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Nur eine Liebe

Nur eine Liebe

Titel: Nur eine Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Meadows
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gewesen, dass es bald geschah, noch bevor der Tempel ihn verrückt gemacht hatte. »Wenn der Schlüssel nötig ist, um die Seelennacht zu überleben, und der Geweihte den Schlüssel bekommt, würde das sicher eine Motivation sein, das zu tun, was Janan will.«
    »Und was will Janan?«, fragte Cris. »Sich erheben? Aufsteigen?«
    Nicht sich erheben wie ein Phönix, hatte Meuric gesagt. Etwas anderes. Etwas Finsteres.
    Ich zeigte auf die beiden auf dem Boden. »Diese zwei sind Meuric und Deborl.« Ich machte eine ausholende Armbewegung rund um den Raum. »Und die anderen seid ihr. Ihr alle. Sam, Sarit, Orrin, Whit, Armande, Sine – alle.«
    Cris und Stef stießen überraschte Laute aus.
    »Was ist hier geschehen?« Es war wahrscheinlich gemein von mir zu fragen, da sie sich nicht erinnern konnten. Janan wollte nicht, dass sie sich erinnerten oder von den anderen weißen Mauern und Türmen auf der Welt wussten oder so weit über gewisse Paradoxa nachdachten, dass sie wussten, dass sie lächerlich waren.
    Er hatte jedes Mal, wenn sie wiedergeboren wurden, etwas mit ihnen gemacht, aber vielleicht würden die Erinnerungen jetzt, da sie im Tempel waren, zurückkehren.
    Stef konzentrierte sich nach innen, eine Falte zwischen den Augen. »Janan war unser Anführer. Er war früher ein Mann. Ein Mensch.«
    Ich warf einen Blick auf den Leichnam auf dem Tisch. »Er?«
    »Er«, wiederholte sie. »Er war noch nicht mal etwas Besonderes. Er war unser Anführer, aber er war nur ein Mensch.«
    Wie unglaublich, all das wegen eines Mannes.
    Stefs Kiefermuskeln spannten sich an, und ihre Knöchel wurden weiß. »Immer wenn ich denke, ich habe es, entgleitet es mir.«
    »Ist schon gut.« Ich legte ihr die Hand auf die Schulter. »Sag mir einfach Bescheid, wenn du etwas weißt. Ich werde es nicht vergessen.«
    Manchmal hatte es Vorteile, neu zu sein.
    »Du hast gesagt, er sei euer Anführer gewesen. Nur ein Mann.« Ich sprach, um ihnen zu helfen, aber auch mir selbst. Vielleicht würde es weitere Erinnerungen wachrufen. »Hattet ihr Heart schon entdeckt?«
    »Nein.« Cris runzelte die Stirn. »Und wir haben auch nicht in Stämmen im ganzen Reich gelebt, wie ich dachte. Wir waren alle zusammen. Alle bis auf Janan. Wir gingen zu ihm.«
    »Die Geschichte, die man mir erzählt hat, war diese: Es gibt unterschiedliche Meinungen darüber, wie ihr hierhergekommen seid, aber ihr habt in verschiedenen Stämmen gelebt. Dann habt ihr alle Heart entdeckt und darum gekämpft, bis euch klar geworden ist, dass es groß genug für alle war. Das war das erste Mal, als ihr zusammengekommen seid, die ganze Million Menschen.«
    »Ja, das ist richtig.« Cris schüttelte den Kopf. »Aber das ist nicht richtig. Das ist nicht das, was geschehen ist. Janan war unser Anführer, aber er war zu Unrecht eingekerkert worden. Alle kamen, um ihn zu befreien. Die Stadt erschien später. Nachdem … nachdem wir etwas getan hatten.«
    Ich deutete auf den Tisch. »Irgendwie ist er hier oben gelandet. Und irgendwie seid ihr alle hier gelandet und sitzt um den Raum mit Ketten, die euch miteinander verbinden. Wie kam es dazu?«
    »Ich erinnere mich nicht«, flüsterte Stef. »Ich weiß, dass Meuric uns in Ketten gelegt hat, dann hat er sich selbst neben dem Altar gefesselt und Janan gesagt, dass wir bereit seien. Ich erinnere mich daran, dass alles weiß und windig war – und meine nächste Erinnerung ist, dass wir draußen vor der Stadtmauer standen. Wir dachten alle, wir seien gerade erst angekommen, aber niemand wusste, warum wir gekommen waren.« Sie deutete auf den Raum. »Was immer hier drin geschehen ist, es hat uns für immer an ihn gebunden. Es hat ihn verändert, hat ihn gleichzeitig weniger und mehr gemacht. Es hat zu unserer Wiedergeburt geführt.«
    Unstille verdichtete sich in den Augenblicken zwischen ihren Worten, und wir alle begriffen die Antwort auf meine größte Frage.
    Ich würde nicht wiedergeboren werden.
    Definitiv nicht.
    Ich war vor fünftausend Jahren nicht hier gewesen. Ich hatte kein Skelett, das an die Wand gekettet war.
    Wenn ich starb, würde ich tot sein. Tot, und niemand würde sich an mich erinnern außer durch Musikstücke und die paar Notizbücher, die ich führte.
    Ich wollte mich setzen oder sprechen oder atmen, aber es schien, als würde Eis von der blauen Rose in meinem Haar ausgehen, das zuerst meine Gedanken und dann jedes andere Teil von mir einfror. Ganz gleich, was ich jetzt tat – ob ich entkam oder nicht, ob ich Neuseelen

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