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Nur eine Liebe

Nur eine Liebe

Titel: Nur eine Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Meadows
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zu sehen. Diese Kinder waren fünftausend Jahre alt. Vielleicht war es ein Merkmal ihres körperlichen Alters, so wie Menschen, die gerade jung waren, sich zu anderen jungen Menschen hingezogen fühlten.
    Ich sah Sam nicht an, als ich zu sprechen begann. »Wir sollten mit jedem reden, der gestern Abend bei der Versammlung war. Mit jedem, der unsere Pläne kannte. Nicht um sie zu beschuldigen. Nur – nur um zu hören, ob sie irgendwelche Ideen haben.«
    Sam schraubte seine Wasserflasche zu und schaute auf die Uhr auf seinem SAK. »Wohin zuerst?«
    Ich hatte nicht damit gerechnet, dass es so einfach sein würde. Vielleicht war er klug genug, sich nicht mit mir zu streiten. »Lass uns am anderen Ende der Stadt anfangen und uns von dort aus nach Hause vorarbeiten.«
    »Das könnte eine Weile dauern.« Ah, da war die Missbilligung, auf die ich gewartet hatte.
    »Hattest du Pläne für heute Abend?« Ich wollte an den Tempelbüchern arbeiten, aber das konnte ich tun, nachdem er zu Bett gegangen war.
    Er betrachtete den Himmel; es schneite jetzt heftiger. Schließlich zuckte er mit den Schultern. »Am besten, wir beginnen mit Cris. Er wird draußen sein und die Pflanzen abdecken, falls er es nicht schon getan hat.«
    Sam gab ein schnelles Tempo vor, und wir waren rasch zu sehr außer Atem, um zu reden. Kein Problem. Ich machte größere Schritte, musste aber immer noch zwei für einen von seinen machen. Ebenfalls kein Problem. Es war gut gegen die Kälte.
    Als wir bei Cris ankamen, war es dunkel, obwohl es im Tempellicht und dem Licht unserer SAK leicht zu erkennen war, dass nichts abgedeckt oder in die Gewächshäuser geräumt worden war, wie Sam es vorhergesagt hatte. Auch konnten wir Cris nirgendwo hören.
    Die meisten Blüten hatten sich für den Winter geschlossen, doch die Pflanzen waren trotzdem frostempfindlich. Ich hatte mehrere Rosen im Purpurrosenhaus verloren, bevor mir klar geworden war, dass sie Schutz brauchten – genau wie Menschen.
    »Wo ist er?« Sam marschierte den Pfad hinunter und ging zu einem der Gewächshäuser. »Sieh du in dem anderen nach. Wenn er da nicht ist, werden wir drinnen nachschauen.«
    Ich hätte ihn beinahe angefaucht, weil er mir sagte, was ich zu tun hatte, aber das Letzte, was wir brauchten, war ein weiterer Streit. Still vor mich hin schäumend tat ich wie befohlen.
    Im Gewächshaus war ich von Wärme und Feuchtigkeit umgeben, ein plötzlicher und unangenehmer Wechsel nach der Frische draußen. »Cris?«
    Ich bekam keine Antwort, während ich zwischen den Reihen von Orchideen und anderen Blumen umherwanderte, die ich nicht kannte. Dies war das zweite Gewächshaus, in dem ich noch nicht gewesen war; ich wünschte, Cris wäre hier gewesen, um mir zu erklären, was das alles für Blumen waren.
    Ich schaltete das Licht aus und zog die Tür hinter mir zu, und Sam war schon auf der Treppe vor der Haustür und brach das Schloss auf. Warum machte sich jemand die Mühe, etwas abzuschließen?
    Er schob mich zuerst hinein. »Ich habe seinen SAK angerufen. Er ist nicht drangegangen.«
    »Er könnte zum Purpurrosenhaus gegangen sein, um diese Rosen zu holen. Er hat gesagt, dass er das vielleicht tun würde.« Ich ging tiefer in das vollgestopfte Haus hinein. »Cris?«, brüllte ich wieder. Nur die unheimliche Stille antwortete, vertieft von der weißen Schicht, die sich draußen bildete. Wenn er zum Purpurrosenhaus gegangen war, hätte er bestimmt zuerst seinen Garten hier abgedeckt.
    Pflanzen und Tagebücher füllten den Salon und alle angrenzenden Räume, die ich sehen konnte. Auf Regalen standen Töpfe und Saatschalen. In zwei Ecken standen Wärmelampen, obwohl ich nicht erkennen konnte, was sie wärmten. Es war praktisch ein weiteres Gewächshaus, obwohl einige dieser Pflanzen essbar aussahen. Das ganze Haus roch grün und lehmig und blumig.
    Ich folgte Sam in die Küche. »Was ist das?«
    Er war dabei, eine Schale mit Sämlingen hochzuheben, und zog ein gefaltetes Blatt Papier darunter hervor. »Das gehört dir.«
    Woher wusste er das?
    »Ja, er hat gesagt, dass er ein paar Ideen hat.«
    Das Papier war feucht und mit Erde beschmutzt, aber Sam faltete es vorsichtig auf dem Tisch auseinander, und es entpuppte sich als die Liste, die ich Cris nach unserer Gartenstunde gegeben hatte. »Schau dir das an.« Er wischte etwas Erde weg.
    Ich drückte die Schulter gegen seine und spähte auf die neuen Zeilen auf dem Blatt. »›Tor oder Portal? Bogen?‹« Das Symbol neben Cris’ Vermutungen sah

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