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Nuramon

Nuramon

Titel: Nuramon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sullivan
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Wächter zu ihren Toten.
    Nachdem Daoramu Nerimee in die Arme geschlossen hatte, erklärte diese, dass die Schlacht auf den Himmelswiesen wieder tobte. Sie erzählte, wie sie zur Begleiterin Ningilims geworden war und was aus dem Anführer der Wächter geworden war, gegen die er und die anderen gekämpft hatten. Sie erwähnte die Gänge, die den Weg von der Siedlung bis hier herauf abkürzten, und diese erinnerten ihn an Thorwis’ Werk in den Zwergenreichen.
    Als Nerimee mit Neugier auf die Steinpforte schaute, erklärte Nura mon ihr, dass es sich um ein weiteres Siegel handelte, und er brachte sie zum Staunen, indem er ihre magischen Sinne auf die anderen Siegel aufmerksam machte, die im Kreis um den Ort angeordnet waren, der sich hinter dem Tor befand. »Wenn ich dieses Siegel breche, wird die Magie dieser Hallen hoffentlich erwachen«, sagte er. »Und ich hoffe, dass es die magische Flut mit einem Schlag beenden wird.«
    Nerimee wandte sich um. »Ningilim«, sagte sie und sprach auf Elfisch: »Was ist hinter der Pforte? Was bewacht ihr hier?«
    Der Wächter machte große Augen. »Jene, die vor den Devanthar Zuflucht suchten. Jene, derentwegen wir erschaffen wurden, um hier zu leben, zu warten und zu wachen. Wir nennen sie die Geister, und unsere Schriften erinnern uns daran, dass sie uns in die Welt führen werden, aus der sie entflohen.«
    »Werden sie auch kämpfen?«, fragte Nerimee.
    »Die Ältesten berichten, dass sie uns alles lehrten, was wir wissen mussten. Sie lehrten uns Sprachen, die draußen in der Welt noch nicht gesprochen wurden. Wir erfuhren von den Dienern der Devanthar und von den Elfen, die die Befreiung bringen werden. Die Geister werden erwachen, hinausdrängen und den Dienern der Devanthar den letzten Rest ihrer Macht rauben.«
    Nuramon hatte sich beinahe an den merkwürdigen Akzent des Wächters gewöhnt. »Und ihr werdet mit den Geistern gehen?«, fragte er.
    »Das berichten die Ältesten«, antwortete Ningilim und neigte sein Haupt.
    »Wovon sprecht ihr da?«, fragte Daoramu, und Nuramon wiederholte, was Nerimee und Ningilim gesagt hatten. Er übersetzte auch, dass die Wächter mit ihren Familien tief unten in den Höhlen lebten und bereit waren, ihnen mit mehr als siebenhundert Kriegern auf den Himmelswiesen beizustehen. Nicht nur, um gegen die Diener der Devanthar zu kämpfen, sondern auch um für den Tod von Byrnea und der anderen zu bezahlen.
    Schließlich wandte sich Nuramon an Nerimee. »Du nimmst die Ilvaru und kehrst mit ihnen und den Wächtern auf die Himmelswiesen zurück.« Er schaute den Gang entlang. »Wie weit ist der Weg durch die magischen Gänge?«, fragte er.
    »Wir haben nicht einmal eine halbe Meile gebraucht«, sagte Nerimee. »Von der Siedlung bis hierher« Sie beschrieb ihm den Weg zu den magischen Gängen und von der Siedlung zurück zum Albenstern. »Du willst also bleiben«, sagte sie schließlich.
    »Ja«, antwortete Nuramon. »Denn wenn die Wächter die Wahrheit sagen, liegt dort das, was wir uns vom Bruch des Siegels erhofft haben. Ich werde entfesseln, was zu entfesseln ist.«
    Nerimee sah ihn lange an. »Aber beeil dich«, sagte sie und wandte sich dann an ihre Mutter. »Und du? Bleibst du auch?«, fragte sie.
    »Bis zum Ende«, antwortete Daoramu und umarmte ihre Tochter zum Abschied. Die Ilvaru nahmen Byrnea und die anderen toten Gefährten mit, die Wächter ihre Gefallenen. Das Misstrauen zwischen den Kriegern war nicht gewichen.
    Nuramon schaute mit Daoramu dem Zug hinterher und lächelte Nerimee zu, wann immer sie zu ihnen zurückschaute.
    »Du hast ihr etwas verheimlicht«, sagte Daoramu.
    »Ja«, antwortete er leise. Seine Tochter hatte ihn nicht gefragt, wie lange der große Siegelzauber dauern würde und wie viel Macht er aufwenden müsste. »Wenn ich die Magie dieses Ortes aufnehme, lenke ich so gewaltige Ströme, dass es mich vernichten könnte. Diese Magie ist nicht wohlgeordnet wie die der Quellsteine, die Nerimee draußen platziert hat. Sie ist wild und kraftvoll. Ich habe meinen ersten Vater einmal gesehen, nachdem er den großen Siegelzauber ohne den Stab vollzogen hatte. Seine Haut war wie ein zerlumptes, rotes Tuch – so zerfetzt und blutig war sie.«
    »Aber er hat überlebt«, sagte Daoramu und betrachtete den grünen Kristall in der Mitte der Steinpforte.
    Nuramon nickte und bemühte sich zu lächeln.
    »Ich werde hier sein«, sagte sie. »Vielleicht kann ich dir sogar helfen.« Sie legte die rechte Hand auf den Kristall. »Ich spüre

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