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Nur für Schokolade

Nur für Schokolade

Titel: Nur für Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaques Buval
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Heiratsantrag gemacht. Auch habe ich ihr den Geschlechtsverkehr vorgeschlagen, aber sie lehnte einfach ab. Über die Details werde ich nicht sprechen.«
    Frage: »Sie haben den Körper von Sylwia versteckt und kamen dann wieder zurück?«
    Leszek: »Ich wollte Sie später noch einmal haben, so für mich alleine noch mal, beschloß aber dann, mich zu entfernen, da ich Angst hatte, man könnte mich beobachten.«
    Frage: »Wie viele Männer haben Sie getötet?«

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    Leszek: »Nur einen, aber bei den Ermittlungen durch die Polizei habe ich mehrere gestanden.«
    Frage: »Gefallen Ihnen Männer?«
    Leszek: »Damals in der Freiheit schon.«
    Auch in seinem schriftlichen Geständnis geht er darauf ein.
    Weiter fragt man Leszek: »Was hat Ihnen denn an den
    Männern gefallen?«
    Leszek: »Vor allem das Gesicht, die Haare und die Haar-farbe. Aber ich möchte darüber nicht reden.«
    Frage: »Warum haben Sie Ihre Opfer bestohlen?«
    Leszek: »Ich habe nicht viel mitgenommen, das meiste blieb am Tatort zurück.«
    Frage: »Sind Sie stark?«
    Leszek: »Nicht so besonders, aber ich kann einen Sack Zement tragen, so mit 50 bis 60 Kilo. Ich bin schon
    ausreichend stark.«
    Frage: »Ausreichend für was?«
    Leszek: »Ausreichend für, hm, für… ausreichend, um
    jemandem sehr weh zu tun und so.«
    Frage: »Und hier im Gefängnis, haben Sie da jemandem
    wehgetan?«
    Leszek: »Nein, hier habe ich gute Freunde. Mir geht es hier gut, und ich werde gut bewacht.«
    Frage: »Fürchten Sie sich nicht, in ein anderes Gefängnis verlegt zu werden?«
    Leszek: »Ein bißchen schon, aber ich habe gehört, daß ich auch dort gut bewacht werde.«
    Frage: »Angeblich werden Sie nach dem Urteilsspruch Ihr Bedauern zum Ausdruck bringen und zeigen. Wie machen Sie das?«
    Leszek: »Wahrscheinlich werde ich weinen, denn ich bin so weich, so verweint. Auf keinen Fall werde ich schimpfen, denn das Gericht war sehr milde zu mir.«
    Frage: »Haben Sie nicht geweint, als die Angehörigen von 171
    den Ermordeten sprachen?«
    Leszek: »Nein, ich hatte gerade nicht die Eingebung dazu.«
    Frage: »Sie haben gelächelt.«
    Leszek: »Ich war gerade in der Stimmung zu lächeln. Ich war sehr zufrieden.«
    Frage: »Womit?«
    Leszek: »Daß die Sache gut läuft.«
    Frage: »Tun Ihnen die Menschen, die starben, eigentlich leid?«
    Leszek: »Es tun mir nur die leid, denen ich etwas angetan habe, die, die ich nicht getötet habe, tun mir nicht leid.«
    Frage: »Wie denken Sie darüber: Sollten Sie nicht für Ihre Taten büßen?«
    Leszek: »Doch, aber nur im Gefängnis.«
    Frage: »Die Psychiater sagen, daß Sie nach einer Freilassung wieder töten würden. Stimmt das?«
    Leszek: »Ich weiß es selbst nicht, wie ich mich in Zukunft verhalten werde. Vielleicht töte ich wieder, vielleicht nicht, ich weiß es wirklich nicht. Am meisten habe ich Angst, mir selbst etwas anzutun. Wenn mich jemand stark aufregt, da könnte es sein, daß ich mich aufhänge oder so. Ich neige nämlich sehr stark zu Selbstmord, müssen Sie wissen.«
    Frage: »Glauben Sie, daß Sie jetzt oder später andere Menschen töten oder verletzen werden?«
    Leszek: »Ich weiß es nicht, wirklich nicht.«
    Frage: »Von was könnte das abhängen?«
    Leszek: »Von meinem Sexualtrieb, es kommt ganz darauf an, was gerade in mir vorgeht.«
    Frage: »Und wie steht es jetzt um Ihren Sexualtrieb?«
    Leszek: »Er wird jetzt durch Medikamente beherrscht. Ich nehme die ganze Zeit Pillen zur Beruhigung. Die Medikamente helfen mir und ich nehme sie auch täglich ein. Nur an den Verhandlungstagen nicht, denn da muß ich klar im Kopf bleiben.«

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    Frage: »Und wie ist es bei so vielen schönen Protokoll-führerinnen und Reporterinnen hier im Gerichtssaal, macht sich da Ihr Sexualtrieb nicht bemerkbar?«
    Leszek: »Einige der Reporterinnen gefallen mir schon, aber ich würde doch nie eine Reporterin angreifen!«
    Frage: »Wissen Sie, welchen Rufnamen Sie in der
    Bevölkerung haben?«
    Leszek: »Ja, ich habe es gelesen, sie nennen mich ,Vampir’
    und das ist mir sehr peinlich, solch ein schrecklicher Spitz-name. Auch ,Verbrechergroßhändler’ werde ich genannt, aber ich bekomme sowieso keine Entschädigung dafür.«

    Im Juni 1996 brechen die Gerichtsferien an und der Prozeß gegen Leszek Pekalski wird unterbrochen. Er soll im Oktober fortgesetzt werden. Fest steht zu diesem Zeitpunkt: Das Gericht wird weitere Zeugen laden. Eine wichtige Rolle soll auch den nochmals vorgeladenen Psychiatern zukommen, die die Frage

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