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Nur eine Liebe

Nur eine Liebe

Titel: Nur eine Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Meadows
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Neuwidmungs-Maskerade ein Schmetterlingskostüm zu tragen. Der Name blieb kleben, hauptsächlich als Kosename, obwohl Sarit, die meine Abneigung dagegen kannte, unermüdlich nach Alternativen suchte.
    »Es klingt, als würden wir früher als geplant nach Heart zurückkehren?« Sam zögerte, dann setzte er sich auf die Ecke des Bettes. Er hatte nur wenige Schritte entfernt auf dem Sofa geschlafen, und er behauptete, es sei gar nicht mal unbequem, aber ich fragte mich immer wieder, ob es nicht für uns beide angenehmer wäre, wenn er hier wäre. Bei mir. Doch ich schwieg.
    »Ja.« Ich streckte mich, um den SAK neben mein privates Notizbuch auf den kleinen Nachttisch zu legen. »Wir sind zu einer Wiedergeburt eingeladen worden, und ich möchte gern hingehen. Ich denke, dass wir hier ohnehin fertig sind.«
    Sam verfolgte meine Bewegungen, und da war etwas Tiefes und Undefinierbares in seinen Augen, als ich mich wieder in das Kissen lehnte. »Du weißt, dass ich mit dir überall hingehen würde, Ana.«
    Ich lächelte. »Wenn du das noch öfter sagst, fange ich vielleicht an, dir zu glauben.«
    »Es ist wahr.« Er rutschte näher heran. »Wohin willst du gehen?«
    »Auf den Mond?«
    Er grinste. »Es gefällt mir, dass du hoch hinauswillst.«
    »Was ist mit dem Grund des Meeres?« Ich hatte noch nicht einmal die Oberfläche des Meeres gesehen, aber warum da haltmachen? »Wir könnten bis ganz auf den Grund gehen und ihn erforschen. Kannst du dir vorstellen, was für Tiere unter all dem Wasser leben müssen?«
    »Ich denke, du kannst es, und das ist es, was ich …« Er holte tief Luft. »Ich möchte dir etwas sagen.«
    »Was ist es?« Ich stemmte mich hoch, und plötzlich waren wir sehr nah beieinander, und die Matratze sackte unter unserem vereinten Gewicht ein. Er legte mir den Arm um die Taille, damit ich nicht umfiel, während ich die Hände hinuntergleiten ließ und sie ihm auf die Arme legte.
    »Ana …« Er küsste mich, sanft und süß, aber erfüllt von einem berauschenden Drängen. Sein Arm legte sich fester um mich. Er zog eine Spur von Küssen an meinem Hals hinunter, bis mein Kragen ihn aufhielt, und dann blieb er dort. Und atmete schwer.
    Ich hätte ihn beinahe noch einmal gefragt, was er mir sagen wollte, aber vielleicht wollte ich es gar nicht wissen. Vielleicht war es etwas Schlimmes, und er hatte mich deshalb so geküsst. Vielleicht dachte er, es sei so schrecklich, dass ich nie wieder mit ihm sprechen würde, aber er musste doch wissen, dass er mir alles bedeutete.
    »Sam?« Meine Hand fuhr durch sein Haar, sein weiches, dickes und dunkles Haar. Mir gefiel die Art, wie er es trug, eine kaum gezähmte Katastrophe. »Was ist es?«, flüsterte ich.
    Er zog sich hoch, küsste mich wieder und sprach die Worte dicht an meinen Lippen. »Ich liebe dich, Ana.«
    Mir stockte der Atem.
    Die Worte. Sie ließen mein Herz schneller schlagen. Ich wollte ihm sagen können, was ich empfand und was er sicherlich hören wollte, aber mir brach der Schweiß schon beim bloßen Gedanken an die Worte aus. Seelenlose konnten nicht lieben. Das hatte mir meine Mutter achtzehn Jahre lang eingebläut, und sie hatte mich geschlagen, wenn ich das Wort auch nur in den Mund genommen hatte.
    Aber ich war keine Seelenlose. Neuseele, ja. Trotzdem, war ich wirklich in der Lage zu lieben, und verdiente ich es, geliebt zu werden?
    »Ist schon gut«, raunte er, und seine Sorge verwandelte sich in Verständnis. Natürlich verstand er; das tat er immer. »Es ist in Ordnung, wenn du es mir nicht sagen kannst. Oder wenn du nicht genauso für mich empfindest. Ich wollte nur, dass du weißt, dass ich dich liebe.«
    Bei seinen Worten überlief mich ein Schauer. »Danke.« Ich versuchte zu lächeln, um ihn zu beruhigen, aber es gelang mir wohl nicht gut.
    »Ich liebe dich.« Er sagte es, als würde die Wiederholung mich überzeugen.
    Die Enge stieg in meine Kehle auf, und vor Tränen verschwamm mir alles vor Augen.
    »Ana.« Er hob mein Gesicht und strich mir mit dem Daumen über die nassen Wangen. »Warum weinst du?«
    »Ich weiß es nicht.« Ein tiefes Schluchzen brach aus mir heraus. Ich bekam keine Luft mehr.
    Sam schlang die Arme um mich und hielt mich fest an seine Brust gedrückt. Meine Tränen durchnässten sein Hemd, und als mir die Nase lief, drückte er mir ein sauberes Taschentuch in die Hand. Ich umklammerte es, umklammerte Sam. Ein Teil von mir wollte, dass er mich allein ließ, damit ich in Ruhe weinen konnte, aber ich wollte nicht,

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