Nur in deinen Armen: Roman
mit ihnen und wählte dann einen Platz im hinteren Teil der Kirche.
Er blickte suchend über die Köpfe der Menschen und versuchte, Phyllida zu entdecken. Er hatte sie am vergangenen Nachmittag nach Hause gefahren, über ihr nächstes Treffen hatten sie gar nicht gesprochen. Dodswell passte auf das Herrenhaus auf, und er war gekommen, um sie zu bitten, den Tag mit ihm zu verbringen, sich die Bücher anzusehen, die Widmungen zu lesen, einen Spaziergang auf der Wiese mit ihm zu machen - was immer sie wollte.
Er entdeckte Sir Jasper. Lady Huddlesford und Frederick saßen neben ihm. Auch Miss Sweet war da. Doch Phyllida konnte er nicht sehen und auch Jonas nicht.
Die Orgel begann zu spielen, die Gemeinde erhob sich, als Mr Filing und die kleine Gruppe der Chorknaben eintraten. Lucifer zögerte, dann verließ er seinen Platz und ging so unauffällig wie möglich zu Sir Jasper hinüber.
Sir Jasper lächelte ihn an.
»Phyllida?«, fragte Lucifer leise.
Sir Jasper beugte sich zu ihm. »Kopfschmerzen«, flüsterte er. »Sie ist zu Hause.«
Kopfschmerzen. Lucifer holte tief Luft, dann nickte er und zog sich wieder zurück. Hinten in der Kirche zögerte er an der letzten Reihe, dann wandte er sich um und verließ die Kirche.
Noch viel schneller, als er gekommen war, ging er über den Dorfanger zurück. Es gab keinen Grund, absolut keinen, warum Phyllida keine Kopfschmerzen haben sollte. Frauen bekamen nun einmal Kopfschmerzen, doch sie benutzten diese oft auch als Entschuldigung. Wenn er die Farm erreichte und feststellte, dass Phyllida im Bett lag, dann würde er ihre Kopfschmerzen akzeptieren, und die nagenden Sorgen in seinem Kopf würden wieder verschwinden.
Bis dahin war noch immer ein Mörder unterwegs, der es auf sie abgesehen hatte. Als er den Weg erreichte, begann er zu laufen.
Von der Kirche aus erreichte man die Farm schneller über den Weg durch das Dorf. Es dauerte nur wenige Minuten, bis er durch das Tor lief. Er läutete an der Tür, dann öffnete er sie und ging hinein. »Phyllida?«
Eine Tür wurde geöffnet, und Jonas kam aus der Bibliothek. Er starrte Lucifer erschrocken an. »Sie ist nicht bei dir?«
Lucifer öffnete den Mund, doch Jonas hob die Hand und hielt ihn zurück. »Ich habe Phyllida durch den Wald zum Herrenhaus gebracht, ich bin gerade erst zurückgekommen. Sie hat gesagt, dass du normalerweise nicht in die Kirche gehst und zu Hause wärst.«
Lucifer verzog das Gesicht. »Normalerweise schon, aber heute bin ich in die Kirche gegangen, um sie dort zu treffen.«
Jonas griente, und Lucifer wandte sich wieder zur Tür. »Ich habe Dodswell im Herrenhaus zurückgelassen, also ist sicher nichts geschehen.« An der Tür blieb er noch einmal stehen und sah zurück. »Hat sie dir einen Grund genannt, warum sie mich sehen wollte?«
Jonas griente noch immer, er schüttelte den Kopf. »Nichts, was sie mir anvertrauen wollte. Aber sie hatte einen braunen Hut, ihre Tasche und einen Sonnenschirm bei sich. Ich habe angenommen, dass du mit ihr irgendwo hingehen solltest.«
»Hmm. Zweifellos werde ich das schon bald erfahren.« Mit einem Nicken verließ Lucifer den Raum und schloss die Tür hinter sich.
Mit ihr irgendwo hingehen. Als er die Farm verließ und durch den Wald ging, versuchte er sich vorzustellen, was Phyllida wohl vorhatte. Er hatte angenommen, dass ihre Nachforschungen im Augenblick ruhen würden, dass sie darüber nachdenken müssten, was sie als Nächstes unternehmen sollten. Offensichtlich hatte Phyllida das bereits getan und hatte eine Antwort gefunden.
Er wusste schon, wohin er am liebsten mit ihr gehen würde, aber dazu brauchte sie weder einen Sonnenschirm noch ihre Tasche. Normalerweise brachte sie keine Tasche mit, wenn sie ihn im Herrenhaus besuchte.
Seine Schritte wurden länger. Nach ein paar weiteren Schritten begann er zu laufen. Der Weg durch den Wald war holprig, er konnte nicht so schnell laufen, wie er es gern getan hätte. Doch die Panik in seinem Inneren hatte nicht nachgelassen, sie wurde nur noch größer.
Er rannte durch den Küchengarten ins Haus. Dodswell begegnete ihm im Flur.
Ein Blick in sein Gesicht genügte.
»Gott sei Dank.« Dodswell hielt ihm eine Nachricht entgegen. »Miss Phyllida war hier und hat Sie gesucht.«
»Ich habe sie auch gesucht.« Lucifer faltete das Blatt Papier auseinander. Ein weiteres Blatt fiel heraus. Phyllida hatte geschrieben:
L, unser Aushilfsmädchen hat mir dies hier gebracht, gerade als ich zur Kirche gehen wollte. Sie
Weitere Kostenlose Bücher