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Nur eine Liebe

Nur eine Liebe

Titel: Nur eine Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Meadows
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nicht so, als hätte ich immer gewusst, welchen Beruf ich ergreifen würde. Es gefiel mir, über alles etwas zu lernen.
    »Körperlich«, sagte Stef, »fast vier Jahre über das erste Quindec hinaus beschreibt dich auch. Aber das ist körperlich. Sie ist niedlich, und jeder kann sehen, warum du sie magst, aber hör auf, so zu tun, als würden fünftausend Jahre keine Rolle spielen.«
    »Sie hat in diesen letzten Monaten mehr erreicht, als viele von uns in einem ganzen Leben. Selbst bevor wir sie kennengelernt haben, hat sie sich selbst Dinge beigebracht, für die wir Ewigkeiten gebraucht haben. Sie ist schon lange kein Kind mehr.«
    Ich fühlte mich ganz sicher nicht wie ein Kind.
    Sam sprach so leise, dass ich ihn fast nicht hörte. »Es gibt eine Million Dinge, die sie uns beibringen kann, einfach weil sie neu ist und die Dinge anders sieht.«
    »Wie das Tempeldunkel?«
    Seine Stimme war scharf wie eine Rasierklinge. »Ana hat uns in jener Nacht beide gerettet. Und Hunderte weitere. Alles andere war Menehem. Das weißt du. Ana ist für seine Taten ebenso wenig verantwortlich wie du.«
    »Du bist in diesem Punkt wirklich hoffnungslos, oder?« Stef stieß einen langen Seufzer aus und sprach in einem stählernen Ton. »Hör zu, Dossam. Die Leute reden über deine Beziehung zu ihr. Was du mit ihr gemacht hast? Unpassend. Was du mit ihr machen willst? Unpassend. Sie ist fünftausend Jahre jünger als du, und selbst wenn sie es nicht besser weiß, solltest du es tun.«
    Ich kniff die Augen fest zusammen, dankbar, dass ich auf der Treppe saß, wo niemand mich bemerkte. Ich wollte liebend gern zu ihr hinmarschieren und ihr sagen, dass sie sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern solle, aber es waren immer noch so viele Leute in der Nähe, die plauderten und sich amüsierten.
    »Die Menschen wissen gar nichts darüber. Eines Tages«, knurrte er, »wirst du es akzeptieren müssen. Es interessiert mich nicht, ob sie achtzehn oder achtzehnhundert ist. Ich liebe sie mehr als …«
    »Was?« Stefs Stimme war leise und gefährlich. »Mehr als Musik? Mehr als mich? Mehr als alle anderen, die du schon seit fünftausend Jahren kennst?« Sie brach ab, und das Schweigen war schwer wie die Augenblicke zwischen einem Blitz und einem Donnergrollen. »Mehr als alle Dunkelseelen?«
    Ich umfasste den Rosenstiel so fest, dass er brach. Liebte Sam mich so sehr? War diese Art von Liebe überhaupt möglich?
    »Ja.« Sein Wort war kaum mehr als ein Hauch. »Mehr als all das.«
    Erleichterung und Entsetzen durchströmten mich. Stef hatte sich selbst in dieser Liste aufgeführt.
    »Es ist unfair, mich um eine Rangordnung meiner Gefühle zu bitten«, murmelte Sam.
    Dann war Cris mit einem Glas Wasser zurück, und obwohl er eine Stufe unter mir saß, war er immer noch größer. »Hast du gerade die beiden dort unten belauscht?« Er sprach leise, und als ich die Achseln zuckte, stützte er sich auf den Ellbogen und beugte sich zu mir vor. »Lass dich nicht davon fertigmachen. Sie hört wahrscheinlich viel grausames Gerede – wahrscheinlich mehr als du und Sam, da sie so lange seine Freundin gewesen ist und die Leute das wissen …«
    »Sie liebt ihn«, flüsterte ich.
    Cris senkte den Blick und nickte. »Leute tun deswegen manchmal seltsame Dinge.«
    »Es ist in Ordnung.« Ich legte die Rose hin und trank einen großen Schluck Wasser, und ich überlegte, wie ich aus dieser Situation herauskam. Cris war nett, und ich durfte nicht vergessen, mit ihm über die Symbole aus den Büchern zu sprechen, aber jetzt im Moment wollte ich nur den Abend überstehen. »Danke für das Wasser. Ich werde mal schauen, ob nicht jemand Lust hat, Musik zu machen.«
    Cris erhob sich, dann bot er mir die Hand, um mir aufzuhelfen. Ich ging mit ihm die Treppe hinunter und nahm meine Flöte von ihrem Ständer.
    Das war genug, um Aufmerksamkeit zu erregen. Sam und Stef schauten als Erste herüber, beide mit erhitzten Gesichtern von ihrem Streit. Dann verebbte das Gemurmel, und andere griffen nach Instrumenten oder suchten Notenständer. Soweit ich wusste, spielten die meisten mindestens ein paar Instrumente. Sie waren schließlich Sams Freunde.
    Als jeder ein Instrument gewählt hatte, liefen Whit und Armande nach oben in die Musikbibliothek und kehrten mit passender Musik für jedes Instrument zurück. Sam richtete das Licht so, dass alle lesen konnten.
    Wir begannen zum Aufwärmen mit Tonleitern, dann gingen wir zu einigen Stücken über, die jeder kannte. Zuerst

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