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Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Titel: Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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»Sie sind Kommissarin?«
    »Detective Inspector«, korrigierte Gemma. Allmählich begann die Sache ihr Spaß zu machen. »Bei der Metropolitan Police in London.«
    Pascal Benoit gluckste amüsiert. »Nicht nur schön, sondern auch noch klug, wie ich sehe. Da hat ja Heather ernsthafte Konkurrenz an diesem Wochenende.«
    Und habt ihr denn alle vergessen, dass Hazel eine studierte Psychologin und staatlich geprüfte Therapeutin ist?, fragte sich Gemma, die sich instinktiv für ihre Freundin einsetzte. Und Louise – Louises Job erforderte doch gewiss einiges Können und eine gute Portion Geschäftssinn. Doch bevor sie protestieren konnte, bemerkte Heather Urquhart, indem sie sich lässig streckte und ihr kleines spitzes Lächeln aufsetzte: »Nur gut, dass Donalds Familie schon vor ein paar Jahren mit dem Whiskyschmuggeln aufgehört hat.« Die Frau erinnerte Gemma plötzlich an Sid, ihren Kater zu Hause in London. Es hatte aber auch etwas Katzenhaftes, wie sie da zusammengerollt in ihrem Sessel saß, die Füße unter ihrem kurzen schwarzen Rock übereinander geschlagen, und sich mit den Fingern durch das offene Haar fuhr, als ob sie sich putzte.
    »Ach, unsere Heather ist doch immer für einen Witz gut«, sagte Donald und zwinkerte Gemma zu. »In Wirklichkeit war Benvulin eine der ersten Brennereien, die eine staatliche Konzession erhielten. Das war im Jahr 1823«, erklärte er, offenbar eigens für Gemma, »als der Herzog von Gordon die Regierung dazu überreden konnte, das Brennen von Whisky zu legalisieren. Was die Brodies
davor
so getrieben haben, kann ich beim besten Willen nicht sagen.
    Aber
was
ich Ihnen sagen kann«, fuhr er fort, indem er nach seinem Glas griff und sich in seinem Sessel zurücklehnte, »ist, dass die Whiskyherstellung immer Frauensache war. Es waren die Frauen, die sich um die Destillierapparate gekümmert haben, während ihre Männer draußen die Schafe hüteten oder Vieh stahlen. Unsere Heather ist alsoin der Hinsicht keine Pionierin.« Er richtete den Blick auf Hazel. »Und ist es nicht deine Urgroßmutter gewesen, Hazel, die das Familienunternehmen nach dem Tod ihres Mannes weitergeführt hat?«
    »Ich – ich habe keine Ahnung.« Hazel rutschte nervös auf dem Sofa hin und her. »Das ist schon so lange her.«
    »Da irrst du dich aber«, sagte Donald leise. »Du siehst das aus deiner Londoner Perspektive. Für einen Highlander sind hundert Jahre rein gar nichts.«
    »Begleitest du mich zu einem Spaziergang, Hazel?«, fragte Donald Brodie, als die Runde sich aufzulösen begann. »Nur damit du dich noch mal dran erinnerst, wie schön eine Frühlingsnacht in den Highlands sein kann.« Trotz der leicht dahergesagten Worte lag in seiner Stimme fast etwas Flehendes.
    Hazel stand einen Moment da, als habe es ihr die Sprache verschlagen. Sie sah ihn an, dann fasste sie Gemma am Arm. »Ich – wir sollten lieber früh ins Bett gehen. Wir haben morgen schließlich einiges vor.«
    »Man muss auch gut ausgeschlafen sein, wenn man morgens zum Frühstück Johns Porridge bewältigen will«, pflichtete Louise bei. Ihre Miene blieb dabei so unbeweglich, dass Gemma sich nicht sicher war, ob sie es wirklich als Scherz gemeint hatte.
    Gemma nutzte die Gelegenheit, um allen gute Nacht zu sagen. Dann manövrierte sie Hazel mit fester Hand zur Tür hinaus, entschlossen, sich ihre Freundin unter vier Augen vorzuknöpfen. Ihre Schritte knirschten auf dem Kies, als sie vom Haus zu der umgebauten Scheune hinübergingen. Die Luft war frisch und duftete nach Kiefern und Wacholder, doch in dem Nebel, der vom Fluss aufstieg, hing ein erdig-feuchter Sumpfgeruch.
    Unmittelbar vor der Tür ihres Zimmers blieb Hazel stehen und legte den Kopf in den Nacken. »Donald hatte Recht«, sagte sie leise. »Der Himmel ist wie schwarzer Samt. Ich hatte das ganz vergessen…« Sie zitterte heftig.
    »Komm rein, bevor du dir den Tod holst.« Gemma zog Hazel über die Schwelle und schloss die Tür. »Die Sterne können wir ein andermal bewundern. Jetzt erzählst du mir erst mal ganz genau, was das eigentlich für eine Geschichte zwischen dir und Donald Brodie ist.«
    »Es war in dem Sommer nach meinem Uniabschluss«, sagte Hazel. Sie war ausgewichen und nervös im Zimmer auf und ab gegangen, bis Gemma ihr schließlich eine Tasse Kakao in die Hand gedrückt und auf den Sessel gedeutet hatte. »Ich brauchte einen Tapetenwechsel«, fuhr Hazel stockend fort. »Und ich wollte die Highlands mal wieder sehen. Das Einzige, was ich wirklich

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