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Nur ein Kuss von dir

Nur ein Kuss von dir

Titel: Nur ein Kuss von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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jemand, der erst vor kurzem wiederauferstanden ist, kann sie tatsächlich wieder zum Leben bringen. Wenn du Catherine dazu bewegen kannst zu helfen, und bald zu helfen, haben sie alle eine Chance auf das Leben, ob sie das wollen oder nicht. Alles, was ich ihnen bieten kann, ist ewiger Frieden.«
    Ich zog meine Hände weg und lehnte mich zurück. Dann griff ich nach meinem inzwischen kalten Kaffee und trank ein paar Schluck, während ich über diese neue Information nachdachte.
    »Was habe ich dabei zu tun, egal, auf welche Weise wir es machen? Wie wird es ablaufen?«
    Veronica sah plötzlich wieder richtig lebhaft aus. Sie setzte sich gerade hin, und ihre Aura leuchtete in kräftigem Gelb. Sie streckte die Hand aus und streichelte das Amulett geradezu ehrfürchtig. »Der Schlüssel zu allem ist das hier, das weißt du ja, und wir müssen seine Kraft nutzen, wir müssen uns einen genauen Plan machen und …« Sie sah mir ins Gesicht und brach ab. »Oh, Alex, es tut mir so leid, du siehst so bestürzt aus. Das ist nicht einfach für dich, stimmt’s?«
    Langsam schüttelte ich den Kopf, entsetzt bei dem Gedanken, dass ich Catherine um Hilfe bitten müsste, doch gleichzeitig auch erleichtert, dass noch jemand beteiligt war, wenn auch nur eine etwas unzuverlässige Ex-Pastorin.
    »Soll ich uns noch was zu trinken holen? Hast du noch ein paar Minuten?«
    »Danke«, sagte ich. »Es gibt so vieles, das zu bedenken ist.«
    »Natürlich. Ich bin gleich wieder da.«
    Wie benommen sah ich ihr hinterher. Es wollte mir immer noch nicht in den Kopf, dass sie diejenige war, die vor unserem Haus herumgeschlichen war und mit einem Golfball geschmissen hatte. Sie war so gar nicht der Typ dazu – Mitte sechzig, das graumelierte Haar zu einem festen Knoten gebunden, ohne Make-up, und ihre Kleidung war eher sachlich als modisch. Sie sah wie eine richtige Großmutter aus.
    Es gab so viele Informationen zu verdauen, so vieles, was ich noch nicht richtig verstand. Welche Schlussfolgerungen waren aus einigen Dingen zu ziehen, die sie mir erzählt hatte? Als sie Daniels Gedanken und Erinnerungen stahl, hatte sie ihre Persönlichkeit behalten, war aber letztlich von seinen Gedanken beeinflusst worden. Könnte das bedeuten, dass das eventuell auch bei Catherine der Fall war? Würde sie sich mit der Zeit wegen meiner Erinnerungen zu einer netteren Person wandeln? Und würde es einfach werden, sie zur Rückkehr nach London zu bewegen, oder würde ich keine Wahl haben, Veronicas anderen Plan in die Tat umzusetzen?
    Auch wenn es mit Sicherheit ein Albtraum würde, ich musste Catherine unbedingt finden.

12. Suche
    Noch eine halbe Stunde saß ich mit Veronica zusammen und hörte zu, wie sie von den Versunkenen erzählte, doch mit den Gedanken war ich ganz woanders. Ich würde es auf gar keinen Fall machen, wenn es bedeutete, dass ich sie alle auf schreckliche Weise umbringen musste. Das konnte ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren. Ich musste herausfinden, wie zum Teufel ich Catherine finden konnte.
    Als wir auseinandergingen, zwang sie mir das Versprechen ab, vorerst noch kein Wort zu den Versunkenen zu sagen. Ich verstand ihre Begründung. Es war deren grundsätzliche Existenz, über die wir sprachen, und ich wollte die Versunkenen nicht darin täuschen, was ich im Ernstfall tun musste. Es war wirklich das Beste, nichts zu sagen, bis ich wusste, ob es eine Chance gab, dass Catherine half.
    Schwierig war es, nicht mit Callum darüber zu sprechen, als er später am Abend kurz vorbeikam, doch ich schaffte es. Manchmal sah er mich etwas seltsam an, doch ich machte einfach weiter, und er stellte keine Fragen. Besonders wohl fühlte ich mich dabei nicht.
     
    Am nächsten Tag stand ich erst am späten Vormittag auf. Mum und Dad waren bereits zur Arbeit gefahren, und Josh schlief noch tief. Ich wollte einen klaren Kopf bekommen, also ging ich zu einem Spaziergang los.
    Auf dem Heimweg wurde ich beinahe von einem großen jungen, schokoladebraunen Labrador umgestoßen, der an mir hochsprang.
    »Hallo, Beesley!«, sagte ich und kraulte ihn hinter den Ohren, während er begeistert versuchte, an meinem Gürtel zu knabbern. »Du bist aber gewachsen, solange ich in Spanien war. Jetzt bist du schon ein richtig großer Hund.« Sein Schwanz peitschte hin und her, und die Zunge hing ihm aus dem Maul. »Was hast du mit Lynda gemacht?«
    Ich schaute mich um. Der junge Hund schien alleine zu sein, und so fasste ich ihn fest am Halsband und ging mit ihm nach

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