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Nuramon

Nuramon

Titel: Nuramon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sullivan
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Lichtinseln lag. »Dort könnte es sein«, sagte er und beschritt den nächsten Albenpfad. Auf dem mittleren Lichtplateau angekommen, prüfte Nuramon den Albenstern und nickte schließlich. »Es ist bisher der einzige Ort mit einer Treppe in die Tiefe.«
    Sie sammelten sich um ihn. Während er sich bereit machte, das Tor zu öffnen, fragte Bjoremul: »Wusstest du eigentlich, woher der Trank kam?«
    »Gewiss«, sagte Nuramon ruhig und öffnete das Lichttor.
    Bjoremul schüttelte den Kopf, dann schritt er mit dem Dreschflegel in der Hand durch die Pforte. Daoramu war die Letzte, die an Nuramons Seite stand, und als sie zu dem Albenstern hinübersah, der in ihre Zuflucht führte, fragte sie: »Ob Jasbor eine solche Zuflucht sein könnte, falls wir versagen?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Vielleicht. Aber so wenig, wie diese Refugien allen Zwergen Unterkunft geboten hätten, so wenig wird ganz Arlamyr Zuflucht auf Jasbor finden können.«
    Daoramu nickte, und dann schritten sie gemeinsam durch das Tor in einen Saal, in dem ringsherum Torbogen an Torbogen grenzte. Die Bögen wirkten zugemauert, aber ihnen haftete Magie an. Nur eine Treppe führte in der Mitte in die Tiefe. »Hier liegen acht Albensterne«, erklärte Nuramon. »Einer für jedes Tor. Thorwis hat früher offene Tore geschaffen, die Orte des Zwergenreiches verbanden.« Er wies auf einen der Bögen. »Es waren keine Lichttore. Das Ziel lag klar vor Augen, als wäre es nur Schritte entfernt, und so wusste man manchmal gar nicht, ob man durch ein Zaubertor schritt.«
    Als Nuramon sie schließlich die Treppe hinabführte, stieg Daoramu der Duft kalten Steins in die Nase. Die Treppe führte geradewegs in einen runden Saal hinab, dessen Wände mit Schriftzeichen und Malereien übersät waren. Die Barinsteine in den Säulen spendeten viel Licht. Beeindruckend jedoch waren die Mosaike aus Barinsteinen zur Linken. Sie zeigten eine Landkarte. Daoramu kannte sie aus Nuramons Aufzeichnungen. Es waren die Ioliden in Albenmark und das Land, welches das Gebirge umgab. So fand sie den beseelten Baum, Alaen Aikhwitan, der aus einem strahlend grünen Wald herausragte. Sogar die weiße Burg der Elfenkönigin war am Rande abgebildet. Die glimmende Karte zeigte die Siedlungen des alten Aelburin und all die Täler, über welche die Zwerge herrschten. Nuramon zeigte ihnen die Festung, in der er Alwerich zum ersten Mal kennengelernt hatte, und wies dann im Raum umher. »Dies sind die Hallen der Geschichte«, sagte er. »Die Zwerge vertrauen ihr Wissen gern dem Stein an, damit es nicht vergeht.«
    Die Bilder in den Sälen erzählten von Zwergen, die gegen Drachen kämpften und die schattige Kreaturen in Tunneln jagten. Eine der großen Hallen war Thorwis dem Weisen gewidmet. Der Zwergenmagier war mit weißem Haar und einem sanften Schmunzeln abgebildet. Seine graugrünen Augen bestanden aus leuchtendem Stein. Er war in ein graues Gewand gekleidet und hielt die Arme ausgestreckt und die ringbesetzten Finger gespreizt. Blitze drangen dar aus hervor und strebten zur Seite, über Albenpfade und Lichtplateaus hinweg. Hinter ihm waren Tore in blühende Täler und neben ihm Wasserbecken, in denen sich die Mienen der Zwerge als Kindergesichter spiegelten, und andere, in denen sie ihr Antlitz als Greise sahen. Dies war ein Raum, der von der Magie der Zwerge berichtete. Das Gemälde zeigte Thorwis vor einem blutenden Drachenkörper. Ein Kristall strahlte in seiner Hand.
    »Ein wenig protzig«, sagte Loramu.
    Nuramon lachte. »Und an der Wirklichkeit gemessen, ist das untertrieben. Die Zwerge waren vor seinem Wirken ein anderes Volk. Er hat ihnen eine Richtung gewiesen und die Magie zu nie gekannten Höhen geführt. Nehmt die weisesten eurer Ahnen und stellt sie euch als eine Person vor. Dann erfasst ihr die Bedeutung von Thorwis für die Zwerge.«
    Auf ihrer Suche nach einer unverschlossenen Tür kamen sie durch eine kleine Halle. Und was sie hier fanden, verschlug Daoramu die Sprache: Hier war Nuramon in seiner früheren Gestalt abgebildet. Die Erzählungen seines Lebens strahlten als Kunstwerk an der Wand: von den Gelgerok, den büffelartigen Wesen mit Drachenschädeln, die er mit einer Zwergenschar und einer Handvoll Elfen jagte, über Nuramons Abenteuer mit Alwerich in den Tiefen des alten Aelburins, dem Auszug aus Albenmark, dem Tod Alwerichs und Nuramons Trennung von den Zwergen bis hin zu seiner Rückkehr zu ihnen und dem Kampf gegen Balon. Der Drache war als graue Bestie

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