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Nur für Schokolade

Nur für Schokolade

Titel: Nur für Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaques Buval
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gebrochen. Einem siegreichen Torero gleich steht nun Pekalski über ihm, wartet kurz und versetzt ihm einen letzten Stich direkt ins Herz. Er beugt sich zu dem Mann nieder, entkleidet ihn und vergeht sich 148
    an ihm. Danach zieht er ihn in den Straßengraben, deckt ihn notdürftig mit Laub zu und verschwindet seelenruhig. Wie später die Gerichtsmediziner feststellen, waren über die Hälfte der 56 Messerstiche für sich genommen für das Opfer tödlich.

Opfer Nr. 17
    Iwona R., ermordet am 13.11.1992 in Slok
    Iwona R., eine blonde, äußerst attraktive 20jährige Frau geht an einem grauen Novembertag 1992 an einem nahegelegenen
    Flußufer bei Belchatow spazieren. Ihr Weg ist mit Ahorn-bäumen eingesäumt, die die Herbststimmung mit ihren
    purpurrot verfärbten Blättern unterstreichen. Die junge Frau erfreut sich an der Schönheit der Natur, ganz besonders in dieser Jahreszeit. Gedankenverloren schlendert sie am Flußufer entlang und spielt mit den Blättern. Vielleicht denkt sie an ihren Freund, den sie bald heiraten will. Er kann leider an diesem Tag nicht bei ihr sein. Wie soll sie ihm nur beibringen, daß ihr größter Wunsch ein Kind ist. Endlos scheint sich der kleine Fluß durch die Landschaft zu schlängeln. Iwona hat Zeit, sie ist auf dem Weg zu ihren Eltern. Der Spaziergang tut ihr gut, vor allem, wenn sie daran denkt, wieviel sie wieder bei ihrer Mutter wird essen müssen. Sie hat sie schon zu lange nicht mehr besucht. Plötzlich vernimmt sie ein Rascheln im heruntergefallenen Laub. Sie blickt sich nach allen Seiten um, kann aber nichts erkennen. Sie denkt an ein Tier, das ein Versteck vor ihr gesucht hat.
    Unbemerkt schleicht der 26jährige Leszek Pekalski der jungen Frau hinterher, stets Sichtschutz suchend. Er will sie nicht aus den Augen verlieren, näher an sie heran und sie berühren. Sie gefällt ihm. Die hereinbrechende Dunkelheit hilft ihm, sich versteckt zu halten, den richtigen Augenblick abwarten zu können. Da knackt es unter ihm und schlagartig 149
    verharrt er in seinen Bewegungen. Die junge Frau scheint das Geräusch ebenfalls gehört zu haben. Er muß besser aufpassen, wo er hintritt, denkt er.
    Die Stimmung wird anders; die Dämmerung und die
    entstehenden Schattenspiele lassen Iwona unruhig werden. Sie geht schneller, will jetzt möglichst bald ankommen. Sie scheint zu bemerken, daß ihr etwas folgt, sieht aber nichts und niemanden, als sie sich umdreht. Nervös wird sie immer schneller. Doch das merkwürdige Rascheln verfolgt sie weiter, scheinbar ebenfalls in schnellerem Tempo. Immer wieder dreht sie sich um, ahnt, daß das, was sich ihr da nähert, Gefahr bedeutet. Aber niemand außer ihr scheint da zu sein. Da springt Leszek Pekalski auf sie zu, direkt aus einem Gebüsch, neben dem sie steht. Er packt die Frau mit beiden Händen, reißt sie herum, greift dann nach den schönen, blonden Haaren, die ihm besonders gut gefallen. Mit einem Ruck reißt er Iwona zu Boden. Sie schreit, liegt vor ihm, schutz- und wehrlos. Und noch bevor sie die Situation begreift, hat Pekalski ein Messer gezückt. Sie bittet um Gnade, leise, wimmernd, verwirrt und erschrocken. Pekalski spricht kein Wort: er steht über ihr, grinst, betatscht seine Hose und droht ihr mit dem Messer.
    Langsam beugt er sich zu ihr hinunter. Er steckt das Messer weg und greift nach ihrer Tasche, reißt sie an sich und legt ihr den Umhängeriemen um den Hals. Iwona ist starr vor Angst, blickt in seine Augen.
    Sekundenschnell tötet er sie. Dann schändet er die Leiche.
    Als er fertig ist, bemerkt er die goldenen Ringe an ihren Fingern und ihre Uhr und streift sie ab.
    Am nächsten Morgen will er diesen Platz, verlassen. Er zieht den leblosen Körper Iwonas an den Beinen zum Flußufer. Am hohen Uferrand legt er sie in Position und befördert sie mit einem kräftigen Tritt die Böschung hinunter. Er ergötzt sich daran, wie der Körper, sich überschlagend, auf die Wasseroberfläche trifft und versinkt.

    150

    Leszek Pekalski geht hinterher, wäscht sich das Blut von den Händen und aus dem Gesicht und verläßt den Ort. Auf seinem Weg wirft er Steine über die Wasseroberfläche.

    151

Ein Monster wird durchleuchtet
    Prozeßauftakt
    Nach drei Jahren Ermittlungen beginnt der Prozeß gegen den größten Massenmörder in der polnischen Kriminalgeschichte, Leszek Pekalski. Ganz Polen konzentriert sich auf ihn. In allen Massenmedien wird berichtet, entsprechend groß ist das öffentliche Aufsehen (und die internen Schwierigkeiten der

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