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Nur ein Märchen?: Gratisaktion bis 15.10.2013!

Nur ein Märchen?: Gratisaktion bis 15.10.2013!

Titel: Nur ein Märchen?: Gratisaktion bis 15.10.2013! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucie Tourmalin
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Siegfried sich noch vor der Hochzeit angeeignet hatte. Eigentlich gehört er nun Kriemhild, doch Hagen hat die Truhe an sich genommen und verwehrt ihr den Zugang. Er kann allerdings die große Schatzkiste nicht öffnen, da nur Kriemhild den Schlüssel dazu besitzt. Trotz vieler Tricks gelingt es ihm nicht, ihr den Schlüssel zu entwenden.
    Auch zu Hilfe gerufene Handwerker verschiedener Fachgebiete können die gigantische Kiste nicht öffnen. Vor Wut darüber, den Schatz zwar praktisch in seinen Händen zu halten, ihn dennoch nicht besitzen und benutzen zu können, lässt Hagen die Truhe im Rhein versenken und demütigt Kriemhild damit ein weiteres Mal.
    Nach einigen Jahren eines Lebens voller Trauer, Schmerz und Qual wirbt schließlich der berüchtigte Hunnenkönig Etzel um Kriemhild. Ihr Bruder Gunther ist gegen die Heirat. Da sie dadurch zur Königin des mächtigen Hunnenreiches werden würde und er weiß, dass er ihr viel Unrecht angetan hat, hat er Angst vor ihrer Rache.
    Kriemhild setzt sich über den Willen ihres Bruders hinweg und heiratet Etzel, ohne ihn allerdings wirklich zu lieben. Sie zieht mit ihm zuerst nach Wien, später nach Ungarn. Obwohl sie dadurch ihrem Leben in Worms entfliehen kann, wird sie nicht wieder glücklich.
    Ihr Herz ist gebrochen, da Siegfried die Liebe ihres Lebens war. Etzel, der nichts über die Vorkommnisse und Intrigen am Wormser Hof weiß, geht davon aus, dass sie unter Heimweh leidet. Daher schlägt er ihr vor, ihre Familie aus Worms dazu einzuladen, ein paar Wochen bei ihnen zu verbringen.
    Nun kommt der Moment, auf den Kriemhild gewartet hat. Sie ist voller Eifer und geht freudig auf Etzels Vorschlag ein. In Worms nimmt man die Einladung mit einigem Misstrauen auf, hatte Kriemhild doch in den letzten Jahren mit niemandem am Hof mehr gesprochen und sich auch von keinem ihrer Verwandten verabschiedet.
    Hagen und Gunther vermuten nicht zu Unrecht eine List, einen Hinterhalt am Hof Etzels. Abschlagen wollen sie die Einladung aber auch nicht, da sie befürchten, Etzel könne dies als Beleidigung aufnehmen und ihnen den Krieg erklären. Folglich beschließen sie, den kompletten Hofstaat, die gesamte Armee und selbst jedes Kind, das eine Waffe halten kann, mit nach Ungarn zu nehmen.
    Die Burgunder reisen mit einer enormen Streitmacht. Hagen hat darüber hinaus den Entschluss gefasst, Kriemhild nun endgültig den Schlüssel zum Schatz der Nibelungen zu entwenden, notfalls über ihre Leiche.
    Schon gedanklich im Besitz des berühmten Schatzes beginnen die Burgunder, sich als Nibelungen, also als rechtmäßige Besitzer des Schatzes, zu bezeichnen. Schlüssel an sich bringen, Schatztruhe aus dem Rhein heben, unermesslicher Ruhm und Reichtum als rechtmäßige Besitzer – so der Plan.
    An Etzels Hof ist man überrascht über die große Anzahl an Gästen und vor allem über die Waffen, die sie mit sich führen. Kriemhild hat in ihrer neuen Heimat viele Vertraute um sich geschart, die sie nun angesichts der Bewaffnung ihrer Gäste schnell von deren feindlichen Absichten überzeugen kann. Als Hagen Kriemhild wegen des Schlüssels bedrängt, eskaliert die Situation und es entbrennt eine fürchterliche Schlacht, in der sich Hunnen und Burgunder gegenseitig töten.
    Kriemhild erschlägt Hagen mit dem Schwert und hat somit die lang ersehnte Rache genommen, wird aber selbst von einem Anhänger Hagens getötet. Am Ende des Gemetzels sind alle Burgunder tot und nur König Etzel und ein paar Bedienstete und Vertraute bleiben entsetzt zurück.
     

    Ich strecke mich und sehe mich um. Auch der zweite Teil der Geschichte hat mich gefesselt, aber nicht mehr so sehr mitgenommen wie der erste Teil gestern Abend im Theater.
    „ So meine Liebe, nun wissen Sie Bescheid“, stellt Wiesenthal fest und sieht mich wieder durchdringend an. Warum habe ich bei diesem Mann eigentlich immer das Gefühl, auf dem Prüfstand zu stehen?
    „ Vielen Dank! Das war wirklich spannend“, sage ich zögernd. Ich habe mein Zeitgefühl komplett verloren und weiß nicht, wie lange wir hier auf der Terrasse gesessen haben. Die Sonne ist schon ein gutes Stück gewandert und die Schatten sind länger geworden, also muss es schon später Nachmittag sein.
    „ Rache ist eine der mächtigsten Antriebsfedern für menschliches Handeln“, erklärt Wiesenthal pathetisch. „Für einen vernünftigen Menschen ist es kaum zu fassen, wozu diese Frau fähig war.“
    „ Ja, aber ihr wurde doch Furchtbares angetan!“, nehme ich Kriemhild in

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