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Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone

Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone

Titel: Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: das Erbe der Elfenkrone Nijura
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die ihnen schrecklich lang vorkamen, standen die Gefährten bereit, während die Waffen-griffe und Bogen in ihren Fäusten heiß und rutschig wurden. Aber niemand kam. Kein Angriff. Kein Kriegsgebrüll – obwohl das von den geisterhaften Grauen Kriegern auch nicht zu erwarten gewesen wäre.
    Bald hielt der Pfeilregen inne. Eine erschreckende Stille senkte sich über das zerfallene Dorf.
    Kaveh ließ die Bogensehne los und drehte sich zu den anderen um. »Woher wissen die Grauen Krieger, dass wir hier sind?«
    »Weil du auf das Schild bei den Erhängten ge-schossen hast!« Plötzlich stieß Arjas seinen Bogen in die Erde. Seine Fäuste ballten sich. »Die haben deine Pfeile ja schwer übersehen können! Du hast ihnen sozusagen eine hübsche Nachricht hinterlassen!«
    »Hör doch auf«, fuhr Mareju dazwischen. »El esy-or se wa-hdud nèr il-jit – ein See entsteht nicht nur durch Regen! Die Grauen Krieger folgen uns nicht erst seit den Marschen. Nein, es muss einen anderen Grund geben, weshalb sie uns auf den Fersen sind.«
    Mareju warf einen blitzenden Blick in ihre Runde.
    »Sie haben von unserem Vorhaben gehört. Sie haben uns doch schon die ganze Zeit verfolgt. Eine andere Erklärung als dass sie von unserem Plan wissen, gibt
es nicht. Sie wussten es die ganze Zeit! Schon seit wir in Kesselstadt waren …«
    Schweigen trat zwischen sie. Und vielleicht war es nur das leise Luftschnappen, nur das – was die Blicke der Gefährten auf Fesco lenkte.
    Scapa starrte ihm ins Gesicht. Fesco war ein ausgezeichneter Lügner. Bis Scapa in der Nähe war.
    Und nun schien sein Blick ein glühendes Loch in Fescos Stirn zu brennen. »Oh nein, Fesco …«
    Fesco versuchte verzweifelt, Kröte nicht aus den Händen flutschen zu lassen, die bereits ein Donner-wetter witterte und sich schleunigst von Fesco ent-fernen wollte. Mit einem Quieken sprang sie ihm aus den Fingern und hoppelte in die Dunkelheit der Scheune. Fesco schnappte nach Luft. Verzweifelt sah er sich im Kreis der Gefährten um und entdeckte nichts als immer größer werdendes Entsetzen.
    »Ich – ich wusste es ja nicht!«, rief er endlich.
    »Scapa – ich dachte, die Elfen da wollen dir was an-tun!« Er wies mit bebendem Zeigefinger auf die Ritter und Kaveh. »Nachdem ich gehört hab, was sie vorhatten … das mit dem Messer, das du geklaut hast
    … verdammt noch mal, ich dachte, die wollen dir was tun.« Er fuhr sich nervös mit der Zunge über die Lippen. »Ich – ich dachte es wäre besser, sie den Grauen Kriegern zu melden und dir zu helfen, bevor sie dich finden …«
    Spätestens jetzt konnte Kaveh sich nicht mehr zu-rückhalten. Mit einem spitzen Schrei (genau gesagt schrie er »Ecneru!«) stürzte er sich auf den Dieb und
traktierte ihn mit Faustschlägen, Fußtritten und Ohrfeigen. Mareju und Arjas kamen ihm dabei tatkräftig zur Hilfe und Bruno rannte aufgeregt um sie herum.
    Erst als Scapa sich in das Knäuel der raufenden Jungen warf und sein Messer gegen die Elfen zückte, wichen Kaveh und seine Ritter mit roten Köpfen zu-rück.
    »Verteidige ihn nicht!«, rief Kaveh wütend. »Der sharám verdient es nicht, verteidigt zu werden!«
    Scapa hielt die Klinge einen Augenblick lang drohend in ihre Richtung. Dann ließ er das Messer in den Boden fallen und drehte sich zu Fesco um. Und mit einem Ausruf (der übersetzt wahrscheinlich dasselbe bedeutete wie Ecneru und diesmal von Fesco verstanden wurde) sprang er ihm an den Hals und warf ihn so schwungvoll zu Boden, dass er selbst auf die Knie gehen musste.
    »DU! FESCO, DU IDIOT!« Er schüttelte ihn am Kragen, bis auch er das Gleichgewicht verlor, Fesco sich von seinem Schreck erholte und ihn zur Seite stieß. Scapa griff erneut nach ihm. Einen Moment lang rollten die beiden Jungen schnaufend und schlagend über den Boden. Die Elfen traten näher und beobachteten den Ringkampf, bis Fesco Scapa den Umhang über den Kopf zog, sich auf diese Weise retten konnte und rückwärts auf die Beine kam. Wü-
    tend wickelte Scapa sich aus seinem Umhang und stand schwungvoll auf. Erst ballte er die Fäuste und machte einen großen Schritt, so als wolle er noch einmal auf Fesco losgehen. Aber dann verwarf er den
Gedanken. Was nützte es jetzt, Fesco zu verprügeln?
    Es änderte nichts mehr.
    »Das wäre nie soweit gekommen, wenn du dich um dich selbst kümmern könntest!«, rief Fesco und zog sich sein Wams zurecht.
    » Was?«, zischte Scapa.
    Fesco schnaubte. »Du hast mich schon verstanden, Scapa! Du lebst so in

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