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Nur ein Märchen?: Gratisaktion bis 15.10.2013!

Nur ein Märchen?: Gratisaktion bis 15.10.2013!

Titel: Nur ein Märchen?: Gratisaktion bis 15.10.2013! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucie Tourmalin
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Wiesenthal besitzt die größte private Nibelungen-Sammlung in Deutschland, ja vielleicht sogar weltweit. Bücher, Kunstwerke, alles. Dieses private Museum ist höchst privat, mehr als das, keine Presse darf dort hinein, es gibt keine Führungen, nichts.“
    Ungerührt blickt Florian ihn an. „Aha. Und wenn das alles so mega-privat ist, warum soll er uns dann reinlassen?“
    Allmählich finde ich sein Misstrauen wirklich unangebracht. Hagen, ich meine, Markus ist doch nur hilfsbereit gewesen und das Missverständnis scheint ihm peinlich zu sein.
    „ Ich würde gern die Villa sehen“, erkläre ich schließlich mit Nachdruck. Markus strahlt mich an.
    „ Prima. Jetzt ist es…“, er sieht auf seine Uhr, „… halb zwei. Ich muss noch vorher kurz zu Hause Bescheid sagen, also wie wäre es denn, wenn wir uns in einer Stunde bei uns am Gartentor treffen?“ Er blickt erwartungsvoll in die Runde.
    George ist begeistert und willigt sofort ein, dann stürmt er los, um seinen Studenten mitzuteilen, dass sie einen freien Nachmittag haben, der jetzt sofort beginnt.
    Florian steht griesgrämig neben mir und es ist ihm deutlich anzusehen, dass er eigentlich nicht mit zur Villa kommen möchte. Als Markus ihn jedoch darauf anspricht und es ihm freistellt, zu kommen oder fernzubleiben, grummelt er trotzig, dass er mitkommen wolle. Na schön, aber dann soll er sich auch benehmen. Vielleicht nehme ich ihn mir gleich in einem unbeobachteten Moment vor und sage ihm, dass sein feindseliges Verhalten lächerlich ist.
    „ Okay, dann sehen wir uns gleich“, verabschiedet sich Markus nun, und fährt an Lisa gewandt fort: „Lisa, wir sehen uns dann heute Abend auf der Bühne.“
    Lisa kneift die Augen zusammen und antwortet mit genervter Stimme: „Also ging deine großzügige Einladung nur an Hilda und ihre Freunde, nehme ich an. Keine Angst, ich hab‘ sowieso was Besseres vor, ich wollte dein Angebot nicht annehmen, so oder so.“
    „ Tja, Zeiten ändern sich“, grinst Markus und geht dann mit großen Schritten zur Tür. Sie verdreht die Augen und schüttelt den Kopf, was er aber nicht mehr sehen kann, anschließend sieht sie mich an. Ich blicke fragend zurück, da es mir so vorkommt, als hätte sich zwischen den gesagten Worten noch eine ganz andere Unterhaltung abgespielt.
    „ Na, was soll’s, wahrscheinlich wird er eh damit prahlen. Dann kann ich es auch gleich selbst erzählen. Markus und ich waren zusammen. Keine große Sache, ich war total in ihn verliebt, bis ich nach einigen Monaten gemerkt habe, was er doch für ein Arschloch ist und mich von ihm getrennt habe. Er erzählt die ganze Geschichte aber so, als wäre ich ihm ewig hinterher gelaufen und könnte die Trennung nicht verkraften.“ Sie hält inne und sieht mich prüfend an. „Alles in Ordnung mit dir? Geht’s wieder?“
    Ich nicke. „Ja, ich fühle mich eigentlich ganz gut. Ich verstehe nur nicht, was eben mit mir los war. So viel hab‘ ich gar nicht getrunken, und so wenig vertrage ich jetzt auch nicht, dass ich von zwei Gläsern Wein gleich besinnungslos in der Gosse liege. Jetzt geht’s mir auch wieder gut, ich hab‘ nur noch ein bisschen Kopfweh.“
    Und an mir nagt die Eifersucht, wenn ich bedenke, dass Lisa mit Markus zusammen war. Sie sagt, er sei ein totaler Arsch, was ich mir aber gar nicht vorstellen kann. Auf mich wirkt er eigentlich eher wie der totale Traummann.
     

    Wir plaudern noch ein bisschen über dies und das, auch Florians Laune hat sich anscheinend gebessert und er steigt begeistert in unser Gespräch ein, bis George kommt und uns zum Aufbruch drängt – er will nicht zu spät zu unserer Verabredung mit Markus kommen.
    Schlagartig ist Florians Laune wieder auf dem Nullpunkt, oder sogar darunter. Frostig. Eisig.
    Lisa verabschiedet sich, wünscht uns viel Spaß und lädt uns ein, falls wir im Laufe der Woche noch eine Aufführung anschauen werden, anschließend im Backstage-Bereich vorbei zu kommen.
    Als wir am Ufer des Rheins entlang laufen – George mit Smartphone und Navigations-App vorneweg – halte ich die Zeit für gekommen, um mir Florian vorzuknöpfen.
    „ Hör mal“, beginne ich, „ich weiß nicht, warum du ein Problem mit Markus hast, er ist wirklich nett, und ich denke, er hat es nicht verdient, dass du so grantig zu ihm bist.“
    Naja, sich jemanden vorknöpfen sieht wohl ein bisschen anders aus, aber immerhin habe ich das Thema angesprochen. Sofort verändert sich sein eben noch gelassener Gesichtsausdruck und er

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