Oase der Versuchung
den verblassenden Sternen auf. In diesem Moment zog ein Meteor leuchtend seine Bahn und verglühte, als hätte es ihn nie gegeben.
Und ebenso würde es ihrer Beziehung ergehen.
Aber Hassan und sie ließen sich nichts anmerken.
Lächelnd kam er um die Hütte herumgeritten, und Talia ging zu ihm und ließ sich von ihm aufs Pferd helfen. Sie setzte sich und lehnte den Rücken an seinen heißen, muskulösen Körper.
Sie begannen ihren täglichen Ausflug zur Quelle al ain in gemächlichem Tempo. Talia entspannte sich und genoss es, Hassan so nahe zu sein.
„Ich bin zu dem Schluss gekommen“, verkündete sie, „dass die Entführung durchaus zu etwas gut war. Wären wir sonst hier?“
Er lächelte und presste sie fester an sich. „Da kann ich dir nur beipflichten.“
Seine Wärme und sein Duft, die unberührte Natur um sie herum, das herrliche Tier, das sie trug – Talia seufzte tief. Dann meinte sie scherzhaft: „Meinst du, ich könnte eines Tagee selbst ein Pferd reiten?“
„Ich möchte auf keinen Fall, dass du dich in Gefahr begibst.“
„In Gefahr? Die Pferde hier sind sehr freundlich zu Fremden, genau wie ihre Besitzer.“
„Na ja“, räumte er ein. „Ich möchte dich eben in meinen Armen halten, so lange wie mög…“ Er unterbrach sich. „So oft wie möglich.“
Talia wusste, wie sehr er es bedauerte, auf das drohende Ende angespielt zu haben. Als hätte sie es überhört, antwortete sie: „Eine noble Geste von dir.“ Sie wandte sich um und hauchte einen Kuss auf seinen Hals.
Er seufzte, als wäre er ihr dankbar, dass sie das Thema nicht vertieft hatte. Ebenfalls im Spaß versetzte er: „Sicher eine Art Fehlprägung. Seit ich dich gerettet habe, will ich dich immer vor mir auf dem Pferd haben.“
„ Buttuli “, flüsterte sie und sah ihn lächelnd an. Da bemerkte sie die Traurigkeit in seinen Augen – die sogleich von Zärtlichkeit abgelöst wurde.
Aufgefallen war ihr der kurze Moment der Bedrückung dennoch. Aber sie würde auch dazu schweigen.
Warum sollte die Sorge, wie es weiterging, die Gegenwart trüben?
Sie rieb den Kopf mit dem blonden Haar, das Hassan liebte und als gesponnenes Gold bezeichnete, an seiner nackten Brust. Inzwischen trug er keinen Verband mehr, und Talia genoss es, bei jeder Gelegenheit, die sich bot, seinen vollkommenen Körper zu streicheln.
„Hassan …“
„Ich liebe es, wenn du meinen Namen so aussprichst. Als könntest du es nicht erwarten, dass ich zu dir komme. Und das werde ich auch, hier und jetzt.“
Talia spürte, dass sie vor Erregung rot wurde. Hier, mitten im Nichts? Die Oase und ihre Bewohner lagen bereits weit hinter ihnen.
Zuerst dachte sie, er würde sie an der Quelle lieben, wie sie es schon einige Male getan hatten. Aber dann fühlte sie sich sanft angehoben. Er schob ihr Kleid höher und breitete es über seine Oberschenkel.
Während er in einer Hand die Zügel hielt, ließ er die andere in ihren Ausschnitt gleiten. Als er einer ihrer Brustspitzen berührte, fühlte sich Talia von heißer Lust durchströmt.
Wie ein Löwe seine Gefährtin biss er sie zart in den Nacken. Talia spürte, dass sie feucht wurde.
„Weißt du, wie herrlich es für mich ist, deine Erregung zu spüren?“, flüsterte er ihr ins Ohr. Er schob die Hand in ihren Slip und begann, sie sanft zu massieren. „Ich würde dich auch gerne wieder schmecken, aber im Augenblick bin ich damit beschäftigt, dich zu fühlen. Zeig mir, wie sehr du mich begehrst, ya talyeti .“
Talia kümmerte sich nicht darum, ob sie vielleicht doch jemand sah. Sie streckte sich lustvoll. „Und ob ich dich begehre. Mach mit mir, was du willst. Ich kann es kaum erwarten.“
Er gab einen Laut von sich, der seinen Besitzanspruch unterstrich, und fuhr fort, Talia gekonnt zu verwöhnen.
Ihre Erregung steigerte sich immer weiter. Sie wandte ihm den Kopf zu, und Hassan küsste sie stürmisch. Als er sie weiter massierte und dabei den Druck verstärkte, war es um ihre Zurückhaltung geschehen. Ekstatisch schrie sie auf und erreichte einen leidenschaftlichen Höhepunkt.
„Es gibt nichts Schöneres, als dich so glücklich zu sehen“, sagte Hassan und hörte nicht auf, sie zu streicheln.
Schon nach kurzer Zeit wuchs ihr Verlangen aufs Neue. Hassans Streicheln folgte nun einem anderen Rhythmus, und Talia spürte deutlich seine Erregung. Sanft flüsterte er: „Steh auf, du weißt schon. Wie beim leichten Trab.“
Wollte er wirklich …? Einfach so? Schon die Vorstellung ließ Talia vor
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