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Nur in deinen Armen: Roman

Nur in deinen Armen: Roman

Titel: Nur in deinen Armen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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erschütterte - die versteckte Kraft, die sie gefühlt hatte, war Wirklichkeit.
    Doch dann hob er den Kopf und richtete sich wieder zu seiner vollen Größe auf, und sie stand wieder auf ihren Fü ßen. Er hob die Hände und legte sie um ihre Handgelenke, die noch immer die Aufschläge seines Rockes umklammert hatten. Sie blinzelte, dann löste sie ihre Hände und entzog sie ihm.
    Benommen sah sie ihm in die Augen, doch was sie dort entdeckte, konnte sie nicht benennen. Dunkel und gefährlich schien es hinter dem Blau seiner Augen aufzublitzen. »Warum hast du mich geküsst?«
    Ganz plötzlich war es ihr sehr wichtig, das zu wissen.
    Er lächelte nicht, versuchte auch nicht, ihre eigenartige Frage mit einer schnellen und charmanten Antwort beiseite zu schieben. Sein Blick hielt den ihren gefangen, bei ihrer Frage hatten sich seine Augen ein wenig geweitet - beinahe hätte sie annehmen können, dass er genauso benommen war wie sie.
    »Weil ich es wollte.« Seine Stimme klang rau, er blinzelte, dann holte er tief Luft. »Und um dir für deine Hilfe zu danken - gestern und heute. Ganz gleich, was geschehen ist, ich weiß zu schätzen, was du für mich getan hast.«
    Lucifer versuchte, sein charmantes Lächeln wiederzufinden, doch das gelang ihm nicht, deshalb bemühte er sich, ein ausdrucksloses Gesicht aufzusetzen. Dann deutete er auf den Weg vor ihnen.
    Mit einem letzten erstaunten Blick gehorchte sie ihm und ging los. Er folgte ihr, holte tief Luft und dankte seinem Schicksal, dass sie seine Antwort akzeptiert hatte. Sie ging vor ihm her, deshalb sah sie nicht, welche Mühe er sich geben musste, seinen inneren Dämon unter Kontrolle zu bringen. Er hoffte, sie würde nie herausfinden, wie nahe sie davor gewesen war, ihm zu begegnen.
    Wenigstens hatte er ihr eine ehrliche Antwort gegeben. Was ihren ersten Kuss betraf. Sie brauchte seine Gründe für den zweiten Kuss nicht zu kennen, geschweige denn die für den dritten Kuss. Er konnte sich nicht daran erinnern, schon einmal eine Frau so einfach freigegeben zu haben, doch um ihrer eigenen Sicherheit willen sollte sie besser Abstand von ihm halten.
    Mit gerunzelter Stirn ging er hinter ihr her durch das schwindende Licht des Nachmittags. Er hatte sich das genommen, was er haben wollte, diesen einen schnellen Genuss, aber was hatte es ihn gekostet?
    Er war nicht sicher, dass er die Antwort auf diese Frage wissen wollte.
    Als sie die Wiese der Farm erreicht hatten, schlossen sich seine Finger um ihren Ellbogen, und er zwang sie, stehen zu bleiben. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah sie ihn an, doch an ihrem Gesicht konnte er nichts ablesen. Der Schatten war zu tief, um in ihren Augen lesen zu können. »Ich habe dich geküsst, weil ich nicht wollte, dass du in mir einen Unhold siehst, der mit aller Gewalt darauf aus ist, die Wahrheit aus dir herauszuholen.« Dann gab er sie wieder frei, doch er hielt ihren Blick noch immer gefangen. »Ich bin nicht dein Feind.«
    Sie betrachtete sein Gesicht, dann zogen sich ihre Mundwinkel ein wenig hoch, und sie wandte sich ab. Vor ihm her ging sie zum Haus. »Das habe ich auch nicht geglaubt«, hörte er sie sagen.

5
    Phyllida wusste, warum er sie geküsst hatte. Er war kein Unhold, er war nicht ihr Feind, aber er war ein erfahrener Verführer. In dieser Hinsicht war sie naiv, dennoch wusste sie, dass er sie geküsst hatte, um sie zu erschüttern, um ihre Entschlusskraft zu schwächen, damit sie ihm all das verraten würde, was sie wusste. Sie hatte ihn nach seinen Gründen gefragt, doch im gleichen Augenblick, in dem sie die Frage ausgesprochen hatte, hatte sie die Antwort bereits gekannt.
    Sie saß in der zweiten Reihe der Kirchenbänke und blickte über den Gang zur anderen Seite, wo Lucifer saß. Sein Gesicht verriet nichts von seinen Gefühlen, während er Cedric lauschte, der die Predigt las. Covey hockte neben ihm, ein Stück weiter weinte Mrs Hemmings in ihr Taschentuch. Hemmings tätschelte ihr verlegen den Arm. Mit kreidebleichem Gesicht starrte Bristleford vor sich hin. Während die anderen vielleicht einen Freund oder einen Nachbarn verloren hatten, hatten Covey, die Hemmings und auch Bristleford einen geliebten Herrn verloren, ihr weiteres Leben stand vor einer unsicheren Zukunft.
    Phyllida sah wieder zu Lucifer - sein Gesicht verriet vielleicht nichts von seinen Gedanken, doch es fiel ihr nicht schwer, genau diesen Gedanken zu folgen. Im Augenblick ruhte sein Blick auf dem Sarg vor dem Altar, auf dem sich der Schein des

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