NYLONS Mademoiselle hat ein Geheimnis - Erotische Phantasien
es einfach nur daran lag, dass er etwas entdeckt hatte, das mit den anderen Jungen überhaupt nichts zu tun hatte. Etwas, das die anderen nicht interessierte und das sie garantiert niemals beachten würden. Das Wissen um Mademoiselle Mandorles Strümpfe gehörte ihm ganz alleine.
Kapitel 4
Als er an diesem Abend in seinem schmalen Bett in dem unruhigen Schlafsaal lag, machte ihm seine neue Entdeckung schwer zu schaffen. Immer wieder tauchte in seinem Kopf das Bild auf, als Eva Mandorle neben ihm hockte. Ihre Strümpfe im Halbschatten. Er hatte plötzlich das Bedürfnis, alleine zu sein.
Dass Mademoiselle Mandorle wie an jedem Abend ihren Rundgang durch den Schlafsaal antrat, um zu sehen, ob alle in ihren Betten lagen, machte die Sache nicht besser. Jan ertappte sich dabei, wie er darauf wartete, bis sie an sein Bett kam. Aber die Aushilfslehrerin schenkte ihm natürlich keine sonderliche Beachtung. Sie ließ ihre Hand am Fußteil entlangwandern und wünschte unbestimmt eine gute Nacht.
Mademoiselle Mandorle schlief in einer kleinen Kammer direkt am Ende des Schlafsaals, die ein kleines Fenster mit fadenscheinigem Vorhang zum Saal hin hatte. Eine gelbe Lampe brannte dort, damit die Jungen den Weg fanden, wenn sie nachts etwas brauchten. Jan blinzelte. Er hatte die Lampe, die Mademoiselles Anwesenheit anzeigte, bisher nie groß beachtet.
Jetzt leuchtete sie dort wie ein kleiner Mond, der seine Sinne verwirrte.
Von diesem Tag an hatte Jan ein Objekt, das ihn von dem eintönigen, verhassten Ferienlageralltag ablenkte. Und die Aushilfslehrerin machte es ihm nicht schwer.
Sie trug an jedem einzelnen Tag, ob in der Colonie de Vacances, im Wald oder bei Ausflügen, ihre Strümpfe. Nur für den Strand machte sie eine Ausnahme. Manchmal fragte Jan sich, ob die anderen Jungen auch das sahen, was er wahrnahm. Aber er entdeckte nie einen, der Mademoiselle Mandorles Beinen besondere Beachtung schenkte. Er war der Einzige. Und er schaute hin, sooft er konnte.
Auf ihre schmalen Fesseln, die von den halbhohen Schuhen direkt unter den Knöcheln eng umfasst wurden, wodurch darüber der Strumpf leicht aufgeworfen wurde. (Leider kam er Mademoiselle nie nah genug, um diese Stelle genau studieren zu können.) Auf ihre Waden, die im Sonnenlicht glänzten wie feuchte Seide. Auf ihre Kniekehlen, wo der Strumpf beim Gehen winzige Fältchen schlug. (Ein einziges Mal saß sie im Bus direkt vor ihm, mit überschlagenen Beinen, und er sah die geheime Pracht ganz dicht vor sich und hielt es kaum aus.) Die Beschaffenheit dieses fast unsichtbaren Gewebes löste irgendetwas in ihm aus. Einen komischen Schmerz, ein Verlangen, das schlimmer war als Durst, und er wusste nicht, wie er es stillen sollte. Denn die Gelegenheit, einmal wieder wie durch Zufall dort hinzufassen, ergab sich einfach nicht mehr.
Doch dann geschah etwas.
Es war ein Freitag, heiß und windstill, den die Jungen am Meer verbracht hatten. Die Aushilfslehrerin war nicht mitgekommen, und Jan war in gedrückter, gereizter Stimmung. Als sie um fünf Uhr abends zurück in die Colonie kamen, sammelte die Köchin ihre Schmutzwäsche und die dreckigen Hosen ein. Freitagabend wurden ihre Kleider gewaschen, und offensichtlich galt dies auch für die Lehrer. Jan sah Madame Sutty und ihre Kollegen Körbe voller Wäsche hinters Haus tragen. Die Lehrer hatten ihre Zimmer in dem Bereich hinter dem Schlafsaal der Jungen. Als Jan von der kleinen Waschküche zurückging, kam ihm ein Gedanke. Es war viel eher ein Bild. Er stellte sich vor, wie die Lehrerinnen … nein, wie Mademoiselle Mandorle ihre Wäsche trocknete. Es musste doch irgendwo eine Wäscheleine geben, wo sie …
Jan schlich zu der Rückseite des Gebäudes, wo es einen Hintereingang gab, der direkt in den Pinienwald führte. Was er dort sah, ließ seine Knie weich werden wie den Vanillepudding, den sie jeden Tag zum Nachtisch bekamen.
Er hatte Glück, dass er sich hinter dem Stamm einer Pinie verstecken konnte. Die Aushilfslehrerin sah ihn nicht. Jan hielt den Atem an. Er konnte nicht glauben, was für ein Anblick ihm da geboten wurde. Eva Mandorle stand in einem dünnen Bademantel auf dem kleinen Austritt vor ihrem Fenster und hängte feuchte Kleider zum Trocknen auf. Keine Unterwäsche, was für manche sicherlich ein erregender Anblick gewesen wäre. Nur ihre schlichten, fast formlosen Alltagskleider. Und dazwischen hingen wie verirrte, zarte Vögel ihre Strümpfe. Nylons, schoss Jan ein Wort durch den Kopf, das seine Mutter
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