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Nur für Schokolade

Nur für Schokolade

Titel: Nur für Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaques Buval
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sowieso nicht finden wird.
    Sylwias Tod stoppt den roboterhaften Killer auf seinen Reisen durch Polen. Durch ihren Tod und eine unglaubliche Verkettung von Zufällen kommt man diesem Ungeheuer auf die Spur: Leszek Pekalski, die Bestie von Osieki. Eine Woche nach der Tat kommt der Vater zurück an die Stelle, an der sein Mädchen starb, und stellt ein Gedenkkreuz mit folgender Inschrift auf: WARUM! WARUM HAST DU GETÖTET?
    ICH WAR DOCH ERST 17.
    Leszeks Kommentar, als er später auf den Mord
    angesprochen wird: »Ich wollte sie nur streicheln.«
    Man fragte ihn: »Hat dir Sylwia leid getan?«
    »Ein bißchen, so halb.«

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Opfer Nr. 14
    Waclawa G., ermordet am 04.12.1991 in Chwiramo
    Die Wiesen und Felder sind schneeverweht an diesem
    Mittwoch, Anfang Dezember. Es ist ein kalter Winter, eisig wie seit Jahren nicht mehr. Leszek Pekalski stapft durch den hohen Schnee auf das kleine Dorf Papowo zu. Schon einmal, vor über einen Jahr, war er hier im Nachbardorf. Ein
    dreizehnjähriges Mädchen, Malgosia K., hatte er damals getötet und es zieht ihn nun wie magnetisch an diesen Ort zurück. Dieses kleine, unschuldige Mädchen hat er nicht aus seinen Gedanken gestrichen. Deshalb ist er heute hier. Schnell findet er die Stelle wieder, doch wegen des hohen Schnees kann er keine Spuren von damals ausmachen. In dem kleinen Ort, in dem Malgosia lebte, begegnet er ihren Schwestern.
    Ihnen fällt der Mann sofort auf, aber dies nur wegen seines Ganges und seiner Kleidung. Sie grüßen ihn sogar, ohne zu wissen, was dieser Mensch ihrer Schwester Malgosia angetan hat.
    Pekalski findet keine geeignete Schlafstelle und geht bis zum nächsten Ort, Chwiramo, immer die Hauptstraße entlang. Bald hat er in einem verlassenen Stall eine sichere Übernachtungs-möglichkeit ausgemacht.
    Erschreckt wacht er am nächsten Morgen auf, als ihn ein Hund laut ankläfft. Er versucht ihn zu verscheuchen, damit man nicht auf ihn aufmerksam wird. Er wirft einen Stein nach dem Hund, und winselnd rennt dieser davon. Leszek ist sehr wütend wegen der frühen Störung. Mißmutig steht er auf, greift sich immer wieder an die Hose. Völlig erregt beschließt er, in das Dorf zu gehen. Er geht zur Straße, die Hand immer noch an seiner Hose. An der Kreuzung sieht er eine junge Frau.
    Waclawa G. will gerade zur Bushaltestelle gehen, als Leszek Pekalski neben ihr auftaucht. Er spricht sie an, merkt aber, wie abweisend sie zu ihm ist. Sie schaut immer wieder auf die 142
    Hand, die an seiner Hose fummelt. Seine Bewegungen werden immer heftiger. Angeekelt läßt sie ihn spüren, was sie über ihn denkt.
    »Lassen Sie mich in Ruhe! Sonst rufe ich die Polizei«, versucht sie ihn zu verängstigen, doch er hat sich längst vergewissert, daß niemand in der Nähe ist.
    »Ich will aber mit dir …!« gibt er ihr unmißverständlich zu verstehen.
    Nun blickt auch sie nach allen Seiten, ob sich jemand in ihrer Nähe befindet, der ihr helfen würde, wenn ihr dieser Unhold zu nahe treten sollte. Doch sie muß erkennen, daß keine
    Menschenseele weit und breit zu sehen ist. Sie sind allein.
    »Lassen Sie mich in Ruhe, sonst …«, doch weiter kommt sie nicht mit ihrer Drohung. Ohne Vorwarnung zieht Pekalski ein Messer. Sie schrickt zurück, er stößt es in ihre Richtung. So treibt er die Frau in das nahegelegene Feld. Sie ist allein und hat fürchterliche Angst. Sie erkennt seine Aggressivität und glaubt, daß es das Beste wäre, zu tun, was er verlangt. Leszek will spielen – er treibt sein Opfer mit dem Messer in der Hand über zwei Kilometer weit durch das Feld, bis er ganz sicher sein kann, daß niemand Zeuge dessen wird, was jetzt geschieht.
    Nahe einem alten Silo glaubt er, den Schauplatz für sein nächstes Szenario gefunden zu haben. Waclawa, als würde sie wissen, was auf sie zukommt, kauert am Boden und fleht Leszek immer wieder an: »Du kannst alles von mir haben, meine Ringe, mein Geld, alles, nur laß mich am Leben.«
    Immer wieder fleht sie: »Bitte, bitte, laß mich am Leben.«
    Ganz ruhig geht Pekalski auf die vor Angst bibbernde Frau zu. Sie sieht nur sein Messer, das immer näher kommt. Unfähig sich zu wehren, wartet sie darauf, was dieser Mann nun mit ihr tun wird. Sie ist nicht mehr fähig zu schreien, die Stimme versagt.
    In diesem Augenblick verfällt Leszek in einen Rausch, eine Gier nach Blut, wie er sie noch nie gespürt hat, überwältigt ihn.

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    Er fängt an, wie wild auf die Frau einzustechen, immer wieder, wahllos, vom Kopf bis zum

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