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NYLONS Mademoiselle hat ein Geheimnis - Erotische Phantasien

NYLONS Mademoiselle hat ein Geheimnis - Erotische Phantasien

Titel: NYLONS Mademoiselle hat ein Geheimnis - Erotische Phantasien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Schwarz
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hatte.
    Er schlief ein, verschlief den halben Tag und konnte sich am späten Nachmittag immerhin dazu aufraffen, ein paar Runden im Pool zu schwimmen und sich ein wenig zu sonnen. Er war fest entschlossen, seinen Urlaub zu genießen, und drängte die Melancholie zurück. Am Abend fragte er, wo man essen konnte, und man empfahl ihm ein Restaurant am Dorfplatz, das leicht zu Fuß erreichbar war. Jan zog sich ein frisches Hemd an und machte sich auf den Weg. Er war hungrig und aufgeräumt.
    Messanges war winzig. Eigentlich bestand es nur aus einem riesigen Campingplatz am Meer, Feriensiedlungen, ein paar wenigen Häusern, Rathaus, Kirche, einer Épicerie und drei kleinen Restaurants. Diese waren um den unauffälligen Dorfplatz gruppiert. In der Mitte verbreiteten ein paar alte Platanen ein grünliches Licht. Spatzen und Amseln stritten sich in den Ästen. Er setzte sich in eine Pizzeria und bestellte. Rotwein, Salat und Pizza wurden von einem jungen Mädchen mit Augenbrauen-Piercing und gelbem Irokesenschnitt serviert. Jan wusste, dass er seit so vielen Jahren schon nicht mehr bewusst ein Essen genossen hatte. Aber das Ambiente, alles um ihn herum forderte ihn dazu auf, jetzt damit anzufangen. Es dämmerte, unter der Platane ging eine Reihe gelber Glühbirnen an, aus dem Restaurant erklang Musik. Das Licht war rosig, es roch nach Sommer.
    Jan lächelte ungläubig, als er sah, dass er inmitten einer kitschigen französischen Postkarten-Szenerie saß. Nun gut, dachte er. Ich bin zwar ein alter Sack, aber gerade sieht es nicht allzu schwer aus, das Beste daraus zu machen.
    Er trank den Wein ein wenig zu schnell und bestellte noch Wasser. Als er wieder auf den Dorfplatz schaute, sah er, dass die kitschige französische Postkarten-Szenerie sogar noch menschliche Unterstützung fand. Einige Paare schlenderten Hand in Hand unter den Platanen entlang. Ein Mann trug ein Baguette unter dem Arm, gefolgt von einem kleinen Hund. Eine alte Frau fuhr mit einem klapprigen Fahrrad vor.
    Wie selten man so etwas in Deutschland sehen kann, dachte Jan. Dabei folgte er der Frau mit den Blicken. Sie stieg erstaunlich schwungvoll vom Sattel und stellte das Fahrrad beinahe mädchenhaft nachlässig an eine Häuserwand. Jan sah sie an. In Deutschland sehen alte Frauen ganz anders aus. Gekleidet in Rentnerbeige, mit seltsamen, violett gefärbten Haaren, bieder und verbittert und mit jedem Kleidungsstück ausstrahlend, dass sie mit gutem Gewissen vom Leben nichts mehr zu erwarten hatten. Keine alte Frau in Deutschland fuhr derart schwungvoll auf einem Fahrrad und trug das Haar in langen grauen Wellen offen. Er hatte auch noch nie frischen roten Lippenstift an einer alten Frau in Deutschland gesehen und noch nie ein leichtes, geblümtes Sommerkleid und offene Sommersandalen mit Absätzen.
    Die Frau steuerte das Restaurant rechts von der Pizzeria an, rief auf Französisch den Kellnern etwas zu und setzte sich mit überschlagenen Beinen an den äußersten Tisch, ganz in seine Nähe. In Deutschland sitzen die alten Frauen nicht so elegant und gleichzeitig gelassen da, dachte Jan und schaute neugierig zu ihr hinüber. Sie genießt ihr Alter. Nein, nicht ihr Alter – ihr Leben. Sie war vielleicht Witwe, denn das Kleid war unter den winzigen Blümchen schwarz, ebenso die Strümpfe …
    Jan erstarrte.
    Wie unter dem Zwang einer unsichtbaren Hand wandte er den Kopf, rückte mit dem Stuhl zur Seite und hätte im nächsten Moment fast aufgestöhnt. Die alte Dame trug Nylons. Schwarze Nylons mit Naht. Jan sah sofort den einzigartigen, unverkennbaren matten Glanz. An ihr sahen sie nicht aus, als hätte sie sich aufgetakelt. Sie sahen aus, als gehörten sie zu ihr. Ein natürlicher Alltagsgegenstand, der sie ihr ganzes Leben hindurch begleitet hatte.
    Schlagartig brach ihm der Schweiß aus. Diese Frau … wie alt mochte sie sein? Er konnte es nicht einschätzen. Ihr Gesicht im Schein der gelben Glühbirnen war zwar faltig, aber es waren keine Sorgenfalten wie bei Irene. Sie schien gesund und kraftvoll. Wenn sie nun 65 Jahre alt wäre, müsste man ihr das nicht unbedingt ansehen.
    In diesem Moment brachte ein Kellner der Frau einen Teller Suppe und eine Karaffe Wein, schenkte ihr ein Glas ein und verbeugte sich spielerisch. Sie lachte und prostete ihm zu. Dann nahm sie mit der Rechten den Löffel und begann zu essen, aber ihre Linke tat etwas anderes. Als wäre diese Bewegung völlig unbewusst, fuhr sie zu ihrem Knie und strich an ihrem Bein entlang. Nicht

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