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O diese Rasselbande

O diese Rasselbande

Titel: O diese Rasselbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemarie Ditter
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Daran, daß man den Steguweit wieder herauslassen muß, hat er noch gar nicht gedacht. „Wir lassen ihn eben drin“, sagt er.
    „Nein“, widerspricht Helmut bestimmt. „Er würde die ganze Nacht dort sitzen müssen, wenn niemand ihn hört, und wer sollte ihn hören? Die Schule ist jetzt bald aus. Das wäre zu weit gegangen.“
    Die Jungen stehen und überlegen. Es fällt keinem so recht etwas ein - auch Onkel nicht, obgleich er doch ein Jahr älter ist als die anderen. Zum Denken ist er zu schwerfällig. Helmut wartet noch einen Augenblick, ob sich einer zum Wort meldet, und dann beginnt er:
    „Ich werde eine Nachricht für den Hausmeister schreiben, die Bodo ihm ins Zimmer legt, wenn er nicht da ist. Ich schreibe mit einer Ly-Feder in Zierschrift, dann kann niemand erkennen, wer der Schreiber wir. Außerdem nehmen wir ein Blatt vom Zeichenblock. Dieses Papier haben alle Klassen in der Schule.“
    „Und der Schlüssel?“ ruft Fips.
    Richtig, der Schlüssel darf bei niemandem gefunden werden. „Den Schlüssel legen wir dazu“, meint Helmut.
    „Knif * !“ protestiert Dieter, „das hieße, den Spaß nur halb gemacht. So einfach wollen wir es nun doch nicht ausgehen lassen. Den Schlüssel stecke ich dem Steguweit in die Manteltasche, da hat er noch eine besondere Überraschung, wenn er auf dem Heimweg in die Tasche greift.“
    Neuer Jubel, neues Gehopse.
    „Ruhe!“ ruft Helmut, „wir verlieren zu viel Zeit. Wir müssen noch unsere Versammlung einberufen, wenn das ganze einen Sinn gehabt haben soll. Das mit dem Schlüssel ist zu riskant. Keiner von uns kann sich im Lehrerzimmer zeigen, sonst haben wir sie doch noch auf dem Hals. Wir dürfen keinen Fehler machen, sie werden uns sowieso auf’s Korn nehmen.“
    Aber Dieter ist übermütig geworden, da ihm bisher alles so gut gelungen ist.
    „Was willst du!“ schreit er, „jetzt ist niemand im Lehrerzimmer, die Gänge sind leer, wem soll ich schon begegnen?“
    „Der Rex kann überall auftauchen“, wirft Timm ein.
    Aber Dieter ist besessen von seiner Idee.
    „Wenn mich einer sieht, kann ich immer sagen, ich such’ den Steguweit.“
    Das ist allerdings einleuchtend.
    Aber da kommt Jule ein Gedanke. Jule ist Sachverständiger in Kriminalromanen, die er seinem größeren Bruder klaut. „Die Fingerabdrücke!“ schreit er. „Sie werden Fingerabdrücke vom Schlüssel nehmen, um herauszubekommen, wer es war.“
    „Donnerwetter, ja, so was kriegen die fertig, wenn der Krach losgeht.“
    Plötzlich wird es Dieter doch ein klein wenig unbehaglich. „Quatsch“, sagt er, „so werden sie das nun nicht aufbauschen.“ Aber die meisten sind anderer Ansicht.
    „Hast du ’ne Ahnung. Der Rex wird das niemals auf sich sitzen lassen. Er wird alles tun, um den Übeltäter zu ermitteln, und mit der UIII werden sie anfangen.“
    Aber natürlich weiß Jule, wie man Spuren verwischen kann. „Wir werden den Schlüssel mit einer Nagelbürste und Seife unter dem Wasserhahn tüchtig abseifen und am Taschentuch abtrocknen, und dann den Schlüssel in Steguweits Manteltasche gleiten lassen.“
    Natürlich ist das die richtige Idee und natürlich sind sie alle dafür, daß der Schlüssel in die Manteltasche kommt. Das ist noch ein bißchen mehr Pfeifer in den würzigen Spaß, und es ist noch eine Waghalsigkeit mehr, ins Lehrerzimmer zu gehen. „Nur, daß ich gehe, und nicht Dieter“, entscheidet Helmut, „es darf kein Verdacht auf ihn fallen.“
    Aber Dieter fährt auf.
    „Knif“, sagt er, „wenn die Geschichte rauskommt, will ich es ganz allein sein, der den Kopf dafür hinhält. Es ist nicht nötig, daß du auch geschaßt wirst. Der Anstifter war ich.“ Helmut wendet sich an Onkel und Fips. „Was sagt ihr?“
    Doch die beiden sind Dieters Ansicht. Diesmal kann sich die Sache zu mehr auswachsen als zu einem Dummen-Jungen-Streich.
    „Laß es Dieter allein tun.“
    So ist es also entschieden, und es wird weiter festgelegt, daß die ganze Klasse tun wird, als wüßte sie von gar nichts, wenn es durch irgend einen Umstand doch herauskommen sollte. Dieter wird das diesmal allein ausbaden; er besteht darauf. „Und nun zur Sache“, mahnt Helmut, „die Zeit vergeht. Wir wollen die Beratende Versammlung einberufen.“
    „Und das Mädchen?“ sagt Onkel, „das kann ja wohl unmöglich dabei sein.“
    „Allerdings.“
    Alle sehen nun wieder auf Silke.
    „Ich gehe solange auf die Bodentreppe“, sagt sie tapfer.
    Sie verläßt die Klasse, und die Jungen gruppieren sich.

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