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Nur eine Liebe

Nur eine Liebe

Titel: Nur eine Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Meadows
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toll.«
    Cris strahlte und zog mich zur Werkbank, wo er mir den Unterschied zwischen Stecklingen und Veredelung erklärte.
    Die nächsten drei Stunden verbrachten wir im Gewächshaus; ich füllte Seiten in meinem Notizbuch, bevor Cris erklärte, dies sei alles für die erste Lektion. Wir gingen nach draußen. Der Wind strich durch die Bäume und Sträucher und nahm mir den Schweiß von der Stirn und vom Nacken.
    »Du rufst also an, wenn du eine Zeit gefunden hast, an der du jede Woche kommen kannst?«, fragte Cris, während Sam davonwanderte, um sich etwas anzusehen, das in einem steinernen Korb wuchs.
    Ich nickte. »Bevor wir gehen … Da ist etwas, das mich interessiert. Sam sagte, dass wir am besten dich fragen.«
    Cris warf Sam einen ausdruckslosen Blick zu, dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf mich. »Okay.«
    Ich zog das gefaltete Blatt Papier aus der Tasche. »Ich habe Sam beim Kritzeln erwischt und gefragt, was das sei. Er meinte, es sei vielleicht etwas, das er vor langer Zeit gesehen habe, aber er könne sich nicht genau erinnern.«
    Cris zog die Augenbrauen hoch. »Und er dachte, ich würde es wissen?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Die Zeichen sehen alt aus, und ich habe gehört, dass es Überreste von Dingen gab, die aus der Zeit stammen, bevor alle nach Heart gekommen sind. Und dass du die meisten dieser Dinge gefunden hast, weil du das landwirtschaftliche Viertel aufgebaut hast.«
    »Hm.« Cris betrachtete das Papier, drehte es zur Seite und auf den Kopf. »Einige davon kommen mir bekannt vor, aber selbst wenn ich sie schon einmal gesehen habe, könnte ich dir nicht sagen, ob sie etwas bedeuten.«
    »Ich hatte gehofft, dass du dich vielleicht an so etwas wie eine Beschriftung erinnerst, auch wenn ich weiß, dass es unwahrscheinlich ist.«
    »Tut mir leid. Es ist sehr lange her.« Er klang genau wie Sam, als er das sagte. »Und wir haben damals noch keine Aufzeichnungen gemacht – so wie jetzt.«
    »Oh.« Ich konnte die Enttäuschung in meiner Stimme nicht unterdrücken, als ich nach dem Blatt griff. Es war nicht so, als hätte ich gedacht, dass er alle Antworten haben würde, aber selbst ein einziger Hinweis wäre nützlich gewesen.
    »Wenn du nichts dagegen hast, würde ich das gern behalten. Vielleicht fällt mir später etwas ein, und ich muss noch einmal nachsehen.« Er schaute wieder auf das Papier, während ich nickte. »Wenn du nach Beweisen für eine Zivilisation suchst, die vor uns hier war, vergiss nicht, dass im ganzen Reich Kentauren und Trolle gehaust haben, bevor wir das Land besiedelten. Sie sind nicht allzu helle, aber sie besitzen durchaus ihre eigenen Mittel schriftlicher Kommunikation.«
    »Wie Zeichnungen?«
    »Klar. Oder alles mögliche andere. Aber ich bin nicht der Richtige für diese Fragen. Es gibt Bücher in der Bibliothek, mit denen du anfangen könntest. Wenn du dann immer noch Fragen hast, kann ich dir einige Namen von Leuten nennen, die …«
    »Die nichts gegen Neuseelen haben?«, vermutete ich.
    »Ja.« Er lächelte und wirkte erleichtert. »Es ist schwierig, das zu sagen, ohne es auszusprechen.«
    »Du wirst dich daran gewöhnen müssen. Mit mir sei einfach offen. Es ist nicht so, als wüsste ich nicht bereits, was die Hälfte der Leute denkt. Die Neuseelen, die jetzt kommen, werden es auch bald erfahren.«
    »Danke für den Rat.« Sein Blick wanderte wieder zu dem Papier, und sein Lächeln erstarb.
    »Was ist?« Es war der gleiche benommene Blick, den Sam zeigte, wenn er sich plötzlich an etwas erinnerte, woran er sich nicht erinnern sollte.
    »Vor mehreren Leben bin ich zu dem Dschungel am Äquator gereist.« Sein Tonfall wurde fast zu einem Singsang. »Die Luft war so dick und heiß wie in einem Gewächshaus, und die Pflanzen waren unglaublich. Sie waren riesig und überall, bedeckten jedes Fleckchen Erde. Die Luft summte vor Insekten und den Rufen der Tiere, die ihr Revier markierten.«
    Ich konnte es fühlen. Es hören. Was für eine fremdartige Kakofonie es gewesen sein musste.
    »Man konnte nicht einmal das Wasser trinken. Es war nicht sicher.« Er zeichnete eins der Symbole auf dem Blatt nach, und das Papier flatterte in dem schwächer werdenden Herbstwind. »Und dann schien es, als sei ich urplötzlich auf diese Haufen von riesigen Steinen gestoßen, so alt und verwittert, dass einige von ihnen auseinanderbrachen, aber ich konnte sehen, dass sie früher einmal eine Mauer gebildet hatten.«
    »Was für eine Art von Mauer?«, flüsterte

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