OASIS - Die Entdeckung (German Edition)
danach eine verborgene Welt für ihn öffnen würde. Er drückte noch einmal mit G e fühl das Gaspedal und plötzlich hörte er ein dumpfes G e räusch. Der Stein war umg e kippt und gleichzeitig bildete sich eine gelbbraune Sandwo l ke.
David stellte den Motor aus und wartete einige Seku n den, bis sich der aufgewirbelte Sand wieder setzte. Dann stieg er aus und blickte zu dem Hügel. An der Stelle, die vorher der Stein verdeckte, erblickte er eine alte Holztür. Auf ihr waren römische Schriftzeichen zu sehen und auch das Wort Markus war zu lesen. David hatte endlich das erste Etappenziel e r reicht und war sehr glücklich.
Die Holztür besaß eine reichlich verzierte goldene Kli n ke, doch verschlossen war die Tür nicht. Er öffnete sie und ging hinein. Seine Taschenlampe leuc h tete ihm den Weg. Nach etwa fünf Metern fand er die Überreste einer eingeri s senen Wand aus Kalksteinen. Die Steine lagen weit im Sto l len verstreut. Er stieg über die Steine und nach circa fün f zehn M e tern entdeckte er einen Raum, der gleichermaßen mit einer Tür verschlossen war. Doch in diesem Fall war es keine Hol z tür. Die Tür war aus Stahl und erinnerte David an die Türen, die sie im Gebäude des Computerraumes vorfa n den. Sie war nicht verschlossen. David öffnete die Tür, i n dem er die stä h lernen Flügel problemlos mit den Händen auseinander drückte, und ging hi n ein.
Der recht groß wirkende Raum besaß eine Fläche von mindestens einhundert Quadratmetern. Mehrere weiße Schränke standen an den Wänden, darüber hi n aus seltsame, ihm unbekannte, Apparate, die vermu t lich längere Zeit nicht benutzt wurden. David erinne r te sich an die Filme, an den Operationssaal, die vielen maskierten Personen in weißen Kitteln, die Versuche mit den Affenmenschen. All dies e r kannte er in di e sem Raum wieder. Sollte dies hier in der Tat dieser rätse l hafte Operationsraum aus dem Film sein? Sollte hier die Erschaffung des heutigen Menschen stattg e funden haben? David wurde es schwindlig, er musste sich erst ei n mal auf den etwas angestaubten Operationstisch se t zen.
Nach wenigen Augenblicken erholte er sich wieder ein i germaßen. Seine Gedanken begannen sich zu ordnen und al l mählich wurde ihm klar: Es war kein Traum. Das, was er sah, existierte in Wirklichkeit, es war der ‚Raum der göttl i chen Schöpfung’. David konnte noch nicht so recht begre i fen, was er in diesem Raum zu sehen bekam. Alles schien sich noch im Originalzustand zu befinden. In diesem Raum hat sich möglicherweise Jahrtausende kein Mensch aufg e halten.
Endlich hatte er gefunden, was er seit Tagen suchte und von de s sen Existenz er sich insgeheim so gut wie sicher war. Hier en t stand also der heutige Mensch, der, wie es in der Bibel heißt ‚nach Gottes Ebenbild erschaffen’ wu r de. David fing es an, zu gruseln. Aber nach welchem ‚Bilde’? Nach dem Bilde der Außerirdischen, die sich als Götter au s gaben oder von den Menschen nur als Götter verehrt wu r den, weil ihr Wissen um ein Vielfaches höher war, als das der Menschen und, weil sie ein, im Vergleich zu den Me n schen, nahezu ewiges Leben ha t ten.
David war sehr glücklich, zu guter Letzt doch noch den Eingang und auch den Operationssaal gefunden zu haben. Aber er verweilte nicht lange an diesem Ort. Schnell verließ er den Raum und versetzte die Eingangstür wieder in jenen Zustand, in welchen er sie vor wenigen Augenblicken vo r fand. Schließlich wollte er vor seinen Mitarbeitern noch einmal diesen spannenden Moment des Türöffnens zelebri e ren und sie somit an diesem einmaligen und unvergessenen Ereignis teilhaben lassen. Ein Ereignis, welches sie mit h o her Wahrschei n lichkeit nicht noch einmal erleben werden.
David begab sich wieder auf den Rückweg, verließ den Hügel und schloss die Holztür. Den Felsblock konnte er nun nicht mehr aufstellen und die Tür damit verschließen. Er setzte sich darauf und entschloss sich, ein wenig ausr u hen, die beeindruckenden Erlebnisse noch einmal Revue passi e ren zu lassen. Doch urplötzlich lief ihm ein eiskalter Scha u er über den Rücken. Eine Frage kam ihm in den Sinn, auf die er m o mentan keine Antwort wusste. Er erinnerte sich an sein Gespräch mit dem Einheimischen in dem Café in Hurghada, an die in dem unterirdischen Raum gefu n dene Coladose, an den Plan in der Amphore und die Sch i kanen im Stollen. All diese Indizien sprachen doch eindeutig dafür, dass hier vor einiger Zeit schon einmal Me n schen
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