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Nuramon

Nuramon

Titel: Nuramon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sullivan
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Zauberer, den besseren Nachschubweg. Aber die Masse der Krieger auf ihrer Seite waren kriegsmüde Bauern, die weitab ihrer Heimat König Tyregol dienten. Das Feuer, das sie über sich hinaus hatte wachsen lassen, brannte längst nicht mehr so hell.
    Ein Blick über die Schlacht hier im Südosten, und Bjoremul plagte die Sorge um seine Tochter, um Nylma und um all die anderen, die ihm am Herzen lagen. »Rafft euch auf!«, rief er. »Wir packen es noch einmal an!« Hatten sich am Anfang der Schlacht noch Kampfrufe erhoben, wann immer er die Krieger wachgerüttelt hatte, herrschte nun Schweigen unter den Yannadriern.
    Die Feldherren flehten Tyregol an, sich ein Stück zurückzuziehen. Doch die Feinde durften hier im Nordosten keinen Raum gewinnen, sonst würden sie ins Lager durchbrechen. »Herr!«, rief Dorgal ihm zu. »Überlass mir den Befehl. Dann kannst du ins Lager zurückkehren und Borugar berichten, dass sich hier gerade die Schlacht entscheidet.«
    »Nein«, antwortete Tyregol.
    »Herr!«, rief Dorgal. »Schnell, ehe der nächste Angriff kommt!«
    Tyregol schaute hinüber zu den sich formierenden Reihen des fürstlichen Fußvolkes. Er war froh, dass den Feinden die Pfeile ausgegangen waren. »Ich kehre mit Verstärkung zurück«, sagte er. Das bittere Lächeln auf Dorgals Gesicht war ihm eine Warnung. Mit einer kleinen Schar zog Tyregol sich zurück und fragte sich, ob Dorgal ihn gerade vor dem Tod bewahrt hatte.
    Ningilim hatte das Elfische nie gemocht. Es ging schlecht mit seiner Sprache einher. Doch die Elfen selbst hatte er immer bewundert, auch wenn er sie nur aus den Erzählungen gekannt hatte. Er hatte gehört, dass ein Elf gekommen war, doch mit eigenen Augen hatte er ihn nicht gesehen. Er und die anderen hatten das Weltentor beobachtet, mit dem Spiegel des Ältesten durch das Licht geschaut und die Menschen gesehen, die nun doch nicht die Diener der Devanthar waren. Er hatte Nerimee versprochen, sein Volk würde einsichtig werden, wenn sie wie er vor der Tochter eines Elfen und eines Menschenkindes standen.
    Sie stiegen hinab unter die Wurzeln, wo ihre roten Pflanzen wuchsen, und das Lebenswasser sich ergoss. Hier, wo sie seit Wächtergedenken lebten. Über die kurzen Gänge waren die Krieger aus dem Ring der Hallen zurückgekehrt und berichteten, dass Gunuluf verrückt geworden war. Er habe Vanalam getötet, um den Elfen zu verletzen, den er als Verräter offenbart hatte. Doch nun zweifelten die Krieger. Und als Ningilim mit Nerimee und den Menschenkriegern näher trat, war es an Zanaglaem, dem Ältesten, zu entscheiden, was geschehen sollte.
    Zanaglaem betrachtete Nerimee von Kopf bis Fuß. Sie ließ es zu, dass er mit den Fingern nach ihren Ohren tastete und seine Hand über ihre Stirn legte. Dann sprach er: »Es fließt Elfenblut in ihren Adern. Schnell! Ruft die Krieger zusammen, ehe es zu spät ist!«
    Gemeinsam gingen Wächterkrieger und Menschenkrieger mit dem Ältesten und Nerimee an der Spitze zu den kurzen Gängen, die jeden, der durch sie hindurchging, mit wenigen Schritten an entfernte Orte ihres Reiches trug. Da kam ihnen Gunuluf entgegen. »Sie haben die Echse getötet!«, rief er. »Sie liegt tot auf einem der großen Gänge!« Sein Blick traf auf Nerimee, und er erstarrte.
    »Dann leben sie noch?«, fragte der Älteste.
    »Einige von ihnen«, sagte Gunuluf mit verständnisloser Miene, ehe die Krieger ihn abführten.
    Salyra kämpfte sich nach Norden vor, um Dorgal und den königstreuen Varmuliern zu Hilfe zu kommen. Sie gerieten ins Gedränge, und schließlich war kaum mehr Platz für einen echten Kampf. Die Leichen ihrer bezwungenen Feinde konnten nicht zu Boden fallen, so eng war es.
    Ein Spieß schob sich Salyra langsam über die Schulter eines toten Feindes entgegen. Sie konnte weder vor noch zurück, weder nach links noch nach rechts. Sie vermochte den Kopf zur Seite zu legen, doch die Spitze würde sie im Hals oder bestenfalls in der Schulter treffen, und auch ihr Schwert konnte sie nicht hoch genug heben, weil der Arm des Toten über dem ihren lag. Sie warf den Kopf hin und her und schlug gegen den Schädel eines toten Yannadriers, der mit blutigem Haupt neben ihr hing. Die Spitze kam näher und näher, und Salyra drängte mit aller Kraft schräg nach hinten. Da kam ein Stoß von eben dieser Seite; ganz so, als wehre sich dort irgendwer gegen ihr Drängen. Sie wurde zur Seite geschoben und sah die Spitze direkt vor ihrem linken Auge.
    Nylma drängte die Feinde zurück und

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