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Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone

Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone

Titel: Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: das Erbe der Elfenkrone Nijura
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starrte sie dunkel an. »Wenn du mir jetzt sagen möchtest, dass du den König töten willst, bist du wirklich übergeschnappt.«
    »Nein, du Dummkopf!« Arane blinzelte ihm schelmisch zu. »Ich weiß nur, wo das Messer ist.«
    »Woher?«, fragte Scapa verblüfft.
    »Hab ich doch gesagt – meine Vision.«
    »Und … wo ist dieses Messer?«
    Arane lachte und wandte sich der Treppe zu. Eiligen Schrittes verließ sie die Terrasse und rief zu Scapa zurück: »Nicht dir – den Grauen Kriegern muss ich es sagen!«
    »Was?«
    Scapa stolperte ihr nach. Er musste sich verhört haben. Hatte sie den Verstand verloren? Arane hatte keine Vision gehabt – sondern eine Gehirnerschütterung!
»Arane, warte – Moment mal!«
    Aber Arane lief fest entschlossen die Treppe hinab und durch die Gänge des Fuchsbaus. Selbst als sie draußen auf der Straße angekommen waren, ging sie nicht langsamer.
    »Bist du lebensmüde?« Scapa hielt sie am Arm fest. »Wer weiß, was diese hypnotisierten Moorelfen dann mit dir machen! Wieso willst du dich überhaupt mit ihnen anlegen? Nur wegen eines Traums!«
    »Einer Vision«, verbesserte Arane ihn und lief weiter. »Ich will dir was sagen, Scapa. Für nichts ge-be ich auch nichts. Wenn ich den Grauen Kriegern und ihrem König verrate, wo sie das Messer finden, dann will ich dafür ein Tauschgeschäft machen. Der König kann sicher sein, dass er unbesiegbar bleibt, wenn er das Messer hat. Und wir …« Sie strahlte ihn an. »Wir schließen einen Pakt mit seinen Kriegern!
    Wen wir nicht besiegen können, müssen wir auf unsere Seite holen, und das tun wir auch. Fortan bekommt jeder Schwierigkeiten mit den Grauen Kriegern, der nicht tut, was wir wollen, weil die ab jetzt auch unsere Krieger sind. Und dann – dann haben wir wirklich die Macht über Kesselstadt errungen.«
    Scapa verzog das Gesicht. »Du willst die Grauen Krieger und den König mit einer Vision bestechen?
    Das gefällt mir nicht. Es gefällt mir nicht, mit diesen Moorelfen zu verhandeln. Die sind doch alle – gar nicht lebendig! «
    »Quicklebendigen Elfen habe ich sowieso nie getraut.«
Sie liefen geradewegs in Richtung Soldatenwache.
    Dort war seit kurzem der Hauptsitz der Grauen Krieger.
    »Ich hatte auch einen Traum!« Scapa schwenkte die Arme. »Deshalb renne ich aber nicht gleich zu den Grauen Kriegern!«
    »Du hast Träume, Scapa. Ich habe Visionen«, sagte Arane.
    Die Straßen kamen ihnen wie ausgestorben vor.
    Leer und kahl wirkte alles ohne die magischen El-fenzauberer, die Musiker, die rauchenden Händler!
    Wie sehr hatte Kesselstadt sich binnen weniger Wochen verändert …
    Arane und Scapa blieben an einer Hausecke vor dem Wachhaus stehen. Es war ein viereckiger, schmuddeliger Klotz, aber im Vergleich zu den anderen Häusern war es wahrscheinlich das einzige solide Gebäude der Stadt – das einzige, das nicht früher oder später zusammenbrechen würde.
    Arane drehte sich zu Scapa um. Ihr Blick glitt einen Moment über sein Gesicht, als wolle sie es sich noch einmal besonders gut einprägen. Bei diesem Gedanken wurde Scapa nur noch unruhiger.
    »Warte hier«, sagte sie. »Ich komme bald zurück.
    Und dann sind wir wirklich die Herrscher Kesselstadts.«
    Sie lächelte, Scapa gelang nur ein knappes Mund-zucken. Dann drehte sie sich um – und Scapa hielt sie noch einmal am Handgelenk zurück. »Hattest du wirklich eine Vision?«
Sie sah ihn lange an. Dann beugte sie sich mit einem eindringlichen Blick zu ihm vor. »Ohne Visionen wäre ich längst tot«, flüsterte sie. Entschlossen machte sie sich von ihm los. »Bis dann. Und warte auf mich!«
    Mit einem flauen Gefühl beobachtete Scapa, wie Arane über die Straße ging, vor den Wächtern des Hauses stehen blieb und eingelassen wurde. Das ho-he Eisengitter schloss sich hinter ihr. Scapa lehnte sich gegen die Hauswand, verschränkte die Arme und wartete.
    Es war brütend heiß. Ausgerechnet hier gab es kein Fleckchen Schatten, in dem Scapa sich hätte niedersetzen können. Das flimmernde Sonnenlicht brannte ihm auf Schultern und Nacken. Sein dunkles Haar begann zu glühen, Scapa zerstrubbelte es sich mit den Händen. Verfluchte Hitze!
    Allmählich wurde er durstig. Er kannte einen Brunnen nicht weit von hier, wo er etwas trinken und außerdem den Kopf ins kalte Wasser tauchen konnte
    – aber er geduldete sich noch eine Weile. Vielleicht kam Arane bald zurück und dann konnten sie gemeinsam zum Brunnen gehen.
    Arane kam nicht. Menschen liefen an Scapa vorbei: ein

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