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Nur eine Liebe

Nur eine Liebe

Titel: Nur eine Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Meadows
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ihr Unterricht über Straßenbau und die Konstruktion von Wirtschaftsgebäuden genommen.
    Ich eilte zu ihr und schrie ihren Namen. Das Feuer verzerrte meine Stimme, und ich verlor Sam aus den Augen, als ich über Trümmer sprang.
    »Geral!« Rauch erstickte meine Stimme, als ich sie erreichte, aber ihr Gesicht verzog sich vor Verwirrung. »Ich bin hier, um zu helfen.«
    Sie blickte mich an, als ich ihr das fast trockene Taschentuch auf Mund und Nase drückte. Ich musste sie etwas herumbugsieren, aber schließlich bekam ich ihren Arm um meine Schultern und setzte jeden Muskel in meinen Beinen und meinem Rücken ein, um sie hochzustemmen. Sie hatte Rauch inhaliert und atmete nur schwach.
    Wir drehten uns in die Richtung, aus der ich meiner Meinung nach gekommen war, aber der Raum hatte sich verändert. Balken waren herabgefallen und loderten hell. Verkohlte Trümmer versperrten uns den Weg. Und wo war Sam?
    Ich hustete, als Rauch mir die Lunge versengte, und schützte mit dem freien Arm das Gesicht, wie Sam es getan hatte. Es brachte nichts.
    »Hier entlang.« Vielleicht war es keine gute Idee zu sprechen, aber es half mir, mich in der Hitze zu konzentrieren, und sie entspannte sich ein wenig.
    Fenster und Türen befanden sich in jedem Haus an den gleichen Stellen, und in jeder Mauer war eine Öffnung. Jede Richtung war besser, als stillzustehen. Ich führte Geral, und wir beide husteten. Einzig die Tatsache, dass das obere Stockwerk auf der anderen Seite des Hauses eingestürzt war, verhinderte, dass wir Schlimmeres erlitten; der Rauch konnte abziehen.
    Ich hoffte, dass Sam nicht dort war.
    Unser Weg zur Mauer war unerträglich heiß. Meine Augen tränten, und Geral war eigentlich zu schwer für mich, doch das hinderte mich nicht daran, sie zu stützen. Wir stolperten wieder und wieder.
    Ich rief mir ins Gedächtnis – vielleicht laut –, dass ich Schlimmeres erlitten hatte, dass meine Hände in einer Sylphe gesteckt hatten. Aber diesmal war das Feuer überall, und ich war nicht allein. Geral verließ sich darauf, dass ich sie in Sicherheit brachte.
    Die Welt verschwamm in Schwärze. Ich taumelte, Geral schwer auf meinen Schultern, aber als meine Knie auf dem Boden aufschlugen, badete ein kühler Nebel mein Gesicht.
    Jemand nahm mir Geral ab.
    Ich versuchte zu beobachten, wohin sie gebracht wurde, aber nun, da ich das zu helle Haus verlassen hatte, war ich blind. Wie sehr ich auch blinzelte, meine Augen funktionierten nach dem angestrengten Sehen durch Rauch und Hitze nicht mehr richtig. Vielleicht waren sie zerkocht worden.
    Etwas Kaltes drückte sich gegen mein Gesicht, dann Luft. Frische Luft. Ich atmete so tief ein, wie meine Lunge es zuließ, als würde ich nie wieder einen weiteren sauberen Atemzug nehmen können.
    Starke Arme umfassten mich und hoben mich hoch, und ich wurde von der Hitze und dem brüllenden Feuer weggetragen. Meine Haut kühlte sich ab, als ich mich auf den Boden setzte, und schließlich konnte ich auch wieder normal sehen. Ein jugendliches Gesicht schwebte vor mir.
    »Sam?« War das meine Stimme, die so dünn klang? Ich saugte wieder Luft aus der Maske. Hustete. Atmete.
    Sandfarbenes Haar und scharfe Züge. Cris schüttelte den Kopf und lächelte. »Falscher Bewunderer. Sam ist dort drüben mit Stef. Er hat Orrin rausgeholt.«
    Orrin war hier gewesen? Mein Herz pochte, und ich versuchte, mich zu konzentrieren. Sam ging es gut. Cris hatte mir Luft gegeben. Ich saß auf dem harten, kalten Boden.
    »Ich dachte, du wärst inzwischen auf der anderen Seite der Stadt.« Meine Stimme klang wie die einer Kröte. Das war keine große Verbesserung.
    »Ich bin geblieben, um Orrin und Geral zu besuchen. Kurz nachdem ich gegangen war, hörte ich die Explosion.« Er betrachtete die Ruinen. »Nur gut, dass du und Sam so schnell hier wart.«
    »Wird sie sich wieder erholen?« Ich konnte sie unter den vielen Menschen nicht finden, die das Haus umgaben. Sie richteten Schläuche auf das Gebäude und sprühten den gleichen Nebel, in den ich hineingestolpert war.
    Sein Ton war sanft, genau wie die Art, wie er mir mit einem Tuch das Gesicht abwischte; es war schwarz vor Ruß. »Ich weiß es nicht.«
    Ich war ihm dankbar für seine Ehrlichkeit.
    Das Feuer erstarb, und schließlich beleuchteten nur noch elektrische Notfalllampen die Ruinen. Noch immer stieg Rauch wie eine riesige Sylphe auf, während Leute Befehle riefen und umherrannten. In diesem Licht wirkten ihre Umrisse eigenartig lang, aber ich sah die

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