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Nur eine Liebe

Nur eine Liebe

Titel: Nur eine Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Meadows
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wir nicht zu sehr daran denken.«
    »Toll, danke. Deborl hatte uns nichts zu essen gegeben, bevor er uns eingesperrt hat. Hast du irgendeine Ahnung, wie lange wir weg waren?«
    »Einen Tag? Eine Woche? Fünf Minuten?« Ich zuckte die Achseln. »Die Zeit vergeht hier anders und nicht einmal mit einer gleichbleibenden Geschwindigkeit.«
    Moriah hatte mir erzählt, dass die Zeit vor allem der Person wichtig war, die sie maß, was mich zum Lachen gebracht hatte, weil sie Uhren baute. SAK und Uhren funktionierten hier drinnen nicht, aber jetzt war ich mir jeder Sekunde überdeutlich bewusst und wie sie mich meinem Ende näher brachte.
    »Wir brauchen also jemanden, der Türen machen kann.«
    Ich zog eine Augenbraue hoch. »Nun, ja. Ziemlich dringend.«
    »Stef?« Er winkte in ihre Richtung. »Du hast nicht zufällig etwas dabei, das eine Tür in die Wand machen könnte, oder?«
    Ihr finsterer Blick war Drachensäure. »Wälz dich doch in Rosensträuchern, Cris.«
    »Sie weiß deinen Humor offenbar nicht zu schätzen«, murmelte ich. Als könnte ich ihr einen Vorwurf machen. Wenn das so weiterging, würde Janan uns in ein paar Tagen los sein, weil wir uns gegenseitig umgebracht hätten. Stef würde mich töten, dann Cris, und dann würde sie hier ganz allein sein. Und ich würde kein Mitleid mit ihr haben.
    »Das tun die wenigsten.« Er hielt mühelos mit mir Schritt. »Warum gehst du überhaupt?«
    »Weil ich das Gefühl habe, dass ich aufgeben würde, wenn ich stehen bleibe. Aber ich weiß nicht, was ich tun soll.« Bei dem Eingeständnis schnürte sich mir die Kehle zu. Er würde mich für schwach halten, genau wie Stef.
    »He.« Er zog mich am Arm. Ich stolperte, und er fing mich auf, eine Hand auf meinem Rücken. »Tut mir leid. He.« Er sah mich mit ernstem Blick an. »Wir werden einen Weg hinaus finden, okay? Und dann wirst du Sam vor der wütenden Menge retten, dir deine Bücher zurückholen und einen Weg finden, um Janan daran zu hindern, sich zu erheben.«
    »Und was machst du, während ich all diese Wunder wirke?« Mein ganzer Körper schmerzte, und ich wollte mich am liebsten im Flügel verlieren, aber es gab ihn nicht mehr. Zerschmettert. Und meine Flöte? Sarit hatte sie ins Rathaus gebracht, aber sie hatten sie vielleicht gefunden.
    Cris sagte: »Ich habe mich ebenfalls erinnert.«
    Ich wartete.
    »Ich habe mich hier im Tempel an viele Sachen erinnert, die wir nicht wissen sollen. Die Erinnerungen sind so alt, dass sie mir wie Träume oder wie das Leben von jemand anders vorkommen, aber ich weiß, dass sie echt sind.« Er sah ernster aus, als ich ihn je zuvor gesehen hatte. Kein Anflug eines Lächelns, keine freundliche Haltung. Er sah traurig aus. »Ich erinnere mich daran, was Janan gesagt hat, was er tun würde.«
    »Und das wäre?«, flüsterte ich.
    »Er will unsterblich sein.«
    »Aber …«
    » Wahre Unsterblichkeit. Nicht so wie wir, gefangen in einem endlosen Kreislauf von Geburt und Tod und Wiedergeburt. Und nicht so, wie er jetzt ist, gefangen in diesen Mauern. Vorher, als er noch menschlich war, war in diesem Turm nichts . Keine Räume oder Licht oder sich bewegende Wände. Er war als Gefängnis gedacht.«
    Er war eingekerkert gewesen, bevor er begonnen hatte, Altseelen und Neuseelen auszutauschen? »Warum war er hier? Wer hat ihn hierhergebracht?« Was immer er getan hatte, es musste schrecklich gewesen sein, und soweit ich sehen konnte, wurde er nur noch schlimmer.
    »Bevor dies geschah« – Cris deutete auf den Raum –, »hat Janan sich mit seinen besten Kriegern auf die Suche nach Unsterblichkeit begeben. Die Menschen hatten eine solche Angst vor allem, wie Drachen und Kentauren und Trollen …«
    »Und Sylphen?«
    Cris legte den Kopf schräg. »Nein, wir hatten damals noch keine Sylphen gesehen. Erst danach.«
    »Okay.« Doch das war seltsam. »Sprich weiter.«
    »Nun, er sagte, er habe das Geheimnis der Unsterblichkeit entdeckt, aber dass die Phönixe eifersüchtig seien: Sie wollten nicht, dass jemand anders ihr Geheimnis kannte. Sie bauten dieses Gefängnis – und weitere Gefängnisse überall auf der Welt – und schlossen Janan und seine Krieger ein, einen in jeden Turm, sodass sie sich nie wieder würden zusammentun können.«
    »Phönixe.« Ich hatte gewusst, dass sie echt waren, aber ich hatte noch nie gehört, dass sie Gefängnisse bauten oder überhaupt viel taten , außer herumzufliegen, zu verbrennen und sich aus ihrer eigenen Asche zu erheben. Nun, Meuric hatte gesagt,

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