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O du Mörderische

Titel: O du Mörderische Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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Sprechstundenhilfe?
     Hier ist ja keine Menschenseele.« James stellte Bubbas Korb ab. Der All-American-Footballstar und die alte Südstaatenlady
     maßen einander mit Blicken. Das Ergebnis stand von vornherein fest. »Ich mußte tanken«, murmelte der Footballstar. »Und Dr.   Grable ist doch hier. Macht wahrscheinlich gerade seine Runde.«
    »Ich helfe Ihnen, Bubba herauszuholen«, erbot sich Mary Alice.
    Während sie im hinteren Teil des Hauses beschäftigt waren, ging ich hinaus, um mich umzuschauen. Ich wollte mir eigentlich
     gern die Ställe ansehen, war mir aber nicht sicher, ob ich dort hinten hingehen sollte. Kranke Tiere sind wie kranke Menschen
     gern allein. Ein paar Kühe grasten auf einer Weide hinter einem weißen Zaun. Sie sahen sehr gesund aus. Ich ging hinüber zu
     dem Zaun.
    »Sie können sich gar nicht vorstellen, was ein guter Bulle heutzutage kostet«, ertönte eine Stimme hinter mir. Ich drehte
     mich um, und vor mir stand Thurman Beatty. Er trat an den Zaun. »Was führt Sie denn hierher, Mrs.   Hollowell?«
    »Der kranke Kater meiner Schwester.«
    »James behandelt einen Kater?« Thurman schmunzelte.
    »Ist das denn nicht in Ordnung? Tierarzt ist Tierarzt, oder?«
    »Oh, natürlich. Nur, daß James der beste Großtierarzt in |183| diesem Teil des Staates ist. Er wird sich dazu zwingen müssen, in kleineren Dimensionen zu denken.«
    »Nicht, solange Mary Alice mit dabei ist.«
    Wir schwiegen ein paar Minuten, dann redeten wir gleichzeitig drauflos.
    »Es tut mir so leid   –« – »Vielen Dank   –«
    Thurman grinste. »Sie zuerst.«
    »Es tut mir so leid wegen Mercys Tod. Und was Sie überhaupt alles an Schwierigkeiten hatten.«
    »Danke. Ich kann es noch immer nicht glauben. Und die Art und Weise, wie es passiert ist. Deshalb kommen sie auch immer wieder
     auf mich zurück, wissen Sie. Weil James hier draußen zusammen mit mir einen Haufen Pferde besitzt und sie der Meinung sind,
     ich würde mich mit DMSO auskennen.« Er schüttelte den Kopf. »Seltsam.«
    »Das gehört nicht gerade zum Allgemeinwissen, oder?«
    »Es ist mehr Leuten ein Begriff, als Sie wahrscheinlich denken.« Er nahm seinen Hut ab und wischte sich mit dem Ärmel seines
     Flanellhemds über die Stirn. »Aber ich wollte Ihnen dafür danken, daß Sie sich um Claire gekümmert, sie ins Krankenhaus gebracht
     haben.«
    »Ich hoffe, es geht ihr gut«, erwiderte ich. »Ich habe gestern ihre Schwestern getroffen, und die haben mir zu verstehen gegeben,
     daß sie wohlauf ist.«
    Thurman drehte sich konsterniert zu mir herum. »Sie haben Glynn und Lynn gesehen?«
    »Ja. Im Green and White. Meine Schwester und ich aßen dort mit Ross Perry zu Mittag. Sie folgten mir in die Damentoilette
     und sagten, mit Claire sei alles in Ordnung. Jedenfalls andeutungsweise.«
    »Haben sie Ihnen verraten, wo sie wohnen?« Thurman umklammerte das Zaungeländer.
    »Ich nehme an, bei Liliane Bedsole. Gesagt haben sie nichts.«
    |184| »Verdammt. Verdammt, verdammt, verdammt. Entschuldigen Sie mich, Mrs.   Hollowell, aber ich muß etwas erledigen. War nett, Sie zu sehen.«
    »Gleichfalls«, sagte ich zum Rückenteil seines karierten Flanellhemds, als er davoneilte. Was war denn das nun wieder?
    Mary Alice kam wenige Minuten später heraus, gefolgt von James. Bubba war, wie ich feststellte, dageblieben.
    »Er wird wieder auf die Beine kommen«, versicherte James Schwesterherz. »Wie gesagt, ihm fehlt ein wenig Flüssigkeit, und
     ich werde ihn an den Tropf hängen und ihm Antibiotika verabreichen. Rufen Sie mich morgen früh an.«
    »Vergessen Sie nicht, daß er nur sieben Kilo wiegt!«
    »Versprochen.«
    Während wir dastanden und uns unterhielten, kam Thurman Beatty in einem Pick-up von den Ställen her angebraust, winkte uns
     zu und fuhr auf die Schotterstraße hinaus.
    »Wo will der denn auf einmal hin?« fragte James verwundert.
    Ich fragte mich dasselbe. Die Frage beantwortete sich allerdings von selbst, als wir die Klinik verließen. An der Stelle,
     an der wir rechts auf die Schotterstraße fuhren, um zur Schnellstraße zurückzukehren, war Thurman links zu dem rosafarbenen
     Hochzeitstortenhaus mitten auf dem Feld abgebogen. Rötlicher Staub hing noch immer über der Straße und zeigte den Weg an,
     den er mit seinem Pick-up genommen hatte. Vielleicht war Claire ja dort. Ich hoffte es inständig.
    »So ein hinreißendes Haus«, bemerkte Mary Alice. »Würde von der Größe her für den ganzen Butler-Clan reichen.«
    »Ich glaube,

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