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Nur einen Kuss, Kate!

Nur einen Kuss, Kate!

Titel: Nur einen Kuss, Kate! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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lächelnd.
    “Geben Sie ihn mir bitte”, wiederholte sie verärgert. Dieser Dummkopf! Glaubte er denn, sie würde sich mit ihm auf ein Handgemenge einlassen? Sie war nicht so dumm, zu glauben, sie könnte ihn überlisten, indem sie versuchte, ihm den Brief zu entreißen.
    “Ich bin eigens heraufgekommen, um den Brief zu bringen. Verdiene ich dafür nicht etwas?”, fragte er und genoss ihr Unbehagen.
    “Ja, und ob Sie etwas verdienen”, murmelte sie halblaut.
    Er hörte es und lachte. “Kleine Wildkatze. Hier ist Ihr Brief.” Er warf ihn aufs Bett.
    “Danke. Und jetzt gehen Sie bitte.” Kate ging zur Tür. “Und Ihre Sachen können Sie gleich mitnehmen.”
    Er sah sie in gespieltem Erstaunen an. “Meine Sachen? Was meinen Sie damit, Miss Farleigh?”
    Kate wies mit einer Kopfbewegung auf die Kleider. “Das alles. Ich sagte schon, dass ich Geschenke von Ihnen nicht annehmen kann.”
    Er starrte sie in übertriebener Verwunderung an. “Meine Sachen? Sie glauben doch nicht etwa, sie kämen von mir?”
    “Aber …”
    “Der Brief meiner Großmutter erklärt alles”, unterbrach er sie leise. “Er ist mit den Sachen gekommen.”
    “Von Ihrer Großmutter?”
    “Ja. Sie schrieb mir, dass sie Ihnen eine Ausstattung an Kleidern schickt, die Ihrer Position angemessen ist.”
    “Soll das heißen, dass nicht Sie mir die Sachen gekauft haben?”
    “Aber nein. Als Gentleman würde es mir nicht im Traum einfallen.” Scheinheilig setzte er hinzu: “Eine Dame kann solche Geschenke von einem Mann doch nicht annehmen. Ich bin schockiert, dass Sie das auch nur denken konnten.” In seinen Augen lag ein boshaftes Funkeln.
    Kate, die sich sehr dumm vorkam, wich seinem Blick aus. Nun ja, sie mochten vielleicht nicht direkt von ihm kommen, doch war sicher er es gewesen, der seine Großmutter darum gebeten hatte.
    “Aber ich kann nicht …”
    “Hoffentlich wollen Sie damit nicht andeuten, es wäre unschicklich, wenn eine ältere Dame der Tochter ihres Patenkindes ein paar schöne Dinge kauft?”, unterbrach er sie kühl. “Ihre eigene Schneiderin hat sie nach den Maßen angefertigt, die Smithers von Ihren alten Kleidern abnahm.”
    Kate hatte nicht bedacht, wie viel Mühe sich Lady Cahill gemacht hatte. Sie war ein wenig verlegen, wollte aber nicht nachgeben, während er so bedrohlich vor ihr stand. “Nein … aber … es ist viel zu großzügig.”
    Seine Züge verhärteten sich, seine Augen blickten nicht mehr amüsiert.
    “Damit Sie mich recht verstehen, Miss Farleigh. Diese Sachen kommen von meiner Großmutter, und Sie können und werden sie annehmen!”
    “Sie haben kein Recht, mir darüber Vorschriften zu machen.”
    “Das ist mir gleichgültig. Sie werden mir den Gefallen tun und in einer halben Stunde in einem dieser Kleider erscheinen!”
    “Nicht in hundert Jahren”, antwortete Kate widerspenstig. “Mir missfällt Ihre herrische Art, Sir, und ich sage Ihnen, dass ich diese Kleider nicht tragen werde.”
    Er trat drohend auf sie zu, und sie huschte aus seiner Reichweite. “Sie werden die neuen Sachen tragen und die alten verbrennen! Verstanden?” Jack zog seine Uhr aus der Tasche und warf einen Blick darauf. “Sie ziehen innerhalb der nächsten halben Stunde eines dieser Kleider an oder …”
    “Oder was?”
    “Oder ich werde kommen und Ihnen eigenhändig eines anziehen, Miss Farleigh.” Seine blitzenden Augen verrieten, dass er nicht scherzte.
    Sie rümpfte die Nase. “Das würden Sie nicht wagen!”
    “Stellen Sie mich nicht auf die Probe! Sie haben eine halbe Stunde.”
    Damit ging er.
    Kate verschloss die Tür und setzte sich aufs Bett. Er hatte ihr den Fehdehandschuh hingeworfen, und sie hatte ihn ergriffen. Es wurde Zeit, Jack Carstairs ein für alle Mal beizubringen, dass er nicht ihr Herr und Meister war. Wenn sie diese Kleider nicht anziehen wollte, dann würde sie es nicht tun.
    Es verging wenig mehr als eine halbe Stunde, als an ihre Tür geklopft wurde. “Wer ist da?”, rief Kate, verärgert über das Beben ihrer Stimme.
    “Ich bin es – Millie.”
    Kate sperrte auf. “Komm herein, Millie.”
    Millie stand da, nervös an ihrer Schürze zupfend. Hinter ihr ragte dunkel Jack Carstairs auf. Kate richtete sich zu ihrer vollen Größe auf und starrte ihn trotzig an. Er gab dem Hausmädchen mit einem Fingerschnalzen ein Zeichen.
    Millie schluckte. “Ich soll Ihre alten Sachen holen, Miss.”
    “Das ist nicht nötig”, erwiderte Kate glatt.
    Millie warf Jack einen unsicheren

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