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Nur in deinen Armen: Roman

Nur in deinen Armen: Roman

Titel: Nur in deinen Armen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Liebe.«
    Filing verbeugte sich, Phyllida wandte sich lächelnd ab.
    Lucifer reckte sich. »Ich bringe dich zur Farm.«
    Sie war überhaupt nicht überrascht, als er das sagte. Sie senkte den Kopf und ging dann die Treppe hinauf. »Wenn du möchtest.«
    Vor ihm verließ sie die Kirche und ging über den Dorfanger. Seine Schritte wurden ein wenig länger, bis er neben ihr war. Ihr ganzer Körper prickelte, und all ihre Nervenenden waren angespannt.
    Ihre wüste Fahrt von den Klippen nach Colyton hatte ihnen keine Zeit gelassen, verlegen zu sein oder sich dessen bewusst zu werden, was geschehen war, doch als sie dann erst einmal in ihrem Schlafzimmer angekommen war, war alles über sie hereingebrochen. Sie war ganz sicher gewesen, ihm nie wieder in die Augen sehen zu können, ohne zumindest so heftig zu erröten, dass alle wussten, was geschehen war. Beinahe hatte sie sich schon vorgenommen, ihm aus dem Weg zu gehen - aber ganz sicher würde sie nie wieder in seinen Armen liegen.
    Dann hatte jemand auf sie geschossen, und er war gekommen - und sie hatte sich nichts sehnlicher gewünscht, als sich in seine Arme zu werfen und sich dort sicher zu fühlen. Das Verlangen war so stark gewesen, dass sie erbebt war, nur mit aller Kraft hatte sie diesem Wunsch widerstanden.
    Es war dumm, so zu fühlen, zu glauben, dass der einzig sichere Ort in seinen Armen war. Und es war auch gefährlich, denn sie wusste, dass sein Interesse nur flüchtig war. Wenn sie ihm erst einmal alles gesagt hatte, was sie wusste, dann hätte er keinen Grund mehr, sie zu verführen.
    Den ganzen Nachmittag hatte sie damit verbracht, sich das immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, sich zu sagen, dass sie bis jetzt ganz gut überlebt hatte, dass sie im Dorf noch immer in Sicherheit war. Sie musste nur ein wenig vorsichtiger sein, und alles wäre gut. Sie würde Mary Annes Briefe finden, dann konnte sie Lucifer alles sagen. Danach würden sie den Mörder finden, und das Leben wäre wieder so wie zuvor.
    Bis auf die Tatsache, dass Lucifer im Dorf bleiben würde. Er würde nicht abreisen. Und sie könnte ihm nicht aus dem Weg gehen.
    Es gab nur eine einzige Lösung - sie musste sich benehmen wie immer und so tun, als wäre nichts Außergewöhnliches auf den Klippen geschehen. Sie musste so tun, als würde er sie auf keinen Fall beunruhigen.
    Das war gar nicht so einfach, wenn er sie ansah wie in diesem Augenblick.
    »Du kannst doch ganz unmöglich so dumm sein zu glauben, dass es irgendein hirnloser Jäger war, der auf dich geschossen hat.«
    »Aber du kannst nicht beweisen, dass es nicht so war.«
    »Als Beweis haben wir neben der Baumgruppe auf dem Feld Hufspuren gefunden, die genauso aussehen wie die im Gebüsch hinter dem Herrenhaus.«
    Sie ging ein wenig langsamer. »Jemand ist eben dort geritten … deshalb kann es trotzdem ein Jäger gewesen sein.«
    »Es gab auf diesem Feld gar nichts zu jagen.«
    Bis auf sie. Eine kalte Hand schien nach ihr zu greifen, eisig rann es über ihren Rücken. Phyllida unterdrückte ein Erschauern. Sie ging weiter, doch die Gedanken wirbelten in ihrem Kopf, im Licht dieser neuen Tatsache sah alles ganz anders aus.
    Beinahe hatte sie sich davon überzeugen können, dass es wirklich ein sorgloser Jäger gewesen war - trotz ihrer instinktiven Furcht, es hatte keinerlei logischen Grund gegeben, etwas anderes anzunehmen. Doch jetzt … Könnte es sein, dass der Mörder versuchte, auch sie umzubringen?
    Aber warum? Sie hatte den Hut gesehen, das stimmte, aber es war ganz einfach nur ein brauner Hut gewesen - sicher würde sie ihn wiedererkennen, wenn sie ihn sah, aber sie konnte sich nicht daran erinnern, ihn schon einmal gesehen zu haben. Sie hatte aufmerksam nach diesem Hut Ausschau gehalten, doch sie hatte ihn nicht mehr gesehen. Und bis sie das Gegenteil bewiesen hatten, war sie davon ausgegangen, dass jemand von außerhalb ins Dorf geritten war, um Horatio umzubringen. Doch das schien jetzt gar nicht mehr so wahrscheinlich zu sein. Und wenn Lucifer Recht hatte und das gleiche Pferd, das am Sonntag hinter dem Gebüsch angebunden gewesen war, jetzt auch heute Morgen hinter dem Wäldchen gestanden hatte, dann konnte sie ihm nur zustimmen.
    Der Mörder kam aus dem Dorf, und er hatte versucht, auch sie umzubringen.
    Er musste glauben, dass sie ihn identifizieren konnte, doch ganz sicher nicht nur wegen des Hutes. Den hätte er längst verbrennen können, und da sie bis jetzt nichts gesagt hatte, musste es doch offensichtlich

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