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Nybbas Träume - Benkau, J: Nybbas Träume

Nybbas Träume - Benkau, J: Nybbas Träume

Titel: Nybbas Träume - Benkau, J: Nybbas Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Benkau
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und murmelte etwas Unverständliches.
    „Das alles stinkt nach Ärger“, meinte Joana. Ärger war vermutlich mächtig untertrieben. Ob dieser Meyers sie verfolgen würde? Ihr Hals kratzte, das Ausatmen fiel ihr schwerer. Sie rief sich eine entspannende Atemtechnik ins Gedächtnis und griff prüfend an ihre Hosentasche. Das Notfallmedikament war da. „Meinst du, das zieht noch weitere Probleme nach sich?“
    Er schüttelte den Kopf. „Das war nur ein kleines Abstecken der Grenzen. Nur ein Spiel. Alexander kennt mich und wird mir nicht böse sein. Er weiß, dass er die Finger von dem zu lassen hat, was mir gehört. Wir …“
    „Stopp! Time-Out!“, unterbrach Joana ihn. „Als Erstes: Du willst mir sagen, dass du dich häufiger mit deinem Konzernchef prügelst?“
    Das schiefe Lächeln, das er ihr zuwarf, war Antwort genug. In seinen sturmblauen Augen blitzte der Schalk. Aber was hatte sie erwartet? Bei diesen Leuten – sie weigerte sich, das Wort mit D auch nur in Gedanken auszusprechen – galten andere Regeln.
    „Und zum Zweiten bin ich nicht dein Eigentum!“
    Sein Lächeln schwand. Er öffnete den Mund, sagte jedoch nichts. Ruppig haute er den nächsten Gang rein und ließ den Motor beim Beschleunigen aufheulen.
    „Sei froh, dass Alexander das anders sieht. Sonst hättest du jetzt ein Problem.“
    „Ich pass schon auf mich auf. Weißt du, ich hab einen verdammt harten Schlag und einen noch härteren Schädel.“ Sie unterdrückte mit Mühe ein albernes Kichern. Der Schrumpfkopf steckte als morbides Andenken in ihrer Tasche.
    Er grinste, wenn auch sicher aus anderen Gründen. „Ich glaub’s dir. Aber Alex kannst du damit nicht beeindrucken. Mein Besitzdenken zählt zu den wenigen Dingen, die er respektiert. Auch wenn es genau das war, was ihn zu diesem Spielchen herausgefordert hat.“
    Sie quetschte sich zwischen den Sitzen hindurch nach vorne und glitt auf den Beifahrersitz. „Was heißt das? Was hätte er mir schon tun können?“
    „Soll ich lügen?“
    „Nein.“
    „Dann frag mich nicht.“
    Joana biss die Zähne zusammen. „Okay, dann frag ich dich etwas anderes. Warum hast du mich beschützt? Egal was er mir antun wollte, du hast es verhindert. Warum?“
    Er kippte den Kopf in ihre Richtung. Seine Augen glitten eiskalt an ihr herab, als suche er irgendwo an ihrem Körper nach dem Grund. Schließlich zuckte er mit den Schultern.
    „Andere Frage, gleiche Antwort: Soll ich lügen?“
    „Du willst doch mit mir reden, streite es nicht ab. Sonst würdest du mich heimbringen, aber du fährst in eine ganz andere Richtung. Wo willst du hin? Und warum kannst du nicht einfach ehrlich zu mir sein?“
    Eine rote Ampel zwang ihn zum Halten. Er seufzte, verdrehte die Augen und warf ihr einen bemüht spöttischen Seitenblick zu.
    „Ich bin doch ehrlich, oder hab ich etwa gelogen?“
    Glühend heiße Wut, die sie alle Vorsicht vergessen ließ, stieg in ihr auf. „Halte mich doch nicht für bescheuert, Nicholas!“, fuhr sie ihn an. „Ich weiß, was dieser Meyers ist. Er ist kein Mensch. Und du … du bist genau das Gleiche wie er!“
    Sie schlug sich vor Schreck über ihre eigenen Worte die Hand vor den Mund, so fest, dass es knallte.
    Das Knurren ertönte wieder. Nicht aus seinem Hals, sondern tief aus seiner Brust. Mit einem fauchenden Ton pustete er sich die Haare aus dem Gesicht. Seine Stimme dagegen klang sanft.
    „Hör auf, Jo. Sei still.“
    „Nein, ich will jetzt wissen, was da vor sich geht!“, beharrte sie, bemüht, ihre Worte kalt klingen zu lassen. „Dieser Elias, der ist doch auch nicht ganz normal.“
    Ein nervöses Lachen antworte ihr. „Wohl wahr. Komm ihm besser nicht zu nah. Und hör mit diesen Fragen auf.“
    „Warum? Rede nicht drum herum, sag es endlich! Besteht die ganze Firma aus … aus Dämonen? Und wer ist Laureen?“
    Seine Hand war zu schnell für ihr Auge. Sie schloss sich um ihre Kehle, drückte ihren Kopf gegen die Sitzlehne. Nicht fest, es hätte nicht wehgetan, wäre ihr Hals nicht verletzt gewesen. Doch eindeutig bedrohlich. Joana entfuhr ein Schrei. Ihr Verstand hatte keine Möglichkeit, gegen die Bilder in ihrem Kopf anzukämpfen, ferner gegen die Panik, erstickt zu werden. Sie grub ihre Fingernägel in seinen Arm, zerkratzte seine Haut und zerrte an ihm, ohne dass sie ihn nur einen Millimeter bewegt bekommen hätte.
    „Sei vorsichtig“, wisperte er. „Fordere uns nicht heraus, Kleines. Unterschätze uns nicht. Du spielst mit dem Feuer und bist selbst aus

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