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Nuramon

Nuramon

Titel: Nuramon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sullivan
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wir an?«
    Borugar wandte sich an Jasgur, und dieser nickte: »Ich möchte sofort gegen Urijas ziehen.«
    Doaro erschien das zu gewagt, doch als Borugar sich hinter das Vorhaben stellte, gab er nach. Als aber seine Feldherren ihm später zuflüsterten, der Fürst schicke sie in den Tod und werde beim Siegesfest auf ihren Gräbern tanzen, war er für alle Vorschläge offen.
    Am Abend ging Borugar mit seinem Schwiegersohn durch den Fürstenpark. »Es wird Zeit, dass wir dir Leute unterstellen«, sagte er.
    Nuramon nickte. »Wenn du es erlaubst, werde ich mir die Krieger mit der Zeit selbst zusammensuchen.«
    »So sei es«, sagte Borugar und lächelte. »Deine Bitte erinnert mich an das, was du mir aus jener Zeit auf diesem anderen Kontinent erzählt hast, als du Krieger in der Heimatstadt deines Gefährten Mandred unterwiesen hast.«
    »Daran habe ich auch gedacht«, sagte Nuramon. »Was die Mandriden für Firnstayn waren, sollen die Ilvaru für Jasbor sein.«
    Borugar nickte anerkennend. Ilvaru – das hieß Abkömmlinge der Elfen oder schlicht Elfenkinder. »Dir ist sicherlich klar, dass sie zur Legende werden.«
    »Nur wenn sie halten, was ich verspreche«, sagte sein Schwiegersohn.
    Jasgur wunderte sich, dass der Fürst ihn und Nuramon in der von Gästen gefüllten Fürstenhalle empfing. Neugierig lauschte er der Rede des Fürsten über verlorene Helden, doch bei Borugars letzten Worten erstarrte Jasgur. »Nun geht und verbreitet, dass Jasgur und Nuramon fortan Wyrenar dieses Fürstentums sind«, sagte er.
    Jasgur war wie betäubt. Erst viel später in seiner Kammer wurde ihm bewusst, was diese Worte bedeuteten. Ein Wyrenar durfte Land kaufen, er durfte ohne die Erlaubnis den Zweikampf mit anderen Kriegern suchen. Niemand durfte von einem Wyrenar Zoll, Zins oder irgendeinen Tribut fordern. Dazu kamen allerlei kleinere Privilegien und Rechte. Und die einzige Pflicht war die eines Gefolgsmannes des Herrschers. Es war der Traum jedes Kriegers.
    Die Albenpfade faszinierten Borugar. Nun, da der Krieg ausgebrochen war und sie sich auf den Gegenangriff vorbereiteten, wollte er nicht in Jasbor ausharren. Jasgur und die wichtigsten Feldherren hatte Nuramon bereits in die großen Feldlager gebracht. Nun aber führte Nuramon auch ihn, Yargir und die Leibwache jeden Morgen über die Albenpfade in das Hauptquartier nach Byrnjas am Westfuß der Lysdorynen. Hier befand sich ein Albenstern mitten im weitläufigen Park der alten Grafenstadt. Damit war Byrnjas von einem beinahe unbedeutenden Ort zur strategisch wichtigsten Stelle des Krieges geworden, und Graf Marugir, ein Jüngling, der den Schwertkampf ebenso liebte wie die schönen Künste, wurde von einem Adligen unter vielen zu einem der wichtigsten Männer von Yannadyr.
    König Mirugil fluchte, als er erfuhr, dass der Alvaru im Westen in den Krieg eingriff. All die Monate war Nuramon verschwunden gewesen, aber jetzt war er zurück. Und das veränderte alles. Dass es so gekommen war, war seine eigene Schuld. Er hätte Teredyr nicht angreifen dürfen. Es gab nur eins, was schlimmer war, als nicht über die Macht des Alvaru zu verfügen; und das war, ihn zum Feind zu haben.
    Jasgur führte das Heer, das Nuramon über die Albenpfade gebracht hatte, in den Rücken der Feinde nach Urijas. Binnen eines Tages hatte er die alte Hauptstadt erobert und wartete nun, dass Herzog Doaro mit seiner gewaltigen Streitmacht nachrückte, um die vom Gebirge abrückenden Feinde einzukesseln. Doch der Herzog von Gaelbyrn wandte sich mit seinen Bannern nach Süden und kehrte von den Feinden unbehelligt in sein Herzogtum ein. Jasgur war außer sich vor Wut. Doaro hatte ihn verraten – und die Varmulier nutzten die Gunst der Stunde und zogen einen Ring um die Stadt.
    Als Borugar selbst in die Schlacht ziehen wollte, nahm sein Schwiegersohn ihn beiseite. »Ich werde nicht zulassen, dass du in den Kampf gehst, Borugar«, sagte er. »Denk an dein Versprechen.«
    »Wenn ich jetzt nichts tue, verlieren wir alles. Das Vertrauen kann ich nur durch Taten zurückgewinnen.«
    »Dann lass mich es für dich tun«, sagte Nuramon. »Ich bitte dich!«
    Borugar schaute ihn lange an. »Nun gut, mein Sohn«, sagte er und sah, dass Nuramon errötete. »Nimm die Seekrieger. Sie sind stets zum Kampf bereit und werden dich nicht enttäuschen.«
    Nuramon nickte. »Danke, Vater.«

Urijas

    Selbst der Herbstregen hielt die Varmulier nicht davon ab, die alte Fürstenstadt zu bedrängen. Als Nuramon vor Tagen die Lage von

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