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O diese Rasselbande

O diese Rasselbande

Titel: O diese Rasselbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosemarie Ditter
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Briefe da“, entgegnet Helmut, „und wir haben wenigstens diesen Vormittag für uns.“
    Alle sind sehr einverstanden.
    „Gut“, nickt Helmut, „dann nehmen wir den 9-Uhr-Zug, oder ihr nehmt die Räder. Wir treffen uns auf jeden Fall alle um 9.15 Uhr auf dem Bahnhof in Walsrode und verschieben die Beratende Versammlung auf morgen. Am besten, wir gehen jetzt alle auseinander.“
    Die Jungen nehmen ihre Mappen und setzen über die Mauer auf die Straße. Über den Schulhof wollen sie nicht mehr gehen, damit niemand sieht, daß sie sich unter der Kastanie noch länger aufgehalten haben. Helmut tritt zu Silke.
    „Soll ich dir helfen?“ fragt er. Doch sie schüttelt den Kopf. „Nein, danke schön, es geht ganz leicht.“ Mit einem kräftigen Schwung sitzt sie auf der Mauer und springt auf der anderen Seite auf die Straße hinab.
    Der kleine Schulhof ist wieder leer. –

    „Weißt du, wo Vati ist?“ fragt Silke zu Hause Hühnchen, die das Essen anrichtet.
    „Er wollte zum Jagen 7 wegen des Holzeinschlages.“
    „Ich gehe ihm entgegen“, ruft Silke und Hühnchen ist verwundert, weil das Küken doch in aller Ruhe daheim auf den Vater warten könnte. Silke läuft durch den Wald. Es gibt so viele aufregende Neuigkeiten, die sie sofort mit dem Vater besprechen muß. Ihr ist ganz wirr im Kopf und die würzige Waldluft tut ihr gut. Hier ist es so wundersam ruhig und friedlich, so daß ihr das aufregende Durcheinander in der Schule ganz unwirklich vorkommt. Ein Häslein läuft ihr über den Weg, sitzt auf, macht Männchen und äugt zu ihr herüber. „Ach Mümmelmännchen, deine Sorgen möchte ich haben“, seufzt Silke und lächelt dem Tierlein zu.
    „Na, mein Schatz“, sagt der Vater, als sie ihn richtig bei den Holzfällern aufstöbert, „habe ich mich verspätet?“
    „Nein, Vati, ich bin einen Zug früher gekommen und wollte dir entgegengehen.“
    Der Vater legt den Arm um ihre Schulter. „Schön, dann können wir uns ja Zeit für den Heimweg lassen.“ Silke hakt sich bei ihm unter, und langsam schlendern sie durch den Wald.
    „Wir sind rausgeschmissen worden“, beginnt sie unvermittelt. „Was?“ Der Forstmeister nimmt die Pfeife aus dem Mund. „Ja“, nickt sie, „daß etwas kommen mußte nach der Sache mit Studienrat Steguweit, war klar. Nun ist die ganze Klasse für drei Tage aus der Schule gewiesen, weil die Lehrer nicht mehr mit ihr arbeiten wollen. Nun hat der Rex gesagt, sie sollen ihm am Montag Vorschläge machen, wie sie sich eine Weiterarbeit mit ihren Lehrern vorstellen. - Verstehst du das eigentlich? Warum will er Vorschläge haben? Er könnte ihnen doch ganz einfach Bedingungen stellen. Und was versteht er eigentlich unter Vorschlägen?“
    „Hm“, brummt der Vater, „mit Zwang ist das so eine Sache, weißt du. Vielleicht liegt ihm gar nichts an Zwang, sondern daran, daß sie ganz von selbst zu sich kommen. Vielleicht hofft er, daß er herausbekommt, was eigentlich mit ihnen los ist, wenn er sie mal reden läßt. Er möchte sie vielleicht dazubringen, daß die Schule ihnen Freude macht, und darum will er wissen, wie sie sich ihre Schule vorstellen. Auf jeden Fall will er sie zwingen, darüber nachzudenken, was sie wollen.“ Silke überlegt lange.
    „Kann eine Schule denn anders sein, als sie jetzt ist?“
    „Tja, Kind, das eben soll die Rasselbande beantworten.“
    „Ich bin sehr gespannt, was sie da ausbrüten werden“, fährt Silke nachdenklich fort, „ich wüßte, ehrlich gestanden, nun nicht weiter. Aber morgen werden wir es ja hören. Ich habe sie für morgen vormittag alle zur Burg bestellt, damit sie ihre Beratende Versammlung abhalten können.“
    »Wäre es nicht besser, du hieltest dich da ganz raus?“ fragt der Vater.
    „Aber Vati“, ruft Silke, „ich muß doch jetzt zu ihnen halten, und du mußt mir dabei helfen. Du weißt doch viel besser als ich, wie man mit Jungen umgehen muß. Sie dürfen jetzt nichts verkehrt machen, wo es so genau darauf ankommt.“
    „Neugierig bin ich ja auf sie“, entgegnet der Forstmeister.

V

    Es geht alles programmgemäß. Ein Viertel vor neun Uhr treffen die ersten Jungen mit ihren Rädern auf dem kleinen Bahnhof in Walsrode ein. Fünf Minuten vor neun Uhr kommt Fips mit der Stadtgruppe an, und nun stehen sie alle da und warten auf den Zug, mit dem Helmut kommen soll, der als einziger, seines schwachen Herzens wegen, nicht mit dem Rad fahren darf. Sie wollen den Anmarsch zur Forstmeisterei gemeinsam beginnen. Onkel will Helmut

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