Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nuramon

Nuramon

Titel: Nuramon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sullivan
Vom Netzwerk:
um noch Angst vor dem Anblick der Guillaume- Maske zu verspüren. Er selbst hatte sie getragen, um sich in Helbyrn zu bewegen und Unruhe zu stiften.
    Nylma schrie neben Yendred auf. Ein Speer steckte ihr in der Schulter. Yendred hob das Schwert und parierte die Klinge eines Gegners, die Nylmas Schädel galt. Lyasani fing einen zweiten Angriff ab, während Salyra einen dritten bereits im Ansatz stoppte. Nylma packte den Speerschaft mit der linken Hand und stach mit dem Schwert dem Krieger vor ihr in den Bauch. Da schoss ein zweiter Stoßspeer über den Fallenden hinweg, zielte auf ihren Magen, streifte aber den Schaft des anderen Speers entlang und drang in ihren Arm. Nylma schrie auf.
    Yendred schlug zwei rasche Angriffe und drängte die Feinde zurück. Sofort waren Lyasani und Salyra an seiner Seite. Er schlug von links nach rechts, seine Gefährtinnen nutzten den Raum und vollzogen den gleichen Angriff: nach links unten, eine Wende, dann nach rechts oben, stoßen, nochmal stoßen, dann aus dem Handgelenk ein Hieb gegen die Schulter des Feindes. Am Ende lagen sieben Feinde tot vor ihnen.
    Ein weiterer Lichtball schoss ihnen entgegen. Lyasani riss Yendred zu Boden. Dann umgab sie ein heller Schein. Nylma brüllte auf – und verstummte.
    Nuramon war in die Dunkelheit des Zaubers eingetaucht. Das Siegel leuchtete ihm entgegen. Überall spürte er den Hauch strömender Magie, und Daoramu war wie eine Glut an seiner Seite, die durch ihre Berührung mit ihm verschmolzen war. Sie lenkte den gewaltigen Strom von Magie sanft zu ihm herüber, doch von Moment zu Moment wuchs der Druck der magischen Kraft.
    Die Hitze an seiner Seite flimmerte und zuckte. Ein Schrei ertönte neben ihm. Es war Daoramu. Sie wimmerte und stöhnte vor Schmerz; sie flehte, es möge bald vollendet sein. Vielleicht war es die Verschmolzenheit, die Daoramus Stimme so deutlich an ihn herantrug. Deutlicher als das, was er draußen während des Zaubers auf den Himmelswiesen zu hören geglaubt hatte.
    Nuramon hatte Schwierigkeiten, die Fülle der magischen Kraft im Zauber gebündelt und auf das Siegel gerichtet zu halten. Der Schmerz fraß sich zu ihm durch. Als Daoramus Klagen und Flehen in einen langen Schrei überging, den sie nur zum Luftholen unterbrach, traf er eine Entscheidung. Er löste sich ein Stück aus dem Zauber und ging damit das Wagnis ein, dass ihm alles entglitt. Sobald er spürte, dass er im Sand saß und Daoramus Hand hielt, ließ er sie los und tastete nach dem Kristall im Steintor. Ein stechender Schmerz durchfuhr ihn, als seine Fingerspitzen den Stein berührten. Es war, als schneide ihm jemand die Kuppen ab. Er schob Daoramus Hand zur Seite, biss sich auf die Zähne und presste seine Handflächen auf den Kristall.
    »Nuramon!«, rief Daoramu voller Entsetzen. Doch er schwieg und tauchte erneut in die Magie ein – mitten in den hitzigen Schmerz, der ihn zu überwältigen suchte.
    Yendred zog den Speer aus Nylmas Schulter, der andere war von selbst herausgefallen. Während Salyra mit den Ilvaru die Feinde zurückhielt, starrte Nylma mit weit aufgerissenen Augen und zitternden Lippen zu ihm auf.
    »Ist das der verdammte Zauber, der deine Mutter niederwarf?«, fragte Lyasani.
    Yendred antwortete nicht. Voller Verzweiflung berührte er Nylma und spürte, wie die fremde Zauberkraft sie durchdrang und ihr ins Herz zu stechen schien. Da sah er das Lederband, an dessen Ende der Almandin hing. Er zog ihn hervor, und sofort schrie Nylma auf. Nicht zu ihrem Herzen drängte die Magie, sondern hinein in den Stein. Das Kleinod schützte die Wyrenara vor der feindlichen Magie. Es war, als hätten die Feinde bemerkt, dass der Edelstein Nylmas magische Selbstheilkräfte verstärkte, und als hätten sie ihn mit einem gezielten Schlag zerstören wollen.
    Nylma griff nach dem Almandin und schloss ihn in ihre Faust. Yendred strich ihr über die Stirn und versuchte einen Heilzauber zu wirken, doch die Magie durchdrang seine Mentorin einfach. Davor hatte er sich gefürchtet.
    Nylma packte sein Handgelenk. »Es musste irgendwann geschehen. Vielleicht heilt mich der Stein noch. Vielleicht überlebe ich auch ohne Magie. Und selbst wenn nicht, dann gehe ich gerne.«
    »Yendred!«, rief Salyra. »Jetzt oder nie!« Sie und die Ilvaru waren wieder einen Schritt zurückgewichen.
    »Geht!«, hauchte Nylma. »Bringt mir die Maske des Fürsten.« Dann legte sie den Kopf zurück, schaute an ihm vorbei in den Himmel und atmete ruhig.
    Als Nuramon sich nicht mehr

Weitere Kostenlose Bücher