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Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone

Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone

Titel: Nuyen, Jenny-May - Nijura, das Erbe der Elfenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: das Erbe der Elfenkrone Nijura
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ausmachen, die in ein höheres Stockwerk führte, und einen engen Hinterausgang.
    Nill räusperte sich. Die Blicke einiger Gäste folgten ihr, als sie sich der Theke näherte.
Nill legte die Hände auf den Tresen. Links von ihr saß ein Mann, der starken Bier- und Schweißgeruch verströmte und mehr schlafend als wach schien. Das gelegentliche Grunzen, das er von sich gab, konnte gut ein Schnarchen sein. Rechts neben Nill saßen zwei Jungen, einer mit braunen Haaren, der andere mit roten Strubbellocken, und beäugten sie ohne Scheu.
    »Entschuldigung«, murmelte Nill.
    Der glatzköpfige Mann hinter der Theke hörte sie nicht. Ungerührt wischte er seine Gläser mit einem Tuch trocken und zog gelegentlich die Nase hoch, sodass die beiden goldenen Ringe in seinem Nasenflügel klirrten.
    Nill räusperte sich wieder. »Entschuldigung!«
    Der Glatzkopf blickte auf. Seine Augen wanderten an dem Mädchen hoch und runter, das dort mit klatschnassen Haaren vor seiner Theke stand. Nill wurde sich bewusst, wie bleich und abgerissen sie aussehen musste.
    »Hast du die Pest?«, fragte der Glatzkopf.
    »Was? Ich, nein, ich –«
    »Wenn du krank bist«, knurrte der Glatzkopf, wobei er das Geschirrtuch warnend in ihre Richtung schwenkte, »dann mach, dass du fort kommst! Du bist wohl nicht ganz bei Trost, mit Fieber hier rein-zukommen und uns anzustecken!«
    Ein leises Stimmchen in Nill verriet ihr, dass Fieber gar nicht ansteckend war, aber dem Glatzkopf das zu erklären, wäre sicher sinnlos gewesen. »Ich
habe weder die Pest, noch Fieber. Ich habe nur eine Frage.«
    Die beiden Jungen, die gerade noch ein Stück vor ihr zurückgerutscht waren, kamen jetzt wieder näher.
    Nill wagte den Blick aber nicht vom Glatzkopf hinter den Tresen zu wenden.
    »Könnt Ihr mir vielleicht sagen, wie man in die Marschen kommt?«
    Der Mann kniff die Augen zusammen. »Sehe ich aus wie eine verdammte Landkarte? Willst du was trinken, oder stehst du da nur rum und machst meinen Boden nass? Hm?«
    »Ich wollte Euch nur etwas fragen …«, versuchte Nill es erneut.
    »Und ich hab dich auch was gefragt, Mädchen.
    Trinkst du was oder soll ich dich rauswerfen?«
    Plötzlich lehnte sich einer der Jungen vor. Sein Arm stützte sich vor Nill auf die Theke und versperrte ihr den Blick auf den Glatzkopf.
    »Du willst wissen, wie man in die Marschen kommt?«, fragte er. Es war der mit den roten Locken. Ein Lächeln spielte um seine Lippen, das Nill nicht zu deuten wusste. Seine Augenbrauen zogen sich ganz leicht zusammen.
    »Ahm, ja. Kannst du es mir vielleicht sagen?«
    »Oh, ich kann das nicht«, sagte der Junge und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen, als dächte er nach. »Aber ich kenne jemanden, der kann dir alles sagen, alles zeigen und alles verkaufen. Eine Landkarte, zum Beispiel.«
»Wer?«, fragte Nill misstrauisch.
    Der Junge grinste. »Du bist neu hier, was? Hab ich mir doch gleich gedacht.«
    »Woher willst du das wissen?«, fragte sie verblüfft.
    Der Junge rutschte von seinem Stuhl. Mit einer knappen Geste bedeutete er dem Braunhaarigen hinter sich, ebenfalls aufzustehen. Dann nahm er eine alte Mütze von der Theke und setzte sie auf. »Weil du den Herrn der Füchse nicht kennst.« Er kippte den Rest seines Getränks hinunter und drehte sich in Richtung Hinterausgang um. »Komm mit!«
    Nill warf einen unsicheren Blick zur Tür hin –
    durch das rote Glasfenster sah sie Kaveh und die Ritter stehen. Sie nahm ihren Mut zusammen und ging dem rothaarigen Jungen hinterher.
    »Wo willst du hin?«, fragte sie.
    Die beiden Jungen waren bereits an der Hintertür angekommen und stießen sie auf. Der Regen prasselte auf sie nieder, sie stiegen achtlos in die braunen Pfützen.
    Der Rothaarige wandte sich nur kurz zu Nill um.
    »Na, zum Herrn der Füchse. Das ist nicht weit von hier. Nur ein paar Schritte.« Als er Nill zögern sah, setzte er hinzu: »Willst du jetzt eine Landkarte kaufen oder nicht? Bei ihm kriegst du alles.«
    »Wartet kurz. Ich muss noch meine Gefährten holen.«
    Der Rothaarige neigte sich zur Seite und spähte an Nill vorbei, obwohl er Kaveh und die Ritter von hier aus längst nicht mehr sehen konnte.
»Du meinst die finsteren Kerle da draußen?«
    »Also, sie sind nicht –«
    »Tut mir Leid«, sagte der Rothaarige und schwenkte seine langen Arme. »Keine Elfen zugelas-sen. Der Herr der Füchse hat’s nicht so mit Grauen Kriegern, du verstehst?«
    »Sie sind aber keine Grauen Krieger«, erwiderte Nill.
    »Mach du ihm das

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