Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition)
Modebewussten strömten ihr in Scharen zu, um persönlich von ihr Designs zu bekommen. Sie zahlten gut für ihr Talent, ihre Kreativität und das winzige B., das in jeder Ecke eines fertigen Produkts eingestanzt war. Lee starrte die schlanke Frau, die zwei linke Hände zu haben schien, fast wie ein Weltwunder an. „Ich habe Ihre Arbeit immer bewundert.“
„Aber nicht getragen“, warf Bonnie ein, mit einem Lächeln, während sie die zerbeulten Dosen vor Lee wegräumte. „Nein, Ihnen steht das Klassische. Was für ein fabelhaftes Gesicht. Möchten Sie Zitrone im Tee? Haben wir überhaupt Zitrone, Hunter?“
„Wahrscheinlich nicht.“
Das nahm sie beiläufig auf und stellte die Teekanne auf den Tisch, um den Tee ziehen zu lassen. „Verraten Sie mir, Lenore, wie haben Sie diesen Einsiedler überredet, aus seiner Höhle zu kommen?“
„Ich glaube, indem ich ihn wütend gemacht habe.“
„Das könnte klappen.“ Sie setzte sich Lee gegenüber, während Sarah an die Seite ihres Vaters trat. Bonnies Augen waren weicher als die ihres Bruders, der Blick weniger eindringlich, nein, weniger durchdringend. „Haben Ihnen die zwei Wochen im Canyon, in denen Sie Pionier gespielt haben, genug Einblicke gegeben, um einen Artikel über ihn schreiben zu können?“
„Ja.“ Lee lächelte, weil Bonnies Augen humorvoll aufleuchteten. „Zusätzlich habe ich eine wachsende Zuneigung für Bettgestelle und Matratzen entwickelt.“
Das schnelle, verblüffende Lächeln blitzte wieder auf. „Mein Mann fährt mit den Kindern einmal im Jahr zum Zelten. Während der Zeit kann ich mich meinen Arbeiten für Modehäuser widmen.Und wenn wir wieder alle zusammen sind, hat jeder für sich das Gefühl, kleine Wunder vollbracht zu haben.“
„So schlimm ist Zelten nicht“, kommentierte Sarah zur Verteidigung ihres Vaters.
„Wirklich?“ Er gab ihr einen Klaps auf den Po, während er sie an sich zog. „Und warum hast du dann immer diese überaus brennende Begierde, Bonnie in Phoenix zu besuchen, wenn ich die Sachen zusammenpacke?“
Sie kicherte und legte den Arm um seine Schulter. „Muss ein Zufall sein“, meinte sie in dem trockenen Ton, der eine Nachahmung von seinem war. „Hat er Sie zum Angeln mitgeschleppt?“ wollte Sarah von Lee wissen. „Und dann stundenlang einfach nur dagehockt und nichts gesagt?“
Lee beobachtete, wie Hunter die Braue hochzog, bevor sie antwortete. „Er hat mich tatsächlich mehrere Tage hintereinander zum Angeln mitgeschleppt.“
„Puh“, war Sarahs einziger Kommentar.
„Aber ich habe einen größeren Fisch als er gefangen.“
Unbeeindruckt schüttelte Sarah den Kopf. „Es ist schrecklich langweilig.“ Sie warf ihrem Vater einen entschuldigenden Blick zu. „Aber irgendjemand muss es wahrscheinlich tun.“ Sie schmiegte ihr Gesicht an seins und lächelte Lee zu. „Meistens ist er nie langweilig, er mag eben einfach nur einige komische Sachen. Wie Angeln und Bier.“
Bonnie hob die Teekanne. „Möchtest du?“ fragte sie ihren Bruder.
„Ich verzichte. Sarah und ich gehen rüber und brechen das Zelt ab.“
„Nimm deinen Wolf mit“, meinte Bonnie, als sie Tee in Lees Tasse goss. „Übrigens, gestern sind für dich einige Anrufe aus New York gekommen.“
„Die rufen wieder an.“ Als er sich erhob, fuhr er sorglos durch Lees Haar, eine Geste, die keine der anderen weiblichen Anwesenden übersah. „Ich komme gleich zurück.“
Sie wollte den beiden ihre Hilfe anbieten, aber es war doch zu gemütlich in der sonnigen, von Bonnie in freundliche Unordnung gebrachten Küche, und der Tee roch einfach himmlisch. „In Ordnung.“ Sie beobachtete, wie Sarah besitzergreifend den Arm ihres Vaters packte und hielt es auch darum für richtig, bei Bonnie zu bleiben.
Gemeinsam gingen Vater und Tochter zur Hintertür. Hunter pfiff nach dem Hund, dann waren sie verschwunden.
Bonnie rührte in ihrem Tee. „Sarah vergöttert ihren Vater.“
„Ja.“
„Und Sie auch.“
Lee hatte begonnen ihre Tasse zu heben und stellte sie dann klappernd auf der Untertasse ab.
„Wie bitte?“
„Sie lieben Hunter“, erklärte Bonnie milde. „Ich finde das fabelhaft.“
Sie hätte es leugnen können – vehement, eisig, lachend. Doch es laut ausgesprochen zu hören, schien sie in eine Art von Trance gezogen zu haben. „Ich … das heißt, es ist nicht …“ Lee hielt inne, erkannte, dass sie mit beiden Händen mit dem Teelöffel spielte. „Ich bin mir nicht sicher, was ich fühle.“
„Ein
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