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total überfüllt an.
Das Rauschen in meinen Ohren wird immer schlimmer und ich kann kaum noch etwas sehen. Ich glaube, ich brauche frische Luft, es kommt mir furchtbar eng und stickig hier drin vor.
„‘ Sch geh ma‘ raus“, nuschele ich, keine Ahnung, ob mich überhaupt jemand gehört hat. George und Florian sind beide vertieft, der eine in seine Unterhaltung, der andere in sein Essen. Schwankend bahne ich mir einen Weg durch das erstaunlich volle Restaurant.
Draußen vor der Tür angekommen, lasse ich mich schnaufend an der Hauswand entlang hinunter auf den Boden gleiten und bleibe dort mit geschlossen Augen und völlig erschöpft sitzen. Alles scheint zu schwanken, zu taumeln, sich zu drehen.
Komisch, so heftig reagiere ich sonst nicht auf Alkohol, ich würde mich zwar nicht gerade als trinkfest bezeichnen, aber eine dermaßen heftige körperliche Reaktion auf zwei Gläser Wein hatte ich noch nie.
Vorsichtig öffne ich die Augen und versuche, mich auf einen fernen Punkt zu konzentrieren. Es heißt, dass man bei Seekrankheit den Horizont fixieren soll, warum sollte es dann nicht helfen, wenn einem an Land der Boden unter den Füßen, oder in meinem Fall unter dem Hintern, schwankt.
Leider sitze ich in der engsten und schmalsten Gasse, die die Welt zu bieten hat, ich kann kaum im Sitzen meine Beine ausstrecken. Es gibt hier keinen wirklich weit entfernten Punkt, und nach oben traue ich mich nicht zu schauen. Das würde die Situation eher verschlimmern.
Genervt schließe ich wieder die Augen und kralle mich am Kopfsteinpflaster fest. Wenn ich aber so besoffen bin, dass ich hier buchstäblich in der Gasse liege, warum bin ich trotzdem so klar im Kopf und erkenne meine Misere? Meine Knie zittern und ich fühle mich ganz schwach und schlapp und elend.
„ He, hallo, geht’s dir nicht gut?“, höre ich verschwommen eine mir fremde männliche Stimme. Ich öffne den Mund, will etwas sagen, aber es kommt einfach nichts heraus.
Langsam blinzle ich, aber weil sich immer noch alles dreht und ich nur verschwommen sehen kann, erkenne ich nicht, wer da vor mir steht.
Ein Mann beugt sich über mich – ein dunkelhaariger, gutaussehender Mann, glaube ich zu erkennen, aber wer sieht nicht gut aus, wenn man nur verschwommen sehen kann? – und ich spüre, wie er mit seiner Hand vor meinem Gesicht herumwedelt.
Ich bin absolut unfähig, mich zu bewegen oder irgendein Zeichen von mir zu geben, dass ich ihn verstehen kann. Noch einmal versuche ich, etwas zu sagen, ihn um Hilfe zu bitten, aber als ich den Mund öffne, erklingt nur ein jämmerliches Winseln.
„ Total weggetreten“, höre ich meinen Retter murmeln. Gut, er hat meine missliche Situation erkannt und nun wird er mir wohl helfen, wie auch immer er das anstellen will.
Ein Schluck Cola wäre super, das hilft mir in fast jeder Situation. Ein großer Schluck kühle, süße Cola, der durch meine ausgetrocknete Kehle rinnt, was für ein Gedanke. Während ich noch über eine Cola nachdenke, bemerke ich auf einmal ein Ziehen an meinem linken Arm.
Unsanft werde ich hochgerissen und auf die Füße gestellt. Mein Retter legt sich meinen Arm um die Schultern, fasst mich um die Taille und schleift mich ein Stück die Gasse entlang. Als ich die Augen öffne, bemerke ich trotz meines benebelten Zustandes, dass er mich von dem Restaurant weg führt, ich dachte eigentlich, er bringt mich wieder hinein.
Plötzlich gerate ich in Panik, wo will er mich denn hin bringen? Weder George noch Florian wissen, wo ich bin. Mein Handy und alles, was ich sonst dabei habe, befindet in meiner Handtasche. Und die ist natürlich auch im Restaurant.
Ich will nicht in einer fremden Stadt von einem Fremden irgendwohin gebracht werden!
Verzweifelt versuche ich mich zu wehren, versuche zu schreien, aber mein Körper gehorcht mir nicht. Wehrlos muss ich mich wegschleifen lassen, wir haben schon fast das Ende der Gasse erreicht und sind damit außer Sichtweite. Falls doch noch jemand mich vermissen und draußen nach mir sehen sollte, wird er mich nicht finden können.
„ Hey, bleib mal stehen!“, höre ich eine helle Stimme rufen. Erkennen kann ich niemanden, die Person muss von hinten kommen. Mein Retter/Entführer geht zuerst etwas schneller, dann, als von hinten schnelle Schritte näherkommen, bleibt er stehen.
„ Ja, ich wusste doch, dass du das bist, warum rennst du denn weg, wenn ich dich rufe?“ Die Stimme kommt mir bekannt vor, ich kann sie aber nicht einordnen.
„ Ähm,
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