollte ich lügen?«
    Seine Stimme klang etwas verlegen. »Bisher war ich mir nicht sicher, ob ich dir glauben sollte, was da mit Lucas passiert war. Ich dachte, es wäre nur ein Zufall gewesen, dass er verschwunden ist, als du dein Amulett in seines gestoßen hast.«
    »Callum, ich weiß, dass ich die Kraft des Amuletts lenken kann, und ich weiß, dass

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