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Nuramon

Nuramon

Titel: Nuramon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sullivan
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bereits tot. Ich kam allein hierher und zeigte Mirugil die Macht der Ringe und der Quellen. Ich tat es, um zu überleben und dir zu schaden.« Er bekam einen Hustenanfall. »Du warst ein ebenbürtiger Gegner«, sagte er schließlich.
    Nuramon schüttelte den Kopf. Er war nicht der Gegner dieses verblendeten Mannes. »Du Narr!«, sagte er. »Ich wäre für euch nie wieder eine Gefahr gewesen.«
    Tarsun lachte und spuckte Blut. »Du hast ja keine Ahnung.«
    Nuramon wusste nicht, worauf Tarsun anspielte, aber das Blut auf dessen Lippen machte ihm Sorgen. Der Tjuredanbeter durfte nicht sterben. Zumindest nicht bevor er alles offenbart hatte, was Nuramon wissen wollte. »Ich heile dich«, sagte er. »Und du wirst mir helfen, meine Frau zu heilen. Und dann erzähle ich dir die Wahrheit über Guillaume.«
    Der Magier schaute ihn erst misstrauisch, dann beinahe ängstlich an.
    Nuramon trat zu dem Magier, packte seine Handgelenke und ließ seine Heilkräfte fließen. Doch Tarsun schüttelte den Kopf. »Es ist zu spät«, sagte er. »Ich habe alles getan, was nötig war.«
    Nuramon verstand nicht, was Tarsun damit meinte. Er konzentrierte sich auf seinen Zauber und spürte der Macht nach, die er in dem Tjuredanbeter fand. »Eure Magie ist nicht die von damals«, sagte er und spürte, wie der Zauber sich im Körper des Magiers sammelte und an sein Werk ging. Er passte auf, dass er ihm nicht zu viel zuspielte. Am Ende mochte sein Gegenüber die Magie noch gegen ihn wenden.
    »Nein«, antwortete Tarsun. »Es ist die neue Magie, die Zukunft. Unsere Zukunft, nicht die deine. Die alte Magie starb mit jenen Verblendeten, die nach Albenmark vordrangen und nicht zurückkehrten, als Tjured eure Welt hinfortstieß.«
    Nuramon war erleichtert. Seine Feinde verfügten demnach nicht länger über den Zauber, der die Magie verschluckte und ganze Elfenleben auslöschen konnte. Er wäre gewiss auch nicht mehr am Leben, wenn es anders gewesen wäre. Dass sie glaubten, ihre Gottheit hätte Albenmark von Dayra und der Zerbrochenen Welt gelöst, störte ihn nicht. Sollten sie doch glauben, was sie wollten. Er würde Tarsun heilen und ihm dann alles entlocken, was er wissen wollte.
    Der Tjuredanbeter lächelte ihn beinahe wohlwollend an, dann aber riss er sich aus Nuramons Griff los. »Sei verflucht, du Kind der Alben!«, keuchte er mit weit aufgerissenen Augen. Er zuckte wild, und noch ehe Nuramon erneut nach ihm greifen konnte, bäumte sich Tarsun zitternd auf, nur um dann aufs Bett zurückzufallen und regungslos liegenzubleiben.
    Nuramon legte ihm die Hand auf die Stirn. Er spürte nur noch einen Rest seiner eigenen Heilmagie im Körper des Magiers. Tarsun war tot. Dem Tjuredanbeter hatte nur wenig von Nuramons Macht ausgereicht, um sich das Leben zu nehmen.
    Kopfschüttelnd löste Nuramon sich von dem Toten und hoffte, dass mit ihm nicht jede Hoffnung für Daoramu gestorben war. Er nahm das Buch des Magiers an sich, und er wies seine Krieger an, alles, was der Magier besessen hatte, einzupacken. Sie würden es mit nach Jasbor nehmen. Es musste eine Spur enthalten, die ihm und Nerimee helfen würde, Daoramu zu heilen. Er schaute in die Truhe, die sich ans Bett schmiegte. Darin fand er einen Mantel mit dem Siegel des Baumes, an dem man Guillaume aufgehängt hatte, und eine Maske. Die Maske des Guillaume.
    »Das ist also das Gesicht, von dem du erzählt hast«, sagte Loramu und trat näher.
    Nuramon nickte langsam. Die Tränen rannen ihm die Wangen herab. »Weil ich damals vor mehr als tausend Jahren dieses Gesicht nicht davor bewahren konnte, zur Totenmaske zu werden, ist nun all das Leid über uns gekommen.«
    Loramu legte ihm die Hand auf die Schulter. »Du hast mir einmal gesagt, dass wir die Vergangenheit nicht bedauern sollen, weil dort nicht nur das Leid entspringt, sondern auch das Glück. Hättest du Guillaume damals gerettet, hättest du Daoramu nie kennengelernt, und deine Kinder wären nicht geboren worden.« Seine Schwertschwester löste die Hand von ihm und blickte ihn unsicher an.
    Nuramon musste an Ceren denken. Sie hatte ihm diesen Gedanken nahegebracht, nachdem Nerimee auf die Welt gekommen war. Nuramon wischte sich die Tränen fort und sagte: »Und wer das Glück in der Gegenwart wahrnimmt, wird immer wieder mit der Vergangenheit versöhnt.«
    »Ja. Das waren deine Worte«, sagte Loramu.
    »Es waren die von Ceren«, sagte er und brachte Loramu zum Schmunzeln. »Danke, dass du mich daran erinnert hast.« All die Gedanken, die

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