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Nur ein Kuss von dir

Nur ein Kuss von dir

Titel: Nur ein Kuss von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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heute mit uns treffen, aber ich hab ihn hingehalten, bis, na ja, wir alles geklärt haben.«
    Ich seufzte. Warum war nur alles so kompliziert? »Klar. Ich binde Beesley nur noch fest, dann kann ich den Spiegel rausholen.«
    Ich ging in die abgelegenste Ecke der Wiese zu einer Bank neben einem Bach und zog Beesley hinter mir her. Dort band ich mein Ende der Behelfsleine an den eisernen Fuß der Bank und ließ das Halsband los. Das Seil erlaubte ihm gerade mal, bis ins Wasser zu laufen, doch offensichtlich hatten er und Olivia ihren Spaß daran, durchs flache Wasser zu planschen.
    Dann holte ich den Spiegel aus der Tasche und hielt ihn so, dass ich Callums Gesicht sehen konnte. Er beobachtete Olivia beim Rennen, Hüpfen und Lachen mit dem Hund, und ich sah die Liebe und Zärtlichkeit, die er für sie empfand, auf seinem Gesicht gespiegelt.
    »Ich kann es nicht machen«, sagte ich leise. »Ich kann sie nicht zu Tode foltern, Callum, ebenso wenig, wie ich dich foltern kann. Bitte mich nicht noch einmal darum.«
    Er wandte die Augen ab, und unsere Blicke trafen sich im Spiegel. Es war deutlich, wie sehr er litt. »Ich weiß, es ist grausam darum zu bitten, aber es ist für sie viel schlimmer zu bleiben. Das verstehst du doch, oder?«
    Ich zuckte mit den Schultern und wollte nicht antworten. Ich hätte ihm so gerne erzählt, dass es eine Möglichkeit gab, eine Chance, dass wir sie alle retten konnten, doch Veronica hatte recht. Es machte keinen Sinn, ihre Rettung in Aussicht zu stellen, die allerdings von seiner bösartigen Schwester abhing. Sie konnte vermutlich gar nicht anders, als die Versunkenen zu enttäuschen.
    Als ich ihn so betrachtete und auch einen verstohlenen Blick auf Olivia warf, wusste ich plötzlich, was ich tun würde: Mit all meiner Überzeugungskraft musste ich Catherine dazu bringen, zurückzukehren und zu helfen. Und wenn das scheiterte, wenn diese letzte Hoffnung wegfiel, dann, und nur dann würde ich das machen, worum Matthew bat. Bis dahin musste es reichen, ihm nur die halbe Geschichte zu erzählen.
    Ich legte mir sorgfältig zurecht, was ich sagen würde, während wir eine Weile schweigend dem Hund zusahen. Callum hatte seine Arme um mich gelegt und streichelte sanft mit der freien Hand meinen Hals. Immer wieder kam Beesley mit einem Stock angerannt, ließ ihn vor meine Füße fallen und hoffte darauf, dass ich ihn in Olivias Richtung warf. Es war so leicht, ihm eine Freude zu machen.
    »Weißt du«, sagte ich vorsichtig nach dem zehnten Wurf, »ich glaube, ich sollte versuchen, Catherine aufzuspüren.«
    »Wirklich? Warum?«
    »Sie weiß irgendetwas. Sicher, Olivia hat ihr aus Versehen die Erinnerung daran gestohlen, aber Catherine hat mir gesagt, sie hätte es aufgeschrieben. Damals habe ich mich nicht weiter darum gekümmert, weil ich dachte, ich wüsste, wie ich dich retten kann. Dem ist aber nicht so. Vielleicht weiß sie etwas anderes.«
    »Na«, meinte Callum zögernd, »die besten Freundinnen seid ihr ja nicht gerade. Wieso glaubst du jetzt, dass sie helfen würde?«
    »Na ja, ganz sicher bin ich mir nicht. Wahrscheinlich sperrt sie sich wie immer. Aber meinst du nicht auch, dass es sinnvoll ist, es zu versuchen? Immerhin war sie jetzt einige Zeit alleine. Vielleicht hat sich ihre Einstellung ein bisschen verändert.«
    »Ich glaube, du spinnst«, sagte er und wuschelte durch meine Haare. »Du klammerst dich an einen Strohhalm.«  
    »Vielleicht, aber wenn es ein Strohhalm ist, der hilft, dich rüberzubringen, dann muss ich doch danach greifen!«
    »Wahrscheinlich ja. Aber hast du überhaupt eine Idee, wo sie sein könnte?«
    »Nein, nicht wirklich«, gestand ich. »Aber sie kann ja nicht von der Erdoberfläche verschwunden sein. Sie hat keinen Pass, und deshalb vermute ich, dass sie noch in Cornwall ist, wohin sie Rob zufolge fahren wollte.«
    »Natürlich nur, wenn er die Wahrheit gesagt hat.«
    »Ich weiß, aber hast du sie nicht im Zug nach Exeter oder Truro oder sonst wohin gesehen?«
    »Ich denke schon. Auf der Strecke nach Südwestengland. Aber schon vor Wochen.«
    »Warum sollte sie weiterreisen? Sie kann genauso gut dort sein wie irgendwo anders.«
    Er dachte einen Moment über meine Antwort nach. »Na gut. Und wenn du recht hast? Was willst du dann machen? Cornwall ist groß.«
    »Ich stalke sie mal wieder auf Facebook. Vielleicht hat sie dort einen Hinweis hinterlassen. Vielleicht hat sie mit einer meiner Freundinnen gesprochen – ich kann sie ja alle mal fragen.«
    Callum

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