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Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone

Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone

Titel: Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: das Erbe der Elfenkrone Nijura
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zuvor, die wenigstens mit Geld zu kaufen gewesen waren.
    Das alles hatte auch auf die Unterwelt Kesselstadts Auswirkungen. Jetzt war es an den Menschen, die Geschäfte der verschwundenen Moorelfen zu übernehmen und weiterzuführen, und um diese Anrechte wurde bitter gekämpft. Es kam zu Straßenschlachten, Meuterei und Überfällen. Die letzten Moorelfen, die in Kesselstadt geblieben waren, wurden Opfer hass-und neiderfüllter Menschen – schließlich gab es jetzt niemanden mehr, der einen getöteten »Schlammfresser« rächen würde. Das mächtige Imperium der elfischen Hehler zerfiel und wurde in Trümmerstücken von den Menschen übernommen.
    Scapa und Arane sahen hilflos zu, wie die Stadt vor ihren Augen im Chaos versank.

Die Vision
    Es gibt keine Hoffnung mehr. Früher hatten die Banden die Herrschaft in Kesselstadt. Jetzt fürchtet man nicht mehr den mächtigsten Mann der Stadt, sondern die Grauen Krieger eines Königs, dessen Vergangenheit und Name niemand kennt. Wir wären Fürsten geworden. Die Fürsten von Kesselstadt … Aber jetzt … Ich bin keine Fürstin.«
    Arane hielt einen bangen Augenblick den Atem an. Wie Scapa neben ihr blickte sie zum dunklen
Baldachin auf, der sich über ihr Bett spannte. Es war beinahe finster, nur durch einen schmalen Türspalt drang der matte Schein einer Fackel. Augenblicke der Stille verstrichen, während sie in den kostbaren Decken und Kissen versunken lagen wie in einem Meer aus Stoff.
    Jetzt, da ihnen der gesamte Fuchsbau gehörte, mussten sie sich natürlich kein Zimmer mehr teilen, und schon gar kein Bett. Aber es war die Gewohnheit, neben jemandem einzuschlafen, Scapas leises Atmen zu hören, die Arane immer wieder zu ihm führte. Nachts, wenn alle Bewohner des Fuchsbaus schliefen, konnte Scapa sich sicher sein, bald das Trappeln von Füßen auf dem Steinflur zu vernehmen. Dann das Knarren seiner Zimmertür, die sich einen Spalt öffnete, gerade weit genug, dass Arane hindurchschlüpfen konnte. Er würde merken, wie die Matratze unter ihm nachgab, da ein vorsichtiges Knie im Bett aufsetzte. Die Decken würden rascheln und schon schlänge sich ein Arm um seine Brust. Er würde ein Flüstern hören, Scapa, und dann, nach einer Weile, den ruhigen Atem einer Schlafenden. Und wie froh war er, dass es so geblieben war – sonst würde er sich verloren und allein in dem Bett mit der feinen Wäsche fühlen.
    Auch jetzt lag Arane neben ihm wie in so vielen Nächten schon, ihre Locken kitzelten ihn am Hals und ihr Arm ruhte, warm und vertraut, neben dem seinen. Das alles milderte die Beklommenheit, die schon seit Nächten das große Bett mit ihnen teilte.
»Hier gibt es keine Hoffnung mehr, unsere Träume zu erfüllen, Scapa. Einfluss, das ist nur noch ein leeres Wort, gestohlen von diesem furchtbaren König –«
    Sie legte den Kopf an seine Schulter und seufzte.
    »Du hast doch immer gesagt, am liebsten sei es dir, Kesselstadt gehöre allein den Menschen und die Elfen wären allesamt fort. Das ist ja nun wahr geworden.«
    Trotz der Dunkelheit war Scapa sich sicher, dass Arane ihm einen wütenden Blick zuwarf. »Willst du mich provozieren? Es geht hier nicht um die verflix-ten Elfen – es geht um das, was der neue König uns weggenommen hat: die Macht über Kesselstadt!«
    Scapa fasste ihre Hände und drückte sie, so fest er konnte. »Arane! Bist du total übergeschnappt? Sieh dich doch um: Wir haben alles, was wir uns erträumen konnten! Du liegst in einem Bett mit weißen Laken und Samtkissen. Du hast fünf verschiedene Schuhpaare und uns gehört ein ganzes Haus! Hast du vergessen, wo wir herkommen? Hast du vergessen, dass wir vor drei Wochen noch auf der Straße waren?
    Was willst du mehr als das, was wir schon haben?«
    »Ich will, was uns zusteht!« Ihre Hände waren zu Fäusten geballt. »Kesselstadt sollte uns gehören, uns allein! Die Grauen Krieger und der König, sie alle müssen verschwinden!«
    Scapa ließ ihre Hände los. »Tut mir Leid, den Wunsch kann ich dir nicht erfüllen.«
    Nach einigen Augenblicken ließ Arane sich zurück in die Kissen sinken. »Nein. Das kannst du nicht.«
Sie atmete tief aus und klang dabei so erschöpft, dass Scapa elend zumute wurde. Selbst wenn er im Recht zu sein schien, schaffte sie es immer irgendwie, dass er sich schuldig fühlte.
    »Weißt du«, flüsterte er, »manchmal denke ich, du suchst irgendetwas … Aber du sagst mir nicht, was es ist! Als hättest du ein Geheimnis, von dem ich nicht erfahren darf.« Er drehte

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