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O du Mörderische

Titel: O du Mörderische Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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Körper?«
    »De-em-es-ot.«
    »Himmelherrgott, Schwesterherz. Ich bin mir sicher, daß kein derartiges Wort existiert!«
    »Sollte es aber.«
    Ich dachte eine Minute lang darüber nach. »Das DMSO transportiert medizinische Wirkstoffe durch die Haut in den Körper?«
    Schwesterherz nickte.
    »Mercy hat sich also, als sie sich das Haar einsprühte, mit dem Zeug, das ihre Kopfhaut berührt hat, eine Dosis Digitalis
     verpaßt.«
    »Richtig. Und es war Schaumfestiger, sie hat ihn also wahrscheinlich in die Haare geknetet und über die Hände ebenfalls etwas
     aufgenommen.«
    »Das ist ja perfide. Woher weißt du das?«
    »Thurman hat es James erzählt und der Bonnie Blue.«
    »Fred!« brüllte ich.
    |113| »Was ist?«
    »Komm mal kurz her. Es ist wichtig.«
    Er erschien in der Tür. »Was gibt’s?«
    »Hast du je von einer Substanz namens DMSO gehört?«
    »De-em-es-o? Nein. Was soll das sein?«
    »Mercy Armistead wurde damit umgebracht«, sagte Mary Alice. »Mit diesem Zeug gelangen irgendwelche Stoffe über die Haut in
     den Körper.«
    »In ihrem Falle Digitalis«, fügte ich hinzu.
    »Noch nie gehört«, brummte Fred und verschwand wieder im Flur.
    »Meinst du vielleicht, ich denke mir so was aus?« brüllte Mary Alice hinter ihm her.
    »Ja«, brüllte er zurück.
    »Aufgeblasener Affe«, murmelte Schwesterherz. »Reich mir die Teller rüber, Maus. Ich hole Kaffee.«
    »Ich rufe Haley an«, sagte ich. »Mal sehen, ob sie davon gehört hat.«
    »Ich bring’ auch ein paar Plätzchen mit. Soll ich dir aufhelfen?«
    »Nein.« Ich war mit einem Satz auf den Füßen und spürte ein Stechen und Kribbeln wie von tausend Ameisen in den Beinen. Ich
     humpelte zum Telefon und tippte Haleys Nummer ein.
    »Hallo?« meldete sie sich.
    »Haley, hast du jemals von einer Substanz namens DMSO gehört?«
    »Glaube nicht, Mama. Aber ich rufe dich in einer Minute zurück. Ich habe noch jemanden auf der anderen Leitung.«
    Ich legte auf und starrte das Telefon an. »Kränkt dich das nicht?« fragte ich Mary Alice, die mit einer Handvoll Plätzchen
     ins Wohnzimmer zurückgekehrt war. »Ich meine, wenn deine Kinder dich in die Warteschleife hängen oder dir sagen, sie seien
     beschäftigt und würden zurückrufen?«
    |114| »Natürlich nicht. Warum auch?«
    »Ich weiß nicht. Bei mir ist es eben so.«
    »Bei mir braucht es schon mehr, um meine Gefühle zu verletzen.« Mary Alice reichte mir ein Plätzchen. »Die sind lecker.« Sie
     schaltete eine Lampe an und setzte sich aufs Sofa. »Claire ist also Mercys Cousine?«
    »Halbcousine.«
    »Wie kann man denn eine Halbcousine sein?«
    »Nun ja, sie hatten verschiedene Großmütter.«
    »Dann sind sie doch trotzdem Cousinen.«
    Schwesterherz stopfte sich ein ganzes Plätzchen in den Mund. »Ich wette, das gefiel dem Einzelkind Miss America Betty Bedsole
     nicht gerade, als sie herausfand, daß sie drei Halbnichten hatte. Ihr Foto ist übrigens heute in der Abendausgabe.«
    »Sprich nicht mit vollem Mund. Und außerdem: Wenn man nicht Halbcousine sein kann, wie kann man dann bitte Halbnichte sein?«
     Glücklicherweise klingelte in diesem Moment das Telefon.
    »Mama? Tut mir leid. Ich habe gerade mit Jed Reuse gesprochen. Ich gehe mit ihm zum Weihnachtsball der Polizei.«
    Ich hielt mit der Hand den Hörer zu. »Sie geht mit Jed Reuse zum Weihnachtsball der Polizei«, flüsterte ich Schwesterherz
     zu.
    »Juppidu. Ein Bulle. Der braucht bestimmt kein Bull-Power-Gel.«
    »Mama?«
    »Ich bin da, mein Schatz. Und deine Tante Schwesterherz ebenfalls. Sie will wissen, ob Bullen Potenzmittel brauchen.«
    »Wundert mich, daß sie das nicht weiß.«
    Ich gab dies an Mary Alice weiter, doch die lachte nur.
    »Was wir eigentlich wissen wollen«, erklärte ich Haley, »ist, ob du jemals von einer Substanz namens DMSO gehört hast. Dimethyl
     irgendwas, sagt Tante Schwesterherz.«
    |115| »Ich kann nachschauen. Ich habe noch eine Menge pharmazeutischer Bücher hier herumstehen. Warum willst du das wissen?«
    »Mary Alice hat von Bonnie Blue gehört – und die hat es wiederum von James Butler, der es seinerseits von Thurman Beatty erfahren
     hat... Also Mary Alice sagt, Mercy Armistead sei damit vergiftet worden.«
    »Ich dachte, es sei Digoxin gewesen. Ein Digitalispräparat.«
    »Ja, aber mit diesem DMSO hat man es ihr verabreicht. Es sorgt dafür, daß bestimmte Stoffe über die Haut absorbiert werden.«
    »Wow. Ich werd’ mal sehen, was ich finden kann. Ich ruf’ dich in ein paar Minuten wieder

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