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Nuramon

Nuramon

Titel: Nuramon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sullivan
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gemeinsam mit einem Gefährten einen Spieß. Links von Nuramon schlugen die Feinde eine Bresche in die Schlachtreihe. Nylma war dort, wagte sich ganz nach vorn und stach die Feinde nieder, die zwischen den Schildzinnen hindurchkletterten.
    Da bemerkte Nuramon einen Kriegshammer, der über die Köpfe der Feinde emporragte. Er hatte einen langen Dorn und wies in Nylmas Richtung. Es war die Waffe eines Anführers, der seinen Leuten die Stoßrichtung vorgab. Nuramon schickte einige Krieger zu Nylma hinüber. Dadurch schwand seine Schar auf eine einzige vollständige Reihe zurück. Er schützte einen Spießträger, dessen Hand verbunden war und dem der Schmerz ins Gesicht geschrieben stand. Er half ihm, indem er mit der freien Hand den Schaft des Spießes stützte. Da schoss ein feindlicher Spieß durch die Öffnung neben dem festgesteckten Schild und traf den Krieger in der Brust. Der Jüngling zog sich die Spitze heraus, wandte sich um und lief, die Arme an die Wunde gepresst, schreiend davon.
    Kaum war der Kampfgefährte fort, versuchte ein varmulischer Schwertkämpfer über die Barrikade zu klettern. Nuramon trat aus dem Schatten des Schildes und schickte den Krieger mit einem Stoß seines Schwertes zurück. Rechts neben Nuramon gingen ein Schwertkämpfer und ein Spießträger zu Boden.
    Nuramon senkte die Klinge und hob die linke Hand. Er schaute den Feinden entgegen und dachte an Blitze. Der Spieß, der den Jüngling verletzt und in die Flucht getrieben hatte, stach erneut vor, doch dieses Mal packte Nuramon den Schaft der Waffe mit seiner zaubernden Hand. Das Holz erinnerte ihn an jene Inkarnationen, in denen er gesehen hatte, wie beseelte Bäume Blitze aus ihren Ästen schossen. Und schon sah er den Holzschaft nicht mehr als Material, sondern als Teil seines Körpers, dem er den Zauber anvertrauen konnte. Kurz darauf leuchtete der Schaft blau auf, und schon sprangen Blitze die Waffe entlang und donnerten am anderen Ende hervor.
    Als wachse das Geäst eines gewaltigen Baumes binnen eines Augenblicks in die Breite, so entfächerten sich Blitze vor Nuramon. Die zuckenden Äste sprangen von Waffe zu Waffe und von Körper zu Körper. Nuramon zitterte unter der Last des Zaubers. Gepresst sog er Luft ein und atmete mit einem gewaltigen Stoß aus. Gleißendes Licht schoss durch das Blitzgeäst und fegte die Krieger, die vor ihm waren, von den Beinen.
    Nuramon sah den Träger des Kriegshammers, der eben noch in Nylmas Richtung gewiesen hatte. Die Feinde machten ihm Platz, und mit entsetztem Blick schaute der Krieger auf seine Leute hinab, die wimmernd am Boden kauerten. Der Mann mit dem Kriegshammer hingegen bewegte sich trotz seines metallbeschlagenen Schildes und seines dicken Schuppenpanzers kraftvoll vorwärts und half sogar einem der vom Blitzzauber Getroffenen auf die Beine.
    Nuramon erinnerte sich an den hochgewachsenen Anführer mit den breiten Schultern. Sein Name war Rayagor. Er war im Zelt vor Barobyr einer der Leibwächter König Mirugils gewesen. Nun zeigte er mit dem Kriegshammer in Nuramons Richtung. Als die Varmulier zögerten, stürmte Rayagor selbst voran und riss die anderen mit sich.
    Nuramon hob erneut die linke Hand und entfesselte einen Blitz. Rayagor und seine Männer verschwanden im flackernden Schein des Zaubers. Alles vor Nuramon war weiß, und er vernahm nur das Geschrei der Feinde und das tobende Gezische seines Zaubers. Wieder hatte er eine Handvoll Gegner niedergestreckt. Nur einer, der ihm nahe war, stand noch, als der Schein vergangen war: Rayagor. Sein eisenbeschlagener Schild hatte ihn beschützt und den Zauber umgeleitet. Nuramon kannte solche Schilde von den Zwergen und fragte sich, wie ein solcher in die Hände eines varmulischen Kriegers hatte gelangen können.
    Rayagor sprang mit einem gewaltigen Satz über die Barrikade auf ihn zu und bewies bereits binnen weniger, fließend geführter Hiebe, dass er ein Meister des Kampfes war. Doch auch Nuramon ließ keinen Zweifel an seinen Fähigkeiten. Wenn auch der Körper dieses Lebens denen einiger vorheriger Inkarnationen in Wuchs, Geschick und Erfahrung unterlegen war, blieb ihm eine Erinnerung, die über das Bewusste hinausging. So hatte er in diesem Leben etwa nie gelernt, einen Stich über die Rückhand aus dem Handgelenk zu führen und den Gegner am Kopf zu treffen – und doch tat er es, zielsicher, ruhig und präzise. Zwar hinterließ der Hieb bei seinem Gegenüber nur einen Kratzer in der Wange, doch Rayagors Zurückweichen bewies,

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