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Nur eine Liebe

Nur eine Liebe

Titel: Nur eine Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Meadows
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wurdest.«
    Ich versuchte, mich aus dem Griff der Menschen zu befreien, die mich festhielten, aber sie waren zu stark. Ich bekam blaue Flecken von ihren Fingern. Ich wollte schreien, wollte irgendetwas erwidern, doch der Lärm und die Hitze und der Zorn überwältigten mich.
    Deborl stieß mich fort, als er aufstand. »Schafft sie zur Tempelmauer. Ich werde sie zu den anderen bringen.«
    Meine Peiniger zerrten mich hoch und trugen mich umständlich, sodass ich nicht kämpfen oder um mich schlagen konnte. Jedes Mal wenn ich mich wehrte, wurde ihr Griff fester, und ich wurde benommener.
    Menschen stießen gegen mich, als Deborls Freunde mich durch die Menge trugen. Wir hatten den dichtesten Teil der Menge bald hinter uns gelassen und gingen zwischen den Zelten hindurch. Ich sah Pflastersteine, Schuhe und Abfall auf dem Boden. Die Gesichter meiner Peiniger sah ich nie.
    Bis sie mich gegen die Tempelwand schlugen, und als ich aufblickte, sah ich Wend. Lideas Partner. Anids Vater.
    Mir blieb die Luft weg. »Du?«
    »Ich liebe Lidea wirklich«, sagte er, »aber die Neuseele ist nicht richtig. Er ist nicht natürlich.« Wend wich zurück, doch ehe ich daran denken konnte zu fliehen, sah ich die blauen Ziellichter auf meiner Brust. Die anderen zielten mit Laserpistolen auf mich.
    »Warum nicht?«, fragte ich. »Andere Tiere leben und sterben und werden nicht wiedergeboren.«
    »Wir haben Seelen«, entgegnete Wend.
    Einer der anderen kicherte. »Jedenfalls ein paar von uns.«
    Ich wollte entsetzt darüber sein, dass Wend keine Beziehung zu Anid hatte, dass es ihm völlig gleichgültig war, dass Anids Existenz zum Teil sein Werk war. Aber ich erinnerte mich an Li und wie sie mich gehasst hatte, wie sie sich über mich geärgert hatte, weil ich all das verkörperte, was sie am meisten ängstigte: das Unbekannte.
    »Wir haben Janan.« Deborl kam hinter uns her und zog den silbernen Tempelschlüssel aus der Tasche. »Janan schenkt uns jedes Leben.«
    »Was ist mit Phönixen?« Ich konnte den Blick nicht von dem Schlüssel wenden, als er die Symbole drückte, die ich nur geraten hatte.
    »Janan ist nur für Menschen. Für Seelen.« Deborl grinste höhnisch und nickte Wend zu. »Schaff sie her.«
    Wend packte mich am Arm, als sich am Tempel eine Tür materialisierte. Wussten sie alle über den Tempel Bescheid? Hatte Wend daher gewusst, über welche Symbole Cris und ich gesprochen hatten? Und hatten sie daher gewusst, was sie aus Sams Haus stehlen mussten?
    Deborl zog die Tür auf, und die Realität traf mich wie ein Schlag. Sie würden mich hineinwerfen.
    Ich wehrte mich und entwand mich ihnen so lange, bis jemand den Pflasterstein vor mir zerschoss. Stein zischte, als Wend mich wieder packte.
    »Ich würde dir gern die Knochen brechen und dir das Auge ausstechen, bevor ich dich dort hineinwerfe.« Deborl stieß mich in die Tür. Ich stand halb im Tempel und halb draußen. »Auf diese Weise kannst du den Schmerz empfinden, den du Meuric zugefügt hast. Bedauerlicherweise habe ich nur Zeit hierfür, aber es wird genügen.«
    Er griff hinter sich, und Merton drückte ihm eine Laserpistole in die Hand. Um mich zu erschießen? Um mich gerade so stark zu verbrennen, dass ich für ewig im Tempel leiden würde? Diesmal hatte ich keinen Schlüssel. Es würde keinen Weg hinaus geben.
    Ich suchte nach einer Lücke zwischen den Männern. Deborl, Wend, Merton und andere, Fremde, standen zu dicht. Ich konnte nirgendwo hin.
    Das Ziellicht leuchtete auf meiner Schulter auf.
    Wend warf sich nach vorne und stieß mich beiseite.
    Gerade als sich ein grauer Schleier über den Blick nach draußen legte, sah ich, wie Deborl sich umdrehte und auf Wend schoss. Weil er mir den Schmerz erspart hatte, verletzt im Tempel zu sein?
    Wend brach zusammen.
    Ich fiel rückwärts in den Tempel.

KAPITEL 27
    Skelette
    Ich stolperte in das weiße Gewölbe, das von dem schmerzhaften Glühen des allgegenwärtigen Lichts und dem ohrenbetäubenden Pochen von Janans Herzschlag erfüllt war. Schlitternd kam ich in der Mitte des Raumes zu stehen, nahm den Kopf in die Hände und stöhnte.
    »Ana?« Die schwere Luft dämpfte die tiefe Stimme. Eine menschliche Stimme.
    Als ich aufschaute, sah ich Cris und Stef nebeneinander auf der anderen Seite des Raumes sitzen. Ihre Kleider waren zerrissen, und ihre Gesichter und Hände waren völlig zerkratzt.
    »Oh. Euch zwei habe ich gesucht.« Ich kämpfte darum, aufrecht stehen zu bleiben. »Seit Tagen.«
    »Seit Tagen?« Cris rappelte

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