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Nur in deinen Armen: Roman

Nur in deinen Armen: Roman

Titel: Nur in deinen Armen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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hat gesagt, jemand hätte an der Hintertür geklopft, und sie hätte diese Nachricht auf der Treppe gefunden. Wie du aus dieser Nachricht ersehen kannst, scheint es, dass wir den Mörder von Horatio endlich gefunden haben oder zumindest jemanden, der weiß, wem der braune Hut gehört. Molly ist die Schneiderin von Lady Fortemain. Ich wollte dich bitten, mich zu dem Treffen zu begleiten, allerdings ging das nicht, und Jonas war schon wieder weg, ehe ich wusste, dass du nicht hier warst. Dodswell wollte ich auch nicht mitnehmen, weil dann niemand auf das Herrenhaus hätte aufpassen können. Wenn ich noch nicht zurück bin, wenn du aus der Kirche kommst, dann kannst du mich vielleicht hier treffen oder auf dem Rückweg. P.
    Es folgte noch die Beschreibung des Weges. Lucifer richtete seine Aufmerksamkeit auf die andere Nachricht, die Phyllida bekommen hatte. »Miss Tallent« war in einer offensichtlich weiblichen Schrift auf die Vorderseite geschrieben. Er faltete das Papier auseinander und las:
Liebe Miss Tallent, wie Sie wissen, arbeite ich auf Ballyclose, und ich habe gehört, dass sie nach dem Besitzer eines gewissen braunen Hutes suchen. Ich kennen einen Gentleman, der einen braunen Hut verloren hat, aber ich bin nicht sicher, ob es richtig wäre, Ihnen zu sagen, wer dieser Gentleman ist, wenigstens nicht solange, bis ich sicher bin, dass es sich um seinen Hut handelt.
Ich möchte nicht, dass irgendjemand erfährt, ganz be sonders nicht dieser gewisse Gentleman, dass ich mit Ihnen rede. Ich habe nicht viel Freizeit, aber ich könnte mich am Sonntag aus dem Haus schleichen, wenn alle in der Kirche sind. Wenn Sie möchten, dass ich mir den Hut ansehe und feststelle, ob es der Hut ist, den ich meine, dann könnten Sie mich am Sonntag während der Kirchzeit in der alten Drayton Hütte finden, und ich würde versuchen, Ihnen zu helfen.
Mit höflichen Grüßen Molly
    Die Nachricht sah echt aus. Die Worte waren sorgfältig geschrieben, man konnte sich leicht vorstellen, dass eine Näherin sich mit der Abfassung dieser Nachricht abgemüht hatte.
    Lucifer wartete darauf, dass seine Panik nachließ. Doch das geschah nicht. Ein Teil von ihm drängte wie der Teufel danach, schnell zu reagieren. Sein Körper war angespannt, erfüllt von dem Wunsch, etwas zu tun.
    Er fluchte und faltete die Seiten wieder zusammen.
    War es seine Intuition, die ihm sagte, dass sie in Gefahr war, dass sie der Gefahr entgegenlief? Oder war es sein Instinkt, elementar und primitiv, der darauf bestand, dass sie nur dann sicher war, wenn sie in seiner Nähe war?
    Oder war es ganz einfach nur die Panik, diese entsetzliche Furcht, dass sie ihm genommen werden könnte, wenn sie nicht in seiner Nähe war?
    Er schob all die Fragen beiseite und versuchte, aus Phyllidas Wegbeschreibung klug zu werden. Die alte Drayton Hütte stand ein wenig nördlich der Felder, die den Weg nach Dottswood und Highgate säumten. Er hatte gehört, dass sie verlassen war. Während ihm die Logik sagte, dass alles in Ordnung wäre, dass der Mörder gar nicht wissen konnte, dass Phyllida allein dort draußen war, so musste er doch zugeben, dass die Drayton Hütte ein eigenartiger Treffpunkt für eine Frau war, die von Ballyclose kam.
    Aber wer wusste schon, was im Kopf einer Frau vor sich ging?
    Das waren genau seine Worte gewesen, als er von Phyllida gesprochen hatte. Er stopfte die Nachrichten in seine Tasche. »Ich werde Miss Tallent folgen.«
    Dodswell nickte. »Aye. Ich werde hier warten und aufpassen.«
    Er kannte den Weg bis zu der Stelle, an der ein schmaler Pfad den Weg vom Dorf kreuzte. Danach musste Lucifer immer wieder auf Phyllidas Wegbeschreibung sehen, während er über die Felder lief, über Zaunübertritte stieg und an kleinen Baumgruppen vorüberkam. Die Sonne stand hoch am Himmel und brannte auf seine Schultern. Es wäre ein hübscher Spaziergang gewesen, wäre er nicht so angespannt gewesen und so schnell gegangen.
    Als er um eine Baumgruppe herumkam, blieb er stehen, um noch einen Blick auf Phyllidas Wegbeschreibung zu werfen. Der Wind drehte sich - er roch Rauch.
    Mit hoch erhobenem Kopf schnüffelte er und roch noch einmal Rauch. Er warf einen Blick auf die Notiz, dann stopfte er sie in seine Tasche und begann zu laufen.
    Noch ein Feld musste er überqueren, die verlassene Hütte lag offensichtlich auf einer Lichtung dahinter. Er bahnte sich einen Weg durch eine Hecke und lief dann über das Feld, auf dem in Kniehöhe die Frucht stand. Bäume verdeckten die

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