OASIS - Die Entdeckung (German Edition)
gewesen waren. Warum ist dann dieser Operationsraum noch in einem unberührten Zustand, wie vor Tausenden vor Jahren? Warum hat hier keiner die seltsamen Geräte angerührt? Der Raum mit der großen Stah l tür war doch wahrlich nicht zu übers e hen. Traute sich keiner? Hatten sie alle Angst davor, diesen Raum zu betreten. Oder war es Ehrfurcht? Wusste man über deren Geschichte und Verwe n dungszweck ?
Das alles kam ihm etwas seltsam vor. Aber in diesem Augenblick hatte er keine Zeit, intensiver darüber nachz u denken. Es war gleich 17 Uhr und bald würde hier in der Sahara die Sonne unterg e hen.
Es tat ihm aber auch sehr leid um den Beduinen. B e stimmt würde er am nächsten Tag sehr traurig sein, wenn die Palme auf einmal nicht mehr an ihrem u r sprünglichen Platz stehen würde. David nahm die Palme und pflanzte sie an einen anderen Ort, der etwa zehn Meter von dem u r sprünglichen Standort entfernt war, wieder ein und hinte r ließ eine schriftliche Nachricht, die er in Form eines Zettels an der Palme befesti g te. Im Anschluss daran tarnte er den Eingang in den Hügel, so gut er konnte mit einigen Palme n zweigen, kleinen Felsstücken und Sand. Das sollte vorerst genügen, denn außer den Beduinen wird es kaum j e mand in diese Oase verschlagen und der sagte ja, dass er den Hügel nicht betreten würde.
In dem Moment, als er anschließend in seinen Wagen einsteigen wollte, vernahm er plötzlich das Geräusch von Automotoren. Er sah sich um und e r blickte mehrere Jeeps, die von den Sanddünen, die sich rings um die Oase befa n den, langsam von a l len Seiten auf ihn zu fuhren. Sie kamen immer näher, direkt auf D a vids Wagen zu. David setzte sich schnell in seinen Wagen. Er zählte sechs Jeeps, die alle in einer Entfernung von zehn Metern um seinen Wagen krei s ten und eine Menge Sand aufwirbelten. Der Sand nahm ihm die Sicht, er legte sich wie eine Kruste auf die Sche i ben. Er konnte nur noch ahnen, was sich da draußen, außerhalb se i nes Wagens, abspielte. Schüsse peitsc h ten rings um sein Auto. Instinktiv ging er in Deckung, legte sich flach auf die Vorde r sitze.
David dachte sofort an die Worte des Beduinen, dass Gott jeden bestrafen würde, der dieser Palme e t was antun würde. Vermutlich sollte diese eindrucksvolle Stippvisite eine allerlet z te Warnung an ihn sein, doch endlich seine Nachforschungen au f zugeben.
Doch glücklicherweise traf ihn oder seinen Wagen keine einzige Patrone. Langsam wurde der Motore n lärm leiser und auch die braune Sandwolke verzog sich. David konnte sich wenig später mit seinem Wagen auf die Hei m reise, zurück ins auf die Baustelle, begeben. Er fuhr querfeldein über die D ü nen. Als er etwa dreihundert Meter von der Oase entfernt war, klingelte sein Handy, es war kurz nach 18:30 Uhr. D a vid stoppte seinen Wagen mi t ten auf einer Sanddüne und nahm ab.
„David, ich bin’s“, rief eine weibliche Stimme, zie m lich aufgelöst und laut .
David bekam sofort mit, dass es Nancy war: „Nancy, bist du es?“
„Ja, David, ich bin es. Stell dir vor, man hat mich soeben freigelassen .“
„Gott sei Dank. Ich freue mich. Und wo bist du jetzt?“
„Sie fuhren mich direkt bis ins Arabia .“
„Wie geht es dir? Bist du okay? Brauchst du Hi l fe?“
„Mir geht es gut. Sie haben mich gut und jederzeit ko r rekt behandelt. Sie fragten mich ständig nach I n formationen über eure Ausgrabungen und einen Ko f fer . Doch ich habe doch nichts gewusst. Es war sehr schwer, ihnen dies begrei f lich zu m a chen. Trotzdem bin ich froh, wieder frei zu sein.“
„Ich auch Nancy, ich habe mir schon große Sorgen g e macht.“
„Ja, wirklich?“
„Ja, wirklich! Soll ich zu dir kommen?“
„ Das ist sehr lieb von dir , David. Aber i ch brauche erst einmal etwas Ruhe. Am Mit t woch rufe ich dich an, okay? Wir müssen uns unbedingt vor der Abschlussfeier noch einmal sehen. Da gibt es einige Dinge, die ich nicht verst e he. “
„Okay, Nancy. Aber du musst zu mir kommen. Da sind wir sicher. Ich werde dich abholen. Ich warte auf deinen A n ruf.“
David legte auf. Er war zunächst einmal froh, dass sich se i ne Vermutungen bestätigt hatten. Der CIA wollte nur Info r mationen über die Ausgrabungen. Doch eins machte David stutzig: W a rum ließen sie Nancy schon heute frei? Sie sagten doch etwas von einem Wüstensturm . Stand er nun unmittelbar bevor? Waren nun alle Vorbereitungen abg e schlossen? David befürchtete, dass ihnen nicht mehr viel Zeit
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