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Nur eine Liebe

Nur eine Liebe

Titel: Nur eine Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Meadows
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verschiedene Pflanzen züchtete, um zu sehen, welche Eigenschaften weitergegeben wurden? »Ich verstehe nicht, wie ein Mensch so viel schaffen und immer noch Zeit für Hobbys und Freunde haben kann.«
    Sams Griff erschlaffte. »Es ist am besten, immer etwas zu tun zu haben. Viele Aufgaben, die niemand übernehmen will, sind jetzt automatisiert, wie der Bergbau oder das Recycling von Müll, aber andere Dinge tun wir besser selbst, auch wenn Maschinen sie uns abnehmen könnten. Fünftausend Jahre sind eine lange Zeit, und alltägliche Aufgaben können Spaß machen.«
    »Das ist der Grund, warum du Musik immer von Hand schreibst, obwohl Stef ein Programm entwickeln könnte, das es einfacher machen würde?«
    Er nickte. »Ich mag den Prozess, selbst wenn ich Fehler mache und hundert Takte zurückgehen muss.«
    »Du hattest in letzter Zeit nicht oft Gelegenheit dazu.« Jedenfalls bis auf die Musik, die er für die Dunkelseelen und das Denkmal geschrieben hatte. Er war zu beschäftigt damit gewesen, mit mir durch das Reich zu gehen, mich zu meinen Lektionen zu begleiten und all die Dinge zu tun, die der Rat von ihm verlangte, wenn er wollte, dass ich in Heart blieb. Er hatte für mich so viel zurückgestellt.
    Sam schüttelte den Kopf. »Ich hatte viel Zeit, um viele Dinge zu tun, und für das, was ich mag, werde ich immer Zeit finden. Vergiss nicht, ich mag dich.«
    Seine Worte wärmten mich, während wir unseren Weg zu Cris fortsetzten.
    Ich brauchte nicht zu fragen, um zu wissen, wann wir da waren: Das ganze Grundstück war ein Garten. Kletterpflanzen rankten sich über einen eisernen Bogen, der zu den Umrissen von Habichten, Störchen und Birkhühnern geschmiedet war. Hecken säumten den Pfad zum Haus, verborgen hinter gewaltigen Bäumen.
    Vom Hauptweg aus zweigten weitere Pfade ab wie Sprünge im Glas. Einer mündete in einer kleinen Holzbrücke – auf deren Pfosten Blumentöpfe standen –, die über einen seichten Bach führte, der nicht einmal knöcheltief war. Bänke, Vogeltränken und riesige steinerne Blumenkübel, über deren Ränder Blätter quollen, befanden sich auf einer kleinen Lichtung. Statuen der Megafauna des Reiches standen halb verborgen in Ecken oder an einem Springbrunnen, als würden sie trinken.
    Blätter raschelten im Wind, und alte Ahornbäume knarrten. Trauertauben gurrten, Häher, Zaunkönige und Würger sangen, und ein Specht klopfte den Rhythmus. Die Düfte von Grün und Wasser und Blumen ersetzten den Gestank der heißen Dämpfe, und ich nahm lächelnd einen tiefen Atemzug.
    »Was ist?« Sam berührte mich am Ellbogen.
    Ich schaute zu ihm auf, eine dunkle Gestalt vor dem hellen Himmel und dem Laubwerk. »Ich kann Musik hören.«
    »Halt sie fest. Behalte sie im Kopf, bis wir nach Hause kommen und du sie aufschreiben kannst.« Er senkte die Stimme und beugte sich zu mir vor. »Ich möchte herausfinden, ob es die gleiche Musik ist, die ich höre.«
    Seine war wahrscheinlich besser als meine, aber ich lächelte. »Hier entlang?« Ich deutete in die Richtung, in die wir gegangen waren.
    Zu beiden Seiten des Hauses aus weißem Stein, das mit Kletterrosen bedeckt war, standen zwei lange Glasgebäude, die genauso hoch waren. Ihre Fenster waren beschlagen, aber das Grün in ihrem Inneren war nicht zu übersehen, und mein Herz tat einen Satz, als ich neben der Tür zu einem der Gebäude vertraute purpurfarbene Rosen entdeckte.
    Ich drückte Sams Hand. »Was denkst du, wo er ist?«
    »Irgendwo im Garten vermutlich.« Sein Tonfall war unbeschwert. Beinahe glücklich.
    Wirklich hilfreich. Der ganze Ort war ein Labyrinth, geschützte Ecken aus grünen Pflanzen, grauen Pflastersteinen und Mauern, und hier und da spähten Eichhörnchen oder Streifenhörnchen aus verborgenen Häusern, die jemand als Nester gebaut hatte. Das wäre typisch für Cris, Tieren Zuflucht zu gewähren, die andere wie Ungeziefer behandelten.
    Er kam aus einem Gewächshaus und winkte uns heran. »Ich wollte gerade für euren Besuch aufräumen«, sagte er, als wir näher traten. »Kommt rein. Das wird euch bestimmt gefallen.«
    Obwohl ich lächelte und mich bei ihm bedankte, kam ich mir unbeholfen vor und versuchte darauf zu achten, wo ich hintrat, damit ich nichts zertrampelte. Sam glitt natürlich mühelos hindurch, fast ohne die Pflanzen zu berühren. Ich beobachtete ihn neidisch und bemühte mich, denselben Weg durch eine Gruppe hoher – ohne Blüten konnte ich sie nicht einmal identifizieren – Pflanzen zu nehmen, aber

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