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Nuramon

Nuramon

Titel: Nuramon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sullivan
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du nicht«, sagte das blonde Orakel.
    Die Orakel wandten sich um und schauten zu den Geistern hinaus, die wie angewurzelt vor den Steinen standen und ihnen aus ihren leeren Gesichtsflächen entgegenzustarren schienen. »Es gibt einen Weg«, sagte das langegewachsene Orakel, und die Geister lösten sich von ihren Flecken und schwebten träge näher.
    »Blireena!«, rief der blonde Mann. »Es wirft die Zukunft ins Chaos.«
    Die Frau mit dem Wellenhaar nickte. »Wir haben für diese Zukunft gekämpft. Um die Gezeichnete. Ohne sie ändert sich alles.«
    Blireena nickte. »Ja. So, wie es sein sollte. Wir haben in einer Welt in die Zukunft geblickt, die durch die Devanthar vernebelt wurde. Lassen wir die Geister die Welt reinigen und blicken dann aufs Neue in die Zukunft. Schaut sie euch doch an!«
    Die Orakel blickten Daoramu entgegen, und Nuramons Augen wurden schwer. Ein Schatten legte sich über ihn.
    »Das Schicksal weicht von dem Pfad ab, den wir sahen«, sagte Blireena. »Bleiben wir untätig, machen wir uns die Gezeichnete zur Feindin. Der Hass des Verlustes würde dem Frieden im Wege stehen. Schaut!«
    »Wenn ihr ihn sterben lasst und meine Kinder sterben und mein Vater und meine Freunde, dann werde ich nie eine von euch sein«, sagte Daoramu. »Ihr kennt meine Vergangenheit und wisst, was ich tun kann. Doch wenn ihr mir jetzt helft, habt ihr mehr als meinen Dank. Dann habt ihr alles, was ich bin.«
    »Es gibt einen Weg«, wiederholte Blireena.
    »Dann lass uns auf ihm gehen, und ich werde euch gehören«, sagte Daoramu.
    »Du ahnst nicht, was dann sein wird. Welch ein Verlust es sein wird«, erwiderte Blireena.
    »Das ist mir egal«, sagte Daoramu.
    Der blonde Mann nickte. »Einverstanden.«
    Im nächsten Moment umwehte Nuramon ein frischer Hauch. Unzählige eiskalte Hände strichen über seinen wunden Körper. Er wollte die Augen aufschlagen, aber es gelang ihm nicht. Ein Flüstern drang zu ihm. »Sie können nicht kämpfen«, sagte Daoramu. »Wir beide müssen es tun. Ein letzter Kampf. Nicht für sie, nicht für uns, sondern für jene, die da draußen um ihr Leben fechten.«
    Er hörte sich weit ausatmen und dann Daoramus Schrei. »Nuramon!«, rief sie und weinte. Die eisigen Hände hoben ihn auf und trugen ihn. »Nein!«, rief Daoramu immer wieder. Und er bedauerte, dass das ihre Abschiedsworte sein sollten und er selbst keine mehr gefunden hatte.
    Nerimee stürmte mit den Wächtern der Barinsteinhöhle durch das Lager, und wo sie vorüberkam, jubelten die Verbündeten. Sie führte viele der eben noch Verletzten zurück in die Schlacht. Sogar Nylma kam an ihre Seite und stürmte mit schmerzverzerrter Miene mit ihr voran. Im Triumph durchbrachen sie das Chaos, das Yendred und die Ilvaru umgab, und gemeinsam drängten sie die Feinde ein Stück zurück und trugen den Kampf ins Herz der feindlichen Armee.
    Nerimee war keine Kriegerin, aber Nylma war bei ihr und hielt alle Feinde von ihr fern. Indes schoss sie den Feinden ihre Flammen entgegen. Sie war bei Kräften, nachdem sie bei Oregir den Stein eines Ilvaru-Schildes berührt hatte.
    Nach all den Triumphgefühlen und der Kunde, dass Nuramon kommen werde, um sie zu verstärken, kippte die Schlacht wieder gegen sie. Die Bauernkrieger unter Tyregol brachen ein, und die Feinde stürmten ihnen von der Seite entgegen. König Tyregol schlug sich zu ihnen durch, und damit waren die mächtigsten Krieger an der Seite der besten Kämpfer und der größten Zauberer im Herzen der Schlacht und rangen um den Sieg.
    Die Wyrenar des Fürstenrates und Aniscaros Tjuredgarde waren zähe Gegner. Sie waren in der Überzahl, und obwohl Bjoremuls Kriegsflegel blutige Ernte hielt, steckte schließlich ein Speer in seinem Bauch, ein Schwert in seiner Schulter, und ein Säbel drang krachend in seinen Arm.
    Nerimee kämpfte sich in seine Richtung, Nylma hackte ihr mit blitzschnellen Bewegungen den Weg frei, und Lyasanis Schrei lenkte auch Yendreds Aufmerksamkeit auf den Wyrenar. »Vater!«, rief sie und drängte nach rechts. Yendred und Salyra folgten ihr und erreichten Bjoremul, als er zu Boden ging. Mit raukehligen Schreien sprangen sie vor und stachen jene nieder, die dem legendären Wyrenar den letzten Stoß versetzen wollten.
    Endlich hatte auch Nerimee Bjoremul erreicht. Er hatte sich die Klingen und Spitzen bereits mit dem rechten Arm aus dem Leib gezogen. Der linke Arm war oberhalb des Ellenbogens abgeschnitten. Blut quoll aus dem Stumpf hervor. Dorthin führte Nerimee ihre Hand

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